Jedes Elternpaar kennt die Situation: der eigene Sprössling geht aus, eine bestimmte Uhrzeit ist vereinbart und er taucht nicht auf. Aus der Sorge heraus entsteht, wenn das verlorene Kind endlich erscheint, oft eine große Diskussion. Ihre Wut in diesem Moment ist berechtigt! Aber: Entscheiden Sie jetzt nicht, welche Konsequenzen dieses Verhalten haben sollte.
Besser: Ausgangsregeln vorher klären
Zu jeder Abmachung gehört das „wann und wie“ und das „was passiert wenn es nicht funktioniert“. Besprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Teenager, was ihm blüht, wenn er die besprochene Ausgangszeit grundlos überschreitet. Wichtig hierbei ist, dass die „Strafe“
- etwas mit dem Fehlverhalten zu tun hat. Das heißt, Taschengeldentzug oder Putzdienste haben nichts mit Ausgangszeiten gemein.
- auch wirklich trifft. Ihr Teenager sollte merken, dass zu Spätkommen sich nicht einfach „absitzen“ lässt.
Nichteinhaltung der Ausgangsregeln sanktionieren
Wir sprechen hier nicht von schmerzenden Strafen, sondern von gerechten Strafen. Kommt ein Teenager zu spät am Abend, sollte er es auch an einem anderen Abend wieder gut machen müssen. Damit meine ich, dass Sie vielleicht am Wochenende um die verspätete Zeit den Ausgang kürzen. Es „schmerzt“ früher gehen zu müssen, weil man das letzte Mal nicht auf die Zeit geachtet hat.
Vorteile der Absprache
Beide Seiten kennen so die Konsequenzen vorher. Aus der Wut heraus kann also keine ungerechte Sanktion erfolgen. Keiner ist benachteiligt, da die Bedingungen vorher gemeinsam ausgehandelt wurden. Das schafft Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Aushandlungsphase und viel Erfolg bei der Umsetzung!
Ihre Julia Wetzel
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