AD(H)S und Ernährung

Lehrer, Eltern und Erzieher sind genervt und überfordert. Die AD(H)S Diagnosen steigen stetig an und es ist keine Besserung in Sicht. Welchen Einfluss hat die Ernährung auf AD(H)S? Neuere Untersuchungen konnten einen Zusammenhang bestätigen.

Die AD(H)S Diagnosen steigen stetig weiter. Eltern, Lehrer und Erzieher sind verzweifelt und überfordert. Es ist mittlerweile von der neuen Volkskrankheit die Rede.

Fakt ist, diese Kinder und Jungendlichen sind unruhig, zappelig, halten sich kaum an Regeln und springen über Tisch und Bänke. Fakt ist auch, dass AD(H)S keine neue Krankheit ist, sondern um die 1845 schon erwähnt wurde. Die Frage ist, warum werden immer mehr AD(H)S-Diagnosen gestellt und könnte es vielleicht doch an der Ernährung liegen?

Ritalin alleine ist keine Lösung

Wenig hilfreich für die Kinder und Jugendliche ist es, immer mehr Ritalin & Co. zu verschreiben. Natürlich gibt es Betroffene, denen es mit Ritalin wesentlich besser geht. Oft bekommen sie nur dadurch eine Chance, an den Regelschulen zu bleiben und eine Ausbildung anzutreten. Leider ist es häufig so, dass den Betroffenen außer Ritalin keine andere Therapiemöglichkeit geboten wird. Dabei konnte eindeutig belegt werden, dass „Ritalinkinder“ eine weiterführende Therapie benötigen, um wichtige alltagstypische Strukturen und soziale Kompetenzen zu erlernen.

Ritalin alleine ist keine Lösung. Die Frage ist, ob vielleicht eine Ernährungsumstellung eine Besserung und Linderung der Symptome bringen könnte. Dieser Frage versucht man seit Jahren gerecht zu werden. Leider bis jetzt ohne eindeutige Ergebnisse. Nun gibt es neue Studien, die den betroffenen Kindern und Jugendlichen Hoffnung machen. Spezielle Ernährungsumstellungen sollen die gravierenden Symptome der AD(H)S lindern und den Kindern und Eltern ein normales Leben ermöglichen.                                                                                              

Southhampton – Studien belegen Zusammenhang zwischen ADHS und Ernährung

Die Southhampton – Studien von 2007 und 2010 brachten konkrete Erkenntnisse über den Zusammenhang von synthetischen Zusätzen und der körperlichen und mentalen Unruhe der Betroffenen. Es zeigte sich, dass alle Betroffenen, die Getränke mit den synthetischen Zusätzen erhielten, wesentlich unruhiger waren als die Kontrollgruppe. Außerdem konnten sie nachweisen, dass die Betroffenen Probleme mit der Histamin-Regulierung hatten. Dies weist stichhaltig auf eine Lebensmittelallergie hin.

2011 nahmen sich belgische Wissenschaftler diesem Thema an. Betroffene Kinder und Jugendliche unterzogen sich einer sogenannten „Eliminationsdiät“. Das heißt, alle Lebensmittel die potenziell Allergien auslösen konnten bzw. ungünstig auf die AD(H)S’ler wirken konnten, wurden aus dem Speiseplan eliminiert. Diese Studie brachte zum Vorschein, dass ca. 60% der Betroffenen mit dieser Ernährungsform gravierende Fortschritte in ihrem Verhalten zeigten.

Es konnte nachhaltig bewiesen werden, das AD(H)S und Ernährung doch in einem nicht unwesentlichen Zusammenhang stehen.

Alternative Ernährung

Wenn sie eine andere Ernährungsform für ihr Kind versuchen möchten, dann sollten sie folgende Lebensmittel bzw. Lebensmittelbestandteile weglassen:

– glutenhaltiges Getreide

– künstliche Farbstoffe

– Zucker

– künstliche Konservierungsstoffe

– bestimmte Obstsorten z. B. Äpfel

– Schweinefleisch

– Fast-Food

– braune Schokolade

Helfen können auch die sogenannte oligoantigene Ernährung. Positive Ergebnisse erzielte man ebenfalls mit der Gabe von Omega 3 Fettsäuren.

Bildnachweis: oxie99 / stock.adobe.com