Auf ein schlechtes Zeugnis angemessen reagieren

Die Zeugnisausgabe bedeutet für Schüler mit schwachen Noten Stress ohne Ende. Kein Kind freut sich über ein schlechtes Zeugnis und den damit verbundenen Ärger mit den Eltern.

Wir stellen Ihnen Wege vor, den sinnlosen Kreis aus schlechten Schulnoten und Streit zu durchbrechen.

1. Entkrampfen Sie den Zensurenstress

Die Zensuren für das Zeugnis stehen drei bis vier Wochen vor den Ferien fest. Fragen Sie vor der Zeugnisübergabe Ihr Kind nach den Noten. Druckst Ihr Kind herum und mag sich bei einigen Fächern nicht äußern, deutet diese Verhalten auf schlechte Noten. Machen Sie es Ihrem Kind leicht und reden Sie darüber: "In Englisch hast du einige Arbeiten in den Sand gesetzt, meinst du, diesmal schaffst du noch eine vier?" Erfragen Sie nach und nach die Noten der einzelnen Fächer.

2. Nehmen Sie Ihrem Kind die Angst

Versprechen Sie Ihrem Kind am Tag der Zeugnisübergabe nicht zu schimpfen und halten Sie sich daran. Bleiben Sie ehrlich: Auch wenn Sie sich nicht darüber freuen, finden Sie, dass es im Leben Schlimmeres gibt als schwache Schulnoten. Kein Kind sollte Angst haben wegen schlechter Zensuren nach Hause zu gehen. Statt Ärger braucht Ihr Kind Trost und Zuspruch, denn die Noten nagen gehörig am Selbstvertrauen.

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3. Beginnen Sie mit Lob

Die meisten Menschen tendieren eher zur negativen Kritik statt zum Lob. Eltern übersehen bei einem schlechten Zeugnis oft die positive Leistung ihrer Kinder. Schlucken Sie diesmal Ihren Ärger herunter und loben Sie als erstes Ihr Kind: Vielleicht hat es eine gute Note in Sport oder Kunst erhalten oder sich in einem Fach verbessert. Mit Lob stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes und lenken den Blick auf seine Talente. Ohne Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten geht ein Schüler im normalen Schulalltag unter.

4. Schätzen Sie das Zeugnis realistisch ein

Ist Ihr Kind mit seinem Zeugnis zufrieden? Zwei Zweien, ein paar Dreien, drei Vieren und keine Fünf stellen einen Durchschnittsschüler ganz zufrieden. Freunde und Hobbys sind Kindern und vor allem Jugendlichen wichtiger als die Schulnoten. Es ist gut, wenn Eltern die Zeugnisse mit Hinblick auf spätere Berufschancen betrachten, aber entfernen Sie sich nicht zu weit von den Vorstellungen Ihres Kindes. Durch ständige Kritik fühlt es sich ungerecht behandelt: Ihnen kann das Kind nichts recht machen, warum es dann überhaupt probieren?

5. Ursachenanalyse

Schlafen Sie erst einmal eine Nacht darüber. Inzwischen hat sich Ihr Ärger etwas gelegt und Sie sind in der Lage objektiv zu urteilen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, warum die Schulnoten dieses Jahr so schlecht ausfallen. Es ist wichtig, die Gründe für das schlechte Zeugnis zu finden und entsprechende Lösungsvorschläge umzusetzen.

6. Stressfreie Ferien

Für die restlichen Ferientage bleibt das Thema Schule und schlechtes Zeugnis möglichst ausgespart. Es bringt nichts, wenn Kinder in den Ferien wahllos für die Schule lernen. Solch drastische Zwangsmaßnahmen verstärken nur die Abneigung gegen Schule und Lernen. Erst in der letzten Ferienwoche ist es sinnvoll, die alten Schulunterlagen durchzusehen und Wissen aufzufrischen.

Im nächsten Artikel stelle ich mögliche Ursachen für schlechte Noten vor und gebe Tipps, wie Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Schulnoten verbessern.