Ich beantworte Ihnen die fünf wichtigsten Fragen zur neuen Office-Version.
1. Was ist neu in der 16er-Version?
- Neuer Assistent: Alle Office-Programme haben nun einen Assistenten in Form des Suchfelds "Was möchten Sie tun?" erhalten. Tippen Sie hier einen Begriff ein, listet der Assistent neben Hilfe-Themen auch gleich die passenden Schaltflächen. Das Geklicke durch Menüs bleibt einem dadurch erspart.
- Einfachere Team-Arbeit: Bereits seit Office 2013 bietet Word die Möglichkeit, Dokumente gemeinsam zu bearbeiten. Dazu laden Sie einfach einen Kollegen oder Bekannten ein mitzumachen. Der Clou dabei: Der "Mitarbeiter" benötigt selbst kein Office 2016, ein kostenloses Microsoft-Konto reicht. Denn geben Sie die Datei frei, erhält er einen Link samt Verknüpfung zu dem Dokument, das er dann mit der Word Web App bearbeiten kann. Neu ist: In Word 2016 lassen sich diese Freigaben direkt im Dokument über die Schaltfläche Freigeben erledigen. Zudem lassen sich Änderungen durch andere Nutzer in Echtzeit verfolgen.
- Intelligente Suche: Hinter dem hochtrabenden Begriff steckt die Fähigkeit, direkt in Office 2016 eine Internetsuche zu starten. Dazu markieren Sie ein Wort und wählen im Kontextmenü die "Intelligente Suche". Prompt erscheint rechts am Rand ein Streifen mit Wikipedia- und Bing-Treffern. Das spart den Umweg über den Browser.
- Detailverbesserungen: Dazu gesellen sich weitere programmabhängige Funktionen. So erkennt Excel etwa per Hand gezeichnete Formeln, für PowerPoint gibt es sechs neue Diagramme, und in Outlook lassen sich die zuletzt verwendeten Dateien ganz einfach mit wenigen Klicks anhängen. Nicht zuletzt verspricht Microsoft eine bessere Bedienbarkeit auf mobilen Geräten wie Tablets. Das habe ich nicht ausprobiert, da ich selten bis nie lange Texte oder Tabellen auf Smartphone oder Tablet erstelle. Macht das überhaupt jemand?
2. Für wen lohnt Office 2016?
Nur wer beruflich viele Termine, Kontakte und E-Mails verwaltet, sowie viel mit Texten und Tabellen arbeitet, kommt um Office nicht herum. Ebenfalls ein Kaufanreiz ist der in der Abo-Version Office 365 enthaltene 1 Terabyte große Cloudspeicher für OneDrive.
3. Lohnt ein Update von Office 2010 oder 2013?
Kaum. Alle, die Office 365 abonniert haben, steigen sowieso automatisch auf die neue Version um. Die Unterschiede zur Kaufversion von Office 2013 sind minimal. Selbst für Nutzer, die noch Office 2010 einsetzen, gibt es keinen triftigen Grund für einen Neukauf. Übrigens: Vergünstigte Upgrade-Versionen für Umsteiger sind nicht geplant.
4. Welche Version ist die beste?
Wenn es doch das neue Office sein soll, ist eindeutig das Paket "Office 365 Home" meine Kaufempfehlung. Teilen Sie sich diese Version mit vier Freunden oder Familienmitgliedern, kostet das vertretbare 1,65 Euro pro Monat und Person (im Jahresabo). Zusätzlich erhält jeder Einzelne 1 Terabyte Online-Speicher bei OneDrive sowie 60 Skype-Freiminuten für Telefonate ins Festnetz. Alle Office-Programme sind in diesem Paket enthalten.
5. Was nervt an Office 2016?
Es lassen sich alle Programme nur auf einen Schlag installieren,auch Profi-Programme wie Access und Publisher landen automatisch auf der Festplatte und belegen so unnötig Speicherplatz. Selbst das Installationsverzeichnis lässt sich nicht auswählen. Nach der Installation lassen sich nicht benötigte Teile der Suite nicht einmal deinstallieren.
Auf meinem Testrechner stürzte Word sehr oft ab. Auch kam es nicht selten zu Synchronisationsproblemen mit OneDrive. Die entsprechenden Fehlermeldungen nerven obendrein.
Tipp: Office 2016 gratis ausprobieren
Sie haben die Möglichkeit, Office 2016 30 Tage kostenlos auszuprobieren. Unter products.office.com/try klicken Sie dazu auf "Office 365 Home testen" und melden sich anschließend mit Ihren Microsoft-Kontodaten an. Folgen Sie den Anweisungen.
Im Laufe dessen werden Sie aufgefordert, ein Zahlungsmittel zu hinterlegen – das ist normal.
Fazit
Der große Wurf ist Microsoft nicht gelungen. Vielmehr handelt es sich bei Office 2016 um eine dezente Auffrischung des alten Programms mit einigen Verbesserungen im Detail. Zwar ist und bleibt Office der Büro-König: Wenn Sie aber ab und zu einen Brief oder eine Rechnung schreiben und E-Mail nur privat nutzen,sind Sie auch mit Gratis-Lösungen wie Libre Office oder der Windows 10-Mail-App gut versorgt.