Altersvorsorge: Wie groß wird die Pflegelücke?

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind über die gesetzliche Pflegeversicherung versichert – aber trotzdem bleibt oft eine Lücke, wenn der Pflegefall tatsächlich eintrifft. Lesen Sie hier, wie die Pflegelücke entsteht und was Sie dagegen tun können.

Mit einem Online-Pflegelückenrechner ermitteln Sie, wie hoch Ihre persönliche Pflegelücke sein könnte. Viele Durchschnittsrentner stellen fest, dass ihnen monatlich mehrere Hundert Euro fehlen, wenn sie pflegebedürftig werden.

Online die Pflegelücke berechnen

Das Online-Tool rechnet entweder mit den tatsächlichen Kosten ihres bevorzugten Pflegeheims, oder es geht von Durchschnittswerten aus. Alternativ können Ihnen auch Finanzberater von tecis oder anderen Anbietern bei der Ermittlung der Pflegelücke helfen.

Die Pflegekosten und vor allem die Heimkosten sind je nach Bundesland und je nach Pflegestufe unterschiedlich hoch. Außerdem berücksichtigt ein Vergleichsrechner, ob eher eine stationäre Pflege, Tagespflege oder die Pflege zu Hause kalkuliert werden soll. Natürlich sind dies Beispielrechnungen, denn niemand kann vorhersagen, ob, wie lange und wie intensiv Sie später Pflege benötigen.

Der Onlinerechner berechnet, welchen Anteil die gesetzliche Pflegekasse übernimmt. Dagegen stellen Sie Ihre erwarteten Einnahmen (zum Beispiel aus der jährlichen Kontoinformation der gesetzlichen Rentenversicherung); die Differenz ergibt die Pflegelücke.

Und so könnte die Rechnung für einen Rentner oder eine Rentnerin beispielhaft aussehen:

  • Ein Heimplatz für die stationäre Pflege kostet für Pflegestufe 1 insgesamt 2.630 Euro. Davon übernimmt die Pflegekasse 1.064 Euro. Ihr Einkommen im Alter schätzen Sie auf 1.000 Euro (gesetzliche Rente, Vermögen, private Altersvorsorge). Dann bleibt eine Lücke von 566 Euro im Monat.
  • Bei Pflegestufe 2 ist die Lücke noch größer: Die Kosten für die vollstationäre Pflege bei Pflegestufe 2 betragen in unserem Beispiel 3.180 Euro, die Krankenkasse übernimmt davon 1.330 Euro – bei eigenem Einkommen von 1.000 Euro bleibt eine Lücke von 850 Euro pro Monat!

Mit der Pflegezusatzversicherung die Lücke abdecken

Um die Pflegelücke abzudecken, bieten Versicherer Pflegezusatzversicherungen an. Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, eine solche Versicherung abzuschließen. Vorteile einer solchen Absicherung sind, dass Sie im Pflegefall nicht Ihr Vermögen angreifen müssen und Ihre Familie nicht für die Pflege aufkommen muss.

Informieren Sie sich auf jeden Fall umfassend, denn für diese private Zusatzversicherung gibt es viele Tarife und Konditionen. Dies sind die drei Versicherungsmodelle:

  • Pflegezusatzversicherung: Diese Versicherung zahlt im Pflegefall einen fest vereinbarten Tages- oder Monatssatz, unabhängig von den tatsächlichen Kosten. Meist ist die Auszahlung an die Pflegestufe gekoppelt: beispielsweise Auszahlung von 25 Prozent bei Pflegestufe I, 50 Prozent bei Stufe II und nur bei Pflegestufe III den vollen Betrag.
  • Pflegerentenversicherung: Ab dem Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit wird eine monatliche Rente gezahlt; so haben Sie ein zusätzliches Einkommen, über das Sie frei verfügen können
  • Oder als Pflegekostenversicherung: Die Versicherung übernimmt einen bestimmten Anteil der tatsächlich anfallenden Pflegekosten, nach Abzug der gesetzlichen Leistungen. Der Vorteil: Preissteigerungen bei den Pflegeleistungen werden berücksichtigt. Allerdings müssen Sie sämtliche Belege einreichen, bevor die Versicherung bezahlt.