Alle Kinder können schlafen: Tipps gegen den Stress am Abend

Mehr als die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren haben Schlafprobleme. Häufig bricht jeden Abend der übliche Stress aus, wenn es ums zu Bettgehen und Schlafen geht. Die folgenden Tipps helfen Ihren Sprösslingen nicht nur beim Einschlafen, sondern bessern auch deren Laune bei Tag.

Der Abend naht und damit nicht selten der Stress, die Kinder ins Bett zu bringen. Neben den üblichen Wünschen, wie, „Ich muss etwas trinken“ oder „Das Meerschweinchen braucht noch Futter“ haben Kinder ebenso viele Gründe, jetzt auf gar keinen Fall schlafen zu gehen, wie es Knirpse auf der Welt gibt.

Neben diesen harmlosen, aber nicht minder stressigen Ausreden, kommt mancherorts auch die „harte“ Variante vor. Da wird geweint, geschrien, getobt – nur, um nicht ins Bett zu müssen. An Schlafen ist erst nach Stunden zu denken und auch dann vor allem aus Erschöpfung. Den Eltern steht der Stress bis zum Hals. Der gemütliche Abend ist dahin.

Die gute Nachricht: Schlafen geht auch ohne den Stress davor

Die folgenden Tipps funktionieren nicht nur bei kleineren Kindern. Wenn Sie, als Erwachsener, ebenfalls Schlafprobleme haben, hilft möglicherweise die eine oder andere Idee auch bei Ihnen. 

  • Achten Sie auf gleichmäßige Zeiten beim Schlafeen
    Der Körper ist trainierbar. Das haben Sie vielleicht auch schon festgestellt, wenn Sie im Urlaub stets zu der Zeit aufwachen, zu der Sie im Alltag aufstehen müssen. Die innere Uhr von kleineren Kindern ist weitaus leichter beeinflussbar, als die von Erwachsenen. Führen Sie vor dem endgültigen Schlafen ein kleines Ritual ein: Eine Geschichte, ein Lied, eine bestimmte Art, sich Gute-Nacht zu sagen. Auch das ist ein Signal an den Körper, dass nun Stress heruntergefahren und geschlafen werden soll.
  • Fördern Sie ein kleines Nickerchen am Tag
    Im ersten Moment mag es sich widersinnig anhören, Kinder, die abends schlecht einschlummern, tagsüber schlafen zu lassen. Es geht hier auch nicht um stundenlange Mittagsschläfchen, sondern um höchstens eine halbe Stunde Ruhe. Viele Kinder sind durch den langen, ereignisreichen Tag ohne zwischenzeitliche Entspannung aufgedreht und übermüdet. Abends gelingt es ihnen dann nicht, sich zu beruhigen. Sie werden quengelig, Stress ist vorprogrammiert.
  • Sorgen Sie für eine gemütliche Umgebung vor dem Schlafen.
    Keine Hektik, kein Stress, keine Lautstärke und vor allem kein helles Licht in der letzten halben Stunde vor dem Schlafen für Ihre Kinder. Jeder Mensch hat in sich ein wirksames, körpereigenes Schlafmittel: das Hormon Melatonin. Es fördert die natürliche Müdigkeit. Besonders daran ist, dass es faktisch nur in der Dunkelheit entsteht. Grelles elektrisches Licht wirkt daher gegen den Schlaf.
    Kümmern Sie sich auch, um eine angenehme Temperatur in Zimmer Ihrer Kinder. Achten Sie darauf, dass das Bett kuschelig angewärmt ist und der Schlafanzug bereit liegt. Alles soll für Ihre Kinder „Willkommen“ sagen.
  • Bieten Sie abends leichte Kost für Ihre Kinder
    Essen kann den Körper auf Hochtouren bringen und Stress erzeugen. Vermeiden Sie, dass Ihre Kinder abends Süßigkeiten essen. Sie bewirken einen Energie-Pusch, der kontraproduktiv auf die Bereitschaft zum Schlafen wirkt. Wie wäre es mit Vollkorntoast und Käse, einer Banane oder Joghurt und Quark?
  • Verschaffen Sie Ihren Kindern tagsüber ausreichend Bewegung
    Ein Übel unserer Zeit ist der Bewegungsmangel. Das betrifft leider auch schon Kinder. Es fehlt an Freiräumen und dem unbeschwerten Spielen an der frischen Luft. Selbst kleine Kinder verbringen oft Stunden vor dem Fernseher, anstatt den Bewegungsdrang ausleben zu können.
    Dass man dann abends voller unverarbeiteter Eindrücke aus dem TV voller Stress nicht zu Ruhe kommt, ist eine Sache. Die andere heißt, dass schlicht keine körperliche Ermüdung stattfindet. Probleme mit dem Schlafen sind unausweichlich. Die Hormone, die durch Stress verursacht werden, werden nur langsam abgebaut. Die Muskeln entwickeln sich nicht auf gesunde Weise.

Gestalten Sie die Zeit zum Schlafen für Ihre Kinder so heimelig und geborgen, wie möglich. Lassen auch Sie den Stress für diese Zeit draußen. Schicken Sie nie die Kinder zur Strafe ins Bett, denn Schlafen muss immer mit angenehmen Gefühlen verbunden sein.

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