Autogenes Training: Grundübungen – 4. Die Atemübung

Atem ist Leben. In einer stressigen Zeit wie die unsere, kommt einer tiefen Atmung doppelte Bedeutung zu. Eine tiefe Atmung hat auch mit Vertrauen zu tun. Stellen Sie eine liebevolle Beziehung zu Ihrer Lunge her. Lernen Sie die Atemübung im Autogenen Training.

Die Atmung verbindet uns mit unserer Umwelt. Viele Menschen sind von der Hektik des Alltags so eingenommen, dass die Atmung reduziert wird. Ihre Atmung reagiert unmittelbar auf Ihre Befindlichkeit und wird flach bei Angst oder Nervosität. Deshalb ist es so wichtig, auch einmal tief durch zu atmen: Die Nervosität kann sofort verringert werden.

Die Atmung wird normalerweise durch das vegetative System gesteuert, kann aber auch willentlich verändert werden. Im Autogenen Training wollen wir unsere Atmung aber nicht bewusst steuern, sondern lernen, sie bewusst wahrzunehmen. Positive Wirkungen entstehen dann von ganz allein.

Das Ziel der Atemübung im Autogenen Training
Die Atemübung im Autogenen Training gehört auch zu den Organübungen. Die Formeln hierzu können Verspannungen lösen und helfen, wieder in einen gesunden natürlichen Fluss zu kommen. In der Entspannung sinkt die Frequenz Ihrer Atmung automatisch (z. B. wie in einem ruhigen Schlaf). Sie suggerieren sich gleichzeitig eine Tiefe und Gleichmäßigkeit der Luft ein und aus.

Autogenes Training: Anleitung der Atemübung
Nehmen Sie eine gemütliche Ausgangposition ein und schließen Sie die Augen. Atmen Sie einige Male bewusst tief ein und aus. Dann überlassen Sie Ihrem Körper die Kontrolle. Erspüren Sie die Wellen Ihres Atems. Nehmen Sie den Weg der Luft ein und aus wahr. Wo spüren Sie sie? Beobachten Sie Nase, Rachen, Hals, Bronchien und Lunge. Spüren Sie, wie jede Zelle mit atmet – vom Kopf bis in die Zehen. Lassen Sie diesen Vorgang einfach nur geschehen, ohne Einzugreifen. Erfahren Sie Ihren eigenen Rhythmus. Sehen Sie sich als Beobachter Ihres Körpers, der allein weiß, wie viel Luft er benötigt.

Die Formeln der Atemübung im Autogenen Training können lauten

  • Meine Atmung geht ganz ruhig und gleichmäßig.
  • Es atmet mich.
  • Mein Atem geht frei ein und aus.
  • Atmung geschieht genau richtig.

Sie wollen den Rhythmus Ihres Körpers nicht verändern. Beobachten Sie passiv und lassen Sie die Atmung im Autogenen Training einfach geschehen. Haben Sie Vertrauen in sich und die natürlichen Rhythmen.

Wichtiger Hinweis zur Atemübung im Autogenen Training
Sollten Sie z. B. Asthma haben, empfehle ich unbedingt das angeleitete Üben mit einem Spezialisten in Autogenen Training!

Sie haben nun nach der Ruheübung folgende Teile des Autogenen Trainings für Anfänger erfahren

  1. Die Schwerübung
  2. Die Wärmeübung
  3. Die Herzübung
  4. Die Atemübung

Sie können auch fortfahren mit den letzten beiden Abschnitten, wenn Sie diese noch nicht beherrschen. Üben Sie die ersten 4 Teile einfach immer wieder mit! Mit den Artikel zur Sonnengeflecht-Übung (5. Übung) und zur Kopfübung (6. Übung) bekommen Sie Ihre Trainingsanleitung zum selbstständigen Ausprobieren!

Ein gesundes und vitales Leben wünscht Ihnen

Nicole Quast

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Warum ein Leben leben, das Ihnen einfach so passiert, wenn Sie doch in der Lage sind, Ihr Leben bewusst zu erschaffen?