Wenn man früher ein paar Bahnen im Hallenbad schwimmen wollte, konnte man oft eine Ansammlung von meist älteren Menschen sehen, die im etwa brusthohen Wasser Gymnastikübungen ausführten. Viele wurden dafür belächelt, wenngleich es sich dabei um eine sehr nützliche sportliche Betätigung handelte. Auf diese Weise konnten diese Menschen trotz möglicher körperlicher Einschränkungen etwas für ihren Körper tun.
Damals hieß es noch Wassergymnastik. Heute hat sich dieser Sport deutlich weiter entwickelt und spricht durch seine Vielfältigkeit auch die jüngere Generation an. Die sogenannte Aquafitness ist die moderne Form der Wassergymnastik und besticht durch eine Vielzahl von praktischen Übungen, die effektiv zur körperlichen Fitness beitragen.
Aquafitness: Was ist das?
Dieser Sport wird meistens im Gruppenrahmen ausgeübt. Etwa 10 bis 15 Personen üben dabei Übungen in etwa brusthohem Wasser aus. Diese schulen die Koordination, Motorik und verschiedene Muskelgruppen. Mithilfe von diversen Hilfsmitteln lassen sich auch komplexe Übungsabläufe durchführen. Ein speziell geschulter Trainer führt dabei die verschiedenen Abläufe vor der Gruppe aus. Er überwacht zudem die richtige Durchführung, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Es gibt viele verschiedene Unterarten wie zum Beispiel Aqua-Boxing. Es gibt kaum etwas, was man nicht im Wasser trainieren könnte. Einige Grundübungen haben sich jedoch etabliert.
1. Übung: Die Bauchrolle
Bei dieser Übung kommt die komplette Muskulatur des Körpers (speziell die Bauchmuskulatur) zum Einsatz. Mithilfe dieser Disziplin lässt sich diese gezielt aufbauen und kräftigen. Spannungen werden gelöst und vor allem die Beckenbodenmuskulatur profitiert von der Wirkung dieses Trainings
Auf diese Weise wird die Bauchrolle ausgeführt:
- das Wasser sollte dem Trainierenden bei dieser Übung mindestens bis zur Brust gehen
- Nun bringt man den Körper in die Bauchlage (Beine nach hinten ausstrecken, Arme nach vorne unter Wasser) – Bauchmuskeln anspannen
- Um sich in die Rückenlage zu bringen, müssen die Beine schnell unter den Bauch gehockt und anschließend unter gezielter Anspannung der Bauchmuskulatur nach vorne gestreckt werden
- Die Arme bleiben lang am Körper und werden anschließend nach hinten gestreckt
- Der Oberkörper und Kopf folgen dieser Bewegung, so dass Sie sich anschließend in der Rückenlage befinden
- Mithilfe von sogenannten Aqua-Hanteln oder ähnlichen Hilfsmitteln lässt sich diese Übung noch optimieren
2. Übung: Die Schere
Eine einfache Übung zur Schulung der Kraftausdauer, der Arm-/Beinkoordination und des Gleichgewichtssinn im Wasser.
Auf diese Weise wird die Schere ausgeführt:
- Voraussetzung ist, dass die Füße festen Kontakt mit den Boden des Wasserbeckens haben
- Nun begibt man sich in eine größere Schrittposition (rechtes Bein vorne)
- Zudem werden nun die Arme entgegengesetzt zu den Beinen ausgestreckt (linker Arm vorne, rechter hinten)
- Nun vollführt der Trainierende durch leichtes Abdrücken vom Beckenboden einen Beinwechsel im Sprung
- Als Unterstützung helfen die Arme, die ebenfalls ihre Position nach vorne/hinten wechseln (bogenförmig)
- Der Wasserwiderstand bringt den eigentlichen Trainingseffekt
3. Übung: Der Hampelmann
Eine altbekannte Übung zur Schulung der Arm-/Beinkoordination, des Gleichgewichtssinns sowie der Bein-/Arm- und Gesäßmuskulatur.
Auf diese Weise wird der Hampelmann ausgeführt:
- Bodenkontakt mit den Füßen im etwa brusthohen Wasser herstellen
- Beine werden gegrätscht und die Arme verbleiben seitlich am Körper
- In der typischen Hampelmann-Bewegung werden nun die Beine durch kräftiges Abdrücken geschlossen und die Arme seitlich bis auf Schulterhöhe ausgestreckt (nicht höher, da Arme zur optimalen Wirkung im Wasser bleiben müssen)
- Im zweiten Schritt werden die Beine wieder gegrätscht und die Arme bewegen sich kraftvoll in die vorherige Position
Bildnachweis: Nomad_Soul / stock.adobe.com