Android lässt das Mausen nicht: USB-Maus an Mobilgerät anschließen

Wenn Sie Ihr Android-Mobilgerät gelegentlich auch als Ersatz für ein Notebook einsetzen möchten, fehlt Ihnen sicher gelegentlich die Eingabe per Maus, beispielsweise bei Grafikbearbeitungen. Bislang ist wenig bekannt, dass Sie Ihre USB-PC-Maus auch an Android-Mobilgeräte anschließen können. Hier lesen Sie, wie Ihre Maus Anschluss an Android findet.

Mit der Touchbedienung und der Verbreitung von Smartphones und Tablets hat sich die Gerätesteuerung und -bedienung per Berührung durchgesetzt. Doch wer ein Tablet oder Smartphone auch als zwischenzeitlichen PC- oder Notebook-Ersatz nutzen möchte, vermisst bei speziellen Anwendungen wie z. B. Grafikbearbeitung die gewohnte Mausbedienung. Wenig bekannt ist bislang, dass viele Android-Mobilgeräte aber tatsächlich den Anschluss von USB-Mäusen unterstützten, wie sie am Desktop-PC der Normalfall sind. Hierzu sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

1. OTG-Unterstützung

Zunächst einmal muss das Mobilgerät hardwareseitig vom Chipsatz her USB OTG unterstützen. Das ist bei den neueren Geräten ab ca. 2012 meist der Fall, lässt sich aufgrund der vielen Hersteller und Geräte aber kaum verallgemeinern, es ist also im Zweifelsfall ein Test nötig. Das führen Sie mit der kostenlosen App "USB-OTG-Checker" durch. Das Tool kann auch auf nicht-gerooteten Androiden eingesetzt werden und zeigt Ihnen an, ob das betreffende Android-Gerät OTG-fähig ist. Sie erreichen die Installation des kostenlosen Tools an diesem Direktlink im Google Play Store.

2. Android-Version

Dann muss das Mobilgerät betriebssystemseitig USB-OTG (On-the-Go) unterstützten. Das ist bei Android-Mobilgeräten ab der Version Android 3.1 oder neuer gegeben, denn mit dieser Version wurde der USB-Hostmode eingeführt. Ist auf dem Mobilgerät eine ältere Version installiert, können Sie möglicherweise mit einem Firmware-Update die gewünschte Kompatibilität herstellen.

3. USB-OTG-Kabel

Es ist ein spezielles USB-Connector-Kabel (UST-OTG-Kabel) erforderlich. Diese Adapterkabel bietet der Zubehörmarkt in zwei Varianten an: Als Kabel "Micro-USB Stecker zu USB-Buchse" und in der Version "Mini-USB-Stecker zu USB-Buchse". Die USB-Buchse des Adapterkabels ist vom Typ A, also die gewohnte Standardgröße, sodass Sie USB-Maus, USB-Tastatur, USB-Stick oder sogar eine Kamera mit USB-Speicher anschließen können. Orientieren Sie sich einfach daran, ob Ihr Mobilgerät mit einer Micro- oder einem Mini-USB-Buchse ausgestattet ist. Sie erhalten diese Adapterkabel preiswert z. B. bei Pearl.de.

Anschluss und Bedienung Ihrer "Android-Maus"

Sind die Voraussetzungen erfüllt, schließen Sie am besten erst das Adapterkabel an, was die Meldung "USB-Connector verbunden" generiert. Wenn Sie dann z. B. eine USB-Maus an das Adapterkabel anschließen, erhalten Sie in der Statuszeile auch noch die Meldung "Maus verbunden" – das ist mal Klartext statt Computersprech. Anders herum erhalten Sie beim Abziehen der Geräte die Meldungen "Maus getrennt" und "USB-Connector getrennt".

Die Aktionen, die Sie mit der Maus durchführen können, ähneln denen Ihrer Touch-Bedienung per Finger, sind aber nicht völlig gleich. Mit einem Doppelklick öffnen Sie beispielsweise eine App, mit einem einfachen Klick ein Menü oder aktivieren einen Befehl. Sie verschieben und sliden z. B. Fotos mit der Maus per "Drag&Drop", also mit festgehaltener Maustaste und Zoomfunktionen werden durch Doppelklick ausgelöst.

Alles in Allem ist die Android-Bedienung per Maus ziemlich intuitiv, aber z. B. einen stufenlosen Zoom wie bei der gespreizten "Zwei-Finger-Geste" gibt es per Mausbedienung nicht. Zudem wird die rechte Maustaste nicht unterstützt, standardmäßig "zuckt" sie nur und gibt somit ein haptisches Feedback, dass diese Aktion nicht ausgeführt werden kann.

Akku vorher vollständig laden

Die Spannungsversorgung der Maus wird durch das Android-Mobilgerät vorgenommen und ein gleichzeitiger Anschluss des Ladegeräts ist ja durch den blockierten USB-Port nicht möglich. Damit verkürzt sich die mobile Laufzeit entsprechend. Sinnvoll ist also, vorher den Akku des Mobilgeräts komplett aufzuladen.