Armbanduhren als Kapitalanlage

In Armbanduhren kann man ein Vermögen investieren. Aber man kann mit ihnen auch ein Vermögen verdienen. Manche Nobelticker erweisen sich als höchst lukrative Kapitalanlage. Wie der Investor die Spreu vom Weizen trennen sollte, verrät dieser Beitrag.

Davon konnten Aktionäre in den vergangenen Jahren nur träumen: Zwischen 1961 und 2007 hat der Wert eines Chronographen der Genfer Nobel-Manufaktur Patek Philippe (Referenz 1463) etwa um das 400-fache zugelegt. Zugegeben, der stolze   Eigentümer einer solchen Armbanduhr musste fast 50 Jahre auf diese Wertsteigerung warten.

Doch mitunter geht es wesentlich schneller: Die zum Jubiläum von Juwelier Wempe auf den Markt gekommene Platin-Armbanduhr mit Jahreskalender von Patek verdoppelte ihren Wert in nur drei Jahren.

Lange Zeit galten Armbanduhren der großen Marken aus der Schweiz und dem sächsischen Glashütte als Männerspielzeug. Mittlerweile werden sie auch als Kapitalanlage geschätzt.

Doch die Rechnung geht nicht immer auf. Schätzungsweise 80 Prozent aller Nobeluhren verlieren an Wert – und zwar deutlich. Ein lukratives Uhreninvestment setzt daher einschlägige Kenntnisse voraus.

Welche Armbanduhren kommen als Kapitalanlage in Frage?
Ein Blick in die Auktionskataloge zeigt: Wertzuwächse sind vor allem mit Uhren der Marken Patek Philippe und Rolex zu erzielen. Die Rolex Daytona mit Handaufzug kostete vor rund 30 Jahren etwa 1.500 D-Mark. Dann machte sie der US-Schauspieler Paul Newman weltbekannt.

Heute zahlen Rolex-Freaks bis zu 50.000 Euro (!) für dieses Modell. Deutlich im Wert zugelegt hat auch die Lange & Söhne Tourbillon Pour le Mérite.   Und sogar einige limitierte Modelle der preisgünstigen Marke Nomos verzeichneten Wertzuwächse.

In welche Armbanduhren sollte der Anleger investieren?

  • Mechanische Zeitmesser mit eigenem Manufakturwerk (statt einem Standardwerk "von der Stange“)
  • Uhren mit Zusatzfunktionen (so genannte Komplikationen, wie zum Beispiel Chronograph, Mondphase, Ewiger Kalender oder Schlagwerk)
  • Alte Modelle (Vintage-Uhren), zum Beispiel von Rolex, Patek, Omega und Panerai
  • Uhren, zu denen alle Papiere und die Original-Uhrenbox vorliegen.

Wichtige Tipps rund um das Uhren-Investment

  • Um das Potenzial für Wertsteigerungen voll auszuschöpfen, sollte die Uhr nicht oder allenfalls selten getragen werden.
  • Spätestens nach fünf oder sechs Jahren muss eine mechanische Uhr zur Wartung (hohe laufende Kosten beachten)
  • Nur bei vertrauenswürdigen Händlern oder Auktionshäusern kaufen.

Als renommierte Spezial-Auktionshäuser für Uhren gelten Antiquorum, Patrizzi & Co. Auctioneers (beide Genf), Dr. Crott (Mannheim) und für Uhren im mittleren Preissegment Henry’s (Mutterstadt).

Fazit
Luxus-Armbanduhren von großen Marken mit "inneren Werten“ – also aufwändigen Werken – haben gute Chancen, langfristig an Wert zuzulegen. Dafür muss der Investor aber auf laufende Zinseinnahmen verzichten. Außerdem entstehen Folgekosten für Wartung, Reparaturen und die sichere Aufbewahrung der guten Stücke. Wer in Uhren investiert, sollte daher auch Interesse und Begeisterung für hochwertige Zeitmesser mitbringen.