Was sind die Ursachen einer Migräne?
Zur Zeit weiss die Migräneforschung nicht genau warum es überhaupt zur Migräne kommt. Es werden lediglich einige Theorien darüber diskutiert, eine endgültige Theorie bleibt jedoch bisher aus. Bei der Migräne kommt es zur vermehrten Auschüttung des Hormons Serotonin, dieses soll nach einer der derzeitigen Theorien während eines Migräneanfalls die Gefäße verengen und somit auch die typischen Symptome verursachen.
Eine weitere Vermutung legt nahe, dass sich im Stammhirn so etwas wie ein Kopfschmerzgenerator befindet, der bei einer Migräne eingeschaltet wird. Hierbei sollen vor allem genetische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Es bleibt also abzuwarten, zu welchen Erkenntnisse die Forschung in naher oder entfernter Zukunft gelangt. Eines weiss man jetzt schon mit Sicherheit: Migränesymptome werden durch äußere Faktoren wie Stress, Rotwein, Schokolade, einige Käsesorten, aber auch durch Medikamente wie Nitrate stark verstärkt.
Auch weiss man, das Migräne bei Frauen gehäuft auftritt, hier vor allem kurz vor und während der Periode. Außerdem kann die Einnahme der Pille die Symptome zusätzlich verstärken.
Welche Symptome zeigen sich bei einer echten Migräne?
Es gibt unterschiedliche Migräneformen. Bei einigen Formen kommen zu den typischen und allseitsbekannten Symptome weitere neurologische Symptome wie Kribbeln und Wortfindungsstörungen hinzu. Im Allgemeinen unterscheidet man jedoch 2 Formen der Migräne: 1. Migräne mit Aura, 2. Migräne ohne Aura. Die Aura ist hierbei eine unangenehme Wahrnehmungsstörung, die sich kurz vor dem Migräneanfall bemerkbar macht und somit diese auch ankündigt.
Typische Symptome einer Migräne sind:
- Ein halbseitiger Kopfschmerz, der sich innerhalb der Attacke, aber auch zwischen den einzelnen Attacken abwechseln kann
- Ein starker, pulsierender oder pochender Kopfschmerz
- Schmerzen verstärken sich bei körperlicher Aktivität und Belastung
- Psychische Folgen und Belastung des Alltags, diemal klaur auf die Symptome zurückführen kann
- Vegetative Symptome wie z.B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen sowie Scheu vor Lärm und Licht
Laut der Internationalen Gesellschaft für Kopfschmerz müssen mindestens zwei der oben aufgelisteten Kriterien erfüllt sein, um eine Migräne festzustellen. Bei den vegetativen Symptomen muss lediglich eines der Symptome auftreten. Die Symptomatik der Migräne kann durchaus sehr variieren. Da die Symptome leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden, konsultieren Sie stets einen Arzt.
Wie kann ich mir sicher sein, dass es sich um eine echte Migräne handelt?
Bei den aufgelisteten Symptomen kann man eigentlich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, das es sich bei den zu beklagenden Beschwerden um eine Migräne handeln muss. Jedoch kann man sich dessen nie ganz sicher sein, vor allem dann nicht, wenn man nicht medizinisch geschult ist.
Erst der Arzt oder besser ein Facharzt kann durch die Differenzialdiagnose – also dem Ausschließen anderer Erkrankungen aufgrund krankheitsähnlicher Symptome – sicher feststellen, ob es sich bei den geschilderten Symptomen auch wirklich um Migränesymptome handelt. Akute Blutungen zwischen den Hirnhäuten, eine Hirnhautentzündung, epileptische Anfälle, sowie eine Kreislaufkrise, die durch Bluthochdruck verursacht wird, können ähnliche Symptome wie die Migräne verursachen.
Weitere Ursachen für migräneähnliche Schmerzen
Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten oder andere Kopfschmerzformen können migräneähnliche Beschwerden verursachen. Sie sollten also zur Ihrer eigenen Sicherheit nicht gleich auf eigene Faust eine Migräne diagnostizieren, auch wenn dies auf den ersten Blick leicht erscheint.
Wie behandelt man die Migräne?
Die Beantwortung dieser Frage ist wie die Erkrankung selbst äußerst komplex. Im Grunde sollten Sie die Therapie der Erkrankung dem Facharzt überlassen. Ohnehin ist die Migräne aus schulmedizinischer Sicht nicht heilbar, jedoch gut in den Griff zu bekommen. Auch gegen einzelne Symptome kann man viel machen.
Der Arzt verwendet häufig bei Migräne spezielle Medikamente wie z.B. Metoclopramid, Domperidon. Häufig werden diese auch mit einfachen Schmerzmitteln wie Azetylsalyzilsäure und Paracetamol ergänzt. Bei schwerer Migräne jedoch kommen Triptane zum Einsatz. Diese hemmen die Serotoninausschüttung, die wie zuvor schon erwähnt, die Gefäße verengen und dadurch die Symptome verursachen kann.
Ab einer gewissen Ausprägung – darüber entscheidet der Arzt – ist es sinnvoll in migränefreien Zeiten vorbeugend Medikamente einzunehmen. In Frage kommen hierbei folgende Medikamente: Beta-Blocker, Kalziumantagonisten, Valproinsäure, Cyclandelat, Topiramat und Naproxen. Durch eine derartige Prophylaxe können die Dauer, Häufigkeit und Schwere der Anfälle deutlich reduziert werden.
Symptome von Migräne lindern
Bei leichten Fällen von Migräne helfen bereits kalte Umschläge auf der Stirn, Entspannungsübungen, autogenes Training. Auch auf die Schläfen aufgetragenes Pfefferminzöl und Schlaf vor Beginn der Migräne helfen, die Schmerzen zu lindern. Häufig reicht auch das „sich zurückziehen“ in einen dunklen Raum. Migränepatienten sollten die Symptome nicht ausschließlich auf der Körperebene behandeln lassen, sondern ebenfall einen Psycholgen bzw. Psychotherapeuten hinzuziehen. Sie können nur davon profitieren.
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