Auch zu wenig Salz ist schlecht fürs Herz

Zu viel Salz ist bekanntlich schlecht für das Herz. Aber wie bei so vielem ist es auch beim Salz so, dass auch zu wenig dem Herzen schaden kann. Aber warum ist das so und wie viel Salz ist nun gesund?

Wer über einen längeren Zeitraum zu viel Salz im Essen hat, schadet seinem Herzen, weil sich dadurch der Blutdruck erhöht. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Salzkonsum auf 4 Gramm Kochsalz am Tag zu beschränken. Doch gerade für Menschen mit einem zu hohen Blutdruck ist das zu wenig und kann sogar lebensgefährlich sein.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die im US-amerikanischen Ärzteblatt JAMA veröffentlicht wurde. Dabei werteten sie zwei große Studien aus, die bei Menschen mit Bluthochdruck durchgeführt wurden und bei denen das Herzrisiko und der Salzkonsum untersucht wurden.

Herzinfarkt und Schlaganfall

Das Ergebnis ließ die beteiligten Forscher aufhorchen. Denn im Gegensatz zu früheren Studien fanden die Forscher heraus, dass nicht nur zu viel Salz, sondern auch zu wenig Salz in der Nahrung das Risiko für eine kardivaskuläre Erkrankung wie Herzinfarkt, Herzkreislauftod, Schlaganfall oder chronische Herzschwäche ansteigen lässt.

Doppelt so viel Salz

Entscheidend ist zudem, dass die von der WHO empfohlene Menge von 2 Gramm reinem Natrium, was rund 4 bis 5 Gramm Kochsalz entspricht, nicht das geringste Herzrisiko bedeutet. Wenn man den britischen Herzspezialisten glauben kann, braucht man etwa das Doppelte, also rund 8 bis 10 Gramm Kochsalz bzw. 4 bis 5 Gramm Natrium. Bei dieser Menge war das Risiko für das Herz am geringsten, so die Forscher.

Das Ergebnis der Untersuchung wird voraussichtlich keine großen Wellen schlagen. Denn der Salzkonsum in den westlichen Ländern übersteigt die WHO-Empfehlung ohnehin um ein Vielfaches. So gilt für Menschen mit einem zu hohem Blutdruck immer noch die Empfehlung, den Salzkonsum lieber zu reduzieren, um das Herz zu schützen.

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