Als Autor die besten Sprüche kreativ nutzen

Sprücheklopfer hat kaum jemand gern. Sprüche sind jedoch sehr beliebt und bringen weise Ideen kompakt auf den Punkt. Spruchweisheiten inspirieren. Aus ihnen lernt man fürs Leben. Auch als Autor oder Autorin können Sie sich Sprüche zunutze machen, ohne gleich in die Klischeefalle zu tappen. Wie es geht, lesen Sie hier.

Sprüche, Zitate, Aphorismen – kluge Worte bieten Potenzial für tolle Geschichten

Sprüche wurden schon so oft gesprochen, dass sie allgemeingültig wirken. Auch wenn manche profan sind, ein Körnchen Wahrheit steckt immer drin. Sprüche, Zitate und Aphorismen können Sie als Autor oder Autorin auf viele gute und kreative Ideen bringen. Sie bergen Potenzial für die tollsten Geschichten.

Ein Beispiel: Jean-Paul Belmondo wird folgender Ausspruch nachgesagt: "Frauen über dreißig sind die besten. Männer über dreißig sind nur zu alt, um es zu bemerken." – Über solch einen Spruch kann man schon ernstlich nachdenken. Und ganz schnell lässt sich daraus eine Beziehungskiste über einen Frauenhelden und Schwerenöter konzipieren.

Einen Casanova, der – natürlich kurz bevor es zu spät ist – doch noch
erkennt, was er an seiner in die Jahre gekommenen aber doch tollen
Ehefrau hat. Das kann eine romantische Komödie werden, ein
Bühnenstück, vielleicht sogar ein Krimi oder auch ein Heftroman.

Sprüche-Sammlungen mit Konfliktpotenzial – suchen Sie fantasievoll nach Assoziationen

Um mit den Sprüchen arbeiten zu können, müssen Sie sie zunächst
einmal finden und sammeln. Schreiben Sie zunächst Stichworte auf.
Vielleicht fallen Ihnen spontan selbst Redensarten ein. Wenn nicht,
finden Sie viele Spruchsammlungen im Netz oder in Buchform.

Klopfen Sie
die Sprüche, die Ihnen gefallen und zum Thema passend erscheinen,
genauer ab. Welche Ideen erwachsen daraus, welche Assoziationen? In
vielen zeigt sich Konfliktpotenzial. Und da Konflikte für jede gute
Geschichte lebenswichtig sind, ist das schon einmal prima. Nehmen wir
einmal den sattsam bekannten Spruch "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt
selbst hinein."

Wer anderen eine Grube gräbt: Basis für Plot von Roman und Theaterstück

Ein alter Spruch mit Potenzial für moderne Kurzgeschichten, einen Roman, ein Theaterstück oder ein humoristisches Gedicht. Fragen Sie sich: Worum geht es überhaupt? Seien Sie neugierig und locker, lassen Sie jeden Gedanken zu.

Landet der gehörnte Ehemann der Bodybuilderin etwa selbst in der Grube?

Es wird kaum eine echte Grube gemeint sein. Oder etwa doch? Spinnen Sie ein bisschen herum. Vielleicht gräbt tatsächlich ein Mann eine Falle im Wald, um – raffiniert vorbereitet – seinen Nebenbuhler hinein zu locken. Der hat ihm gemeinerweise seine junge Frau ausgespannt. Während das Opfer in der Grube zu verhungern droht, hat der gehörnte Ehemann seine Freude daran, immer wieder einmal zu Besuch zu kommen, ohne dem Kontrahenten zu helfen.

Doch seine clevere Frau kommt ihm auf die Schliche. Die Polizei kann sie nicht rufen, weil sie selbst Dreck am Stecken hat. Also folgt sie ihrem Mann heimlich.  Da sie zufällig Bodybuilderin und Jägerin ist – was es nicht alles gibt! – gelingt es ihr, den Mann mit einem Betäubungspfeil außer Gefecht zu setzen, ihn in die Grube zu stoßen und den Geliebten zu befreien.

Der Mann, der zum Glück ein Handy hat, was seine Frau übersah, kommt erst mit Hilfe der Polizei wieder hinaus. So viel Ärger nur vom Grubegraben! Allerhand Konfliktpotenzial. Und natürlich ist das nur ein verrücktes Beispiel, das zeigen soll, dass man aus jedem noch so abgedroschenen Spruch theoretisch eine gute Geschichte machen kann. Versuchen Sie es. Es macht Spaß. Denn merke: Wer für andere Menschen Geschichten schreibt, sollte auch selber Spaß daran haben. Verfasser unbekannt.