Apfelbaum schneiden: Jetzt wird’s konkret

Sie haben noch nie einen Obstbaum zurückgeschnitten? Nur Mut, es ist gar nicht so schwer. Den richtigen Obstbaumschnitt lernt man erst über das Hinschauen und Tun. Beginnen Sie damit, einen Apfelbaum zu schneiden, Kernobst verzeiht Schnittfehler und gibt Ihnen jedes Jahr die Chance, es besser zu machen.

Apfelbäume brauchen einen bestimmten Kronenaufbau, um optimal tragen zu können. So eine Baumkrone erreichen Sie erst nach ein paar Standjahren. Diese Anleitung gilt für den Schnitt ab dem zweiten Standjahr. Allerdings hilft Ihnen das grundlegende Wissen über den optimalen Kronenaufbau auch dabei, einen Pflanzschnitt zu verstehen. Daher beginnen wir in diesem Artikel mit dem normalen Rückschnitt.

Jeder Apfelbaum braucht eine Stammverlängerung

Bäume wollen in die Höhe wachsen. Für diesen Drang bestimmen Sie als erstes die Stammverlängerung. Sie kann kurze Triebe mit Fruchtholz tragen, dient aber in erster Linie dem Kronenaufbau und nicht der Fruchtbildung. Von ihr verzweigen sich die Leitäste.

Bestimmen Sie als zweiten Schritt die Leitäste

Sie sollten nicht als Quirl vom Stamm abgehen, sondern mit etwa zehn Zentimetern Abstand jeweils in eine andere Richtung weisen. So haben Blätter und Früchte genügend Licht und Luft um nach einem Regenguss schnell abzutrocknen. Leitäste tragen das Fruchtholz und das Fruchtholz die Früchte.

Schnittmaßnahmen am Kernobst

  • Konkurrenztriebe zu den Leitästen und zur Stammverlängerung werden auf Astring entfernt.
  • Zu den Schnitttechniken lesen Sie hier mehr.
  • Sonstige starke und nach innen wachsende Triebe entfernen Sie auf Astring.
  • Leitäste werden um etwa ein Drittel eingekürzt. Achten Sie dabei darauf, dass die Knospen, die direkt vor der Schnittstelle liegen nach außen stehen. Die Schnittstellen aller Leitäste einer Ebene sollten auf einer Höhe liegen. Seitentriebe stehen lassen. Falls sie über die Schnittstellen der Leitäste ragen, werden sie nicht eingekürzt sondern waagerecht gebunden.

Nun haben Sie die Grundlage für einen guten Kronenaufbau geschaffen.

Waagerechte Zweige und Äste neigen eher dazu, Früchte auszubilden

Zögern Sie nicht, Zweige die Früchte tragen sollen, herunterzubinden, damit sie fast waagerecht wachsen. Das heißt, entweder spreizen Sie ein Holz ein oder Sie ziehen den Ast mit Kokosstrick durch einen darunterliegenden Ast herunter. Annährend waagerechte Zweige werden schneller Früchte ausbilden.

Ausgewachsene Obstbäume

Äste, die schon mehr als drei Jahre Früchte tragen, schneiden Sie bei dem Verjüngungsschnitt alter Bäume zurück. Dieses alte Fruchtholz hängt bogenförmig durch und wird auf nach schräg außen gerichtete Zweige zurückgeschnitten. Im oberen Kronenteil beseitig man alle zu dicht stehenden Triebe. Leitäste werden nicht mehr eingekürzt, in der Regel entstehen keine Konkurrenztriebe mehr.

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