Amazon-Marketplace: So verkaufen Sie Ihre ausrangierten Schätze

Wie funktioniert das Verkaufen bei Amazon-Marketplace?

Mit einem Amazon-Kundenkonto besitzen Sie zugleich auch ein (zunächst inaktives) Verkäuferkonto. Um es zu aktivieren, müssen Sie nur einen Artikel zum Verkauf einstellen. Beachten Sie dabei, dass Bücher auch unter derselben ISBN-Nummer in neuer Auflage erscheinen können. Prüfen Sie daher stets Produktnummer beziehungsweise ISBN-Nummer und Artikel auf Übereinstimmung.

Bewerten Sie den Zustand richtig. Nutzen Sie dafür den Leitfaden für Zustandsbeschreibungen. Machen Sie es sich dabei zur Regel, Ihr Angebot lieber etwas bescheidener darzustellen, als mehr zu versprechen, als Ihr Artikel am Ende halten kann.

Anschließend müssen Sie Ihren Artikel richtig einpreisen. Zur Preiskalkulation müssen Sie vier Aspekte berücksichtigen: den Zustand Ihres Artikels, die Preise der Konkurrenz, Ihren Zeitrahmen und Ihr "Preisziel" (der Preis den Sie zumindest erzielen wollen). Legen Sie die Stückzahl fest, die Sie von dem Artikel vorrätig haben und grenzen Sie ein, wohin Sie den Artikel versenden wollen.

Je nach Versandziel fallen "Ihre" Versandkosten unterschiedlich hoch aus, so werden für einen weltweiten Versand von Büchern 15,50 Euro fällig. Weitere Angaben zu der Höhe der Versandkosten nach Zielland finden Sie hier.

Anschließend wird Ihnen Ihr Angebot auf einer Übersichtsseite gezeigt. Klicken Sie zur Bestätigung auf "Eintrag übermitteln", so wird Ihr Angebot ins Netz gestellt.

Was müssen Sie bei der Preisgestaltung beachten?

Prüfen Sie anhand von Konkurrenzangeboten, welchen Preis Sie für welchen Zustand verlangen können. Sie können wahrscheinlich für eine CD mit einem Zustand, der als "wie neu" zu bewerten ist, wesentlich mehr verlangen, als ein Konkurrenzangebot derselben CD mit dem Zustand "akzeptabel". 

Seien Sie sich aber bewusst, dass die Qualitätsunterschiede zwischen Zustand "wie neu" und "sehr gut" häufig kaum zu sehen sind. Sie müssten dementsprechend, trotz eines objektiv besseren Angebotes, wohl Ihren Konkurrenten unterbieten, um Ihre Chance zu erhöhen, den Artikel kurzfristig abzusetzen. Je mehr Zeit Sie aber haben, desto mehr können Sie es sich leisten, auch einmal abzuwarten, bis jemand zu Ihren Bedingungen kaufen will.

Das kann schließlich dazu führen, dass Sie den erhofften Preis erhalten, oder aber, dass Sie auf Ihrem Artikel sitzen bleiben und den Preis noch viel mehr reduzieren müssen, um ihn überhaupt zu verkaufen. Dies war beispielsweise bei dem Interviewbuch "Vorerst gescheitert" von Karl Theodor zu Guttenberg der Fall. Es ließ sich kurz nach seinem Erscheinen gebraucht sehr gut und sehr teuer absetzen, erzielt mittlerweile aber im Zustand "wie neu" nur noch 85 Cent als Preis (Stand: 6. August 2012). Rechnen Sie also auch damit, dass Sie Ihren Preis gegebenenfalls anpassen müssen.

Das bedeutet auch, dass Sie, soweit möglich, einen Puffer einplanen sollten. Gerade wenn Sie in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern stehen, kann es zu "Preiskämpfen" kommen. Haben Sie Ihren Preis so geplant, dass Sie den Artikel bereits zu Ihrem Wunschpreis anbieten, schenken Sie Ihrem Kontrahenten unnötigen Raum. Bedenken Sie, je niedriger der Preis wird, umso geringer ist der Spielraum, bei dem Sie überhaupt noch mitziehen können. 

Sind die Preise erst einmal verdorben, hilft Ihnen schließlich auch der beste Zustand nichts, wenn sich andere gewerbliche Anbieter anschließen oder gar neue Angebote schon zu Tiefstpreisen einstellen. Aufgrund der Gebührengestaltung pro Verkauf sind diese Ihnen gegenüber im Vorteil. 

Welche Gebühren berechnet Amazon?

Die Gebühren werden erst fällig, nachdem Sie einen Artikel verkauft haben. Darin unterscheidet sich Amazon-Marketplace von Ebay. Dort werden Gebühren fällig, wenn Sie einen Artikel einstellen und außerdem eine Verkaufsprovision in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes vom erzielten Erlös.

Die Marketplace-Gebühren variieren nach Produktgruppen. Es gilt, dass Sie in jedem Fall 1,14 Euro pro Verkauf zu entrichten haben. Diese Gebühr entfällt, wenn Sie ein "Power-Abo" buchen. Dafür zahlen Sie 44,85 Euro monatlich, sodass sich dieses Abonnement erst bei höheren Absatzzahlen lohnt.

Außerdem werden Ihnen von der Versandkostenpauschale ebenfalls Gebühren abgezogen. So erhalten Sie beispielweise für den Inlandsversand drei Euro. Von diesen drei Euro werden Ihnen Gebühren abgezogen. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach der Produktgruppe, dem Zielort und der Versandweise.

Die Spanne reicht dabei von unter einem Euro bei einem normalen Inlandsversand von Sportartikeln bis hin zu 10,25 beim Versand einer DVD ins Nicht-EU-Ausland (bzw. auch nicht Schweiz und Lichtenstein), etwa nach Bosnien-Herzegovina. 

Welche Gebühr Sie für den Versand welchen Artikels zu entrichten haben, können Sie dieser Tabelle entnehmen:

Produkt

Deutschland, Standartversand

Deutschland Express

EU, Schweiz, Lichtenstein

Übriges Europa

Weltweit

Bücher

1,16

2,33

1,16

7,89

3,71

Musik

1,16

2,33

2,20

9,10

6,69

DVD

1,16

2,33

2,20

10,25

8,42

VHS

1,16

2,33

2,14

7,89

3,71

Software

1,16

-/-

2,14

-/-

-/-

PC – & Videospiele

1,16

-/-

2,14

-/-

-/-

Elektronik & Foto, Küche, Haus & Garten

0,52 + 1,17 für jedes angefangene kg (es gilt das von Amazon angegebene Gewicht)

-/-

-/-

-/-

-/-

Spielwaren

0,52 + 1,17 für jedes angefangene kg (es gilt das von Amazon angegebene Gewicht)

-/-

0,52 + 1,17 für jedes angefangene kg (es gilt das von Amazon angegebene Gewicht)

-/-

-/-

Sport

0,92

-/-

2,20

7,89

8,42

Weitere Informationen zur Gebührenordnung bei Amazon-Marketplace finden Sie hier.

Neben den fix bezifferbaren Gebühren erhebt Amazon auch einen Gebührenanteil, der abhängig ist vom Verkaufserlös. Dies sind 10 Prozent des Verkaufspreises bei Elektronik & Fotoartikeln (bei Power-Anbietern 7 Prozent), 7 Prozent bei Elektrogroßgeräten (außer Zubehör, Mikrowellen und Dunstabzugshauben) und Autoreifen, sowie 15 Prozent bei Bücher, Musik, DVD, VHS, Software, PC- & Videospiele, Küche, Haus & Garten, Spielwaren und Auto. Zu diesen Gebühren kommen noch 15 Prozent Umsatzsteuer. 

Konkret bedeutet dies bei einem Buch, das mehrfach angeboten wird, für das aber kaum Nachfrage besteht, und das Sie deshalb für 1 Cent anbieten müsste, folgendes:

Sie erhalten bei Verkauf des Buches 3,01 Euro. Davon müssen Sie 2,30 Euro fixe Gebühren abziehen. Wegen des niedrigen Preises fallen Verkaufsgebühren nicht ins Gewicht. Nach Abzug dieser Gebühren bleiben 0,71 Euro übrig. Das bedeutet, dass Sie, selbst wenn Sie das Buch als "Büchersendung" verschicken würden, durch die Versandkosten (auch ohne Verpackungskosten), bereits 0,14 Euro draufzahlen.

Achten Sie deshalb ganz besonders auf die Übersichtsseite, die Ihnen die Details Ihres Angebots anzeigt. Dort wird Ihnen auch der Betrag, den Sie bei Verkauf erhalten würden, gezeigt. Von diesem Betrag müssen Sie noch die Versandkosten bestreiten. Kalkulieren Sie also Ihren Artikelpreis entsprechend.

Welche Rolle spielt das Verkäufer-Feedback?

Das sogenannte "Verkäuferfeedback" ist vielen Käufern eine lästige Angelegenheit. Sie erwarten, dass alles reibungslos verläuft. Wird diese Erwartung erfüllt, ist die Angelegenheit oft erledigt. Wird sie enttäuscht, erfolgt immer eine schlechte Bewertung.

Auf diese Weise fallen negative Bewertungen sehr stark ins Gewicht, obwohl es sich meist um Einzelfälle handelt. Machen Sie es sich daher zur Angewohnheit, jedes Geschäft zu bewerten – ein redlicher Verkäufer hat eine positive Bewertung ebenso verdient, wie ein Unredlicher seine Schlechte.

Wenn Sie eine Transaktion bewerten wollen, so müssen Sie sich zuerst bei Ihrem Konto anmelden. Die Möglichkeit, Bewertungen abzugeben, finden Sie, wenn Sie Ihre Bestellungen aufrufen, auf der rechten Seite. Alternativ sehen Sie, nachdem Sie sich in Ihr Konto eingeloggt haben, ein Auswahlmenü. Unter der Rubrik "Weitere Informationen zu Ihrer Bestellung" können Sie Ihr Verkäufer-Feedback abgeben.

Bewerten Sie dann Ihren Verkäufer, indem Sie anklicken, ob Sie mit dem Artikel, der Lieferzeit und der Kommunikation (falls stattgefunden) zufrieden waren. Vergeben Sie dann zwischen einem (falls besonders schlecht) und fünf (falls besonders gut) Sternen für die Transaktion insgesamt. Im Anschluss finden Sie ein leeres Feld, in das Sie einen kurzen Kommentar schreiben können, um Ihre Bewertung zu präzisieren.

So können Sie Amazon.de erreichen:

Die Verbindung zum Amazon Kundenservice, der auch bei Problemen mit Marketplace-Verkäufern die letzte Anlaufstelle ist, finden Sie hier. 

Die Amazon.de Marketplace- und zShops-Plattform ebenso wie andere Angebote für Drittanbieter auf dieser Website werden von der Amazon Services Europe S.a.r.l, 5, Rue Plaetis, L-2338 Luxemburg (Ust.ID: LU 19647148,  beim R.C.S. Luxemburg eingetragene Registernummer: B0093815) betrieben. 

Hier finden Sie das Kontaktformular.

Amazon-Telefon Deutschland: 0800 – 3 63 84 69

Amazon-Telefon Österreich: 0800 – 88 66 32 38

Amazon-Telefon Schweiz: 0800 – 74 00 20