Augen auf!
Jedes in Deutschland angebotene Spielzeug entspricht der europäischen Norm. Diese 20 Jahre alte Richtlinie wurde inzwischen überarbeitet und sieht strengere Sicherheitskontrollen im Bereich chemischer Stoffe, physikalischer und mechanischer Eigenschaften, Entzündbarkeit sowie elektrische Eigenschaften vor. Damit ist jedoch nicht automatisch Sicherheit garantiert, denn die angebotenen Waren werden nur stichpunktartig kontrolliert.
Es liegt am Verbraucher, die Spielwaren mit skeptischem Blick zu betrachten. Erste Anlaufstelle ist Rapex, das Schnellwarnsystem der EU, das alle unsicheren Produkte auflistet. Auf dieser Internetseite finden Sie aktuelle Rückrufaktionen und als gefährlich eingestuftes Spielzeug. Inzwischen warnt die EU vor rund 1.300 gefährlichen Spielzeugen. Informieren Sie sich auf dieser Seite: http://www.eu-info.de/leben-wohnen-eu/Spielzeug/
Tipps für den Kauf von sicherem Spielzeug
- Überprüfen Sie schon beim Kauf das Spielzeug auf gefährlich scharfe Kanten oder absplitternde Farbe.
- Kleine Teile können abbrechen und von Kindern verschluckt werden. Testen Sie, ob die Augen etc. bei Stofftieren fest sitzen.
- Lose Schnüre oder Bänder können ebenfalls verschluckt werden.
- Testen Sie die Größe von Löchern, damit die Kinderfinger nicht stecken bleiben.
- Hände weg von Produkten, die streng riechen. Wahrscheinlich enthalten sie ungesunde Lösungsmittel.
- Stofftiere und anderes Textilspielzeug vor dem ersten Gebrauch waschen.
- Holzspielzeug ist nicht unbedingt gesünder sondern kann auch Schadstoffe enthalten. Unlackiertes, gewachstes Vollholz ist besser als geklebtes Spielzeug aus Pressspann.
- Spielzeug aus Kunststoff ist unbedenklich, wenn es aus PP oder PE gefertigt wurde. Schädlich sind dagegen PVC und Weichmacher. Die Kunststoffart ist meistens in Zahlen auf einem Dreieck angegeben. Die 3 steht für PVC, die anderen Kunststoffe gelten zurzeit als unbedenklich.
- Achten Sie auf das Herkunftsland. Viele beanstandete Spielzeuge stammen aus China. Vorsicht bei Produkten ohne Verbraucherangaben.
- Altersangaben beachten.
- Verzichten Sie weitgehend auf Billigprodukte.
Prüfzeichen bei Spielzeug
- Alle in Deutschland angebotenen Spielwaren besitzen die CE-Kennzeichnung. Hiermit bestätigt der Hersteller, dass die Waren dem europäischen Mindeststandart entsprechen. Da keine Kontrollen bestehen, ist die Kennzeichnung leider kein Qualitätsmerkmal.
- Das GS-Zeichen stehen für "Geprüfte Sicherheit". Produkte mit diesem Zeichen wurden von einer staatlich autorisierten, unabhängigen Prüfstelle getestet.
- Elektrisches Spielzeug muss auf elektronische Sicherheit geprüft sein und sollte das VDE-Zeichen haben.
- Tüf-Proof steht für die freiwillige Prüfung beim Technischen Überwachungsverein. Das Muster eines Produkts wird geprüft, bevor es serienmäßig hergestellt wird. Das Zeichen wird nur für ein Jahr vergeben.
- Das spiel-gut-Zeichen kontrolliert neben der Sicherheit auch die pädagogischen Eigenschaften eines Produkts. Ein unabhängiges Expertenteam kontrolliert jährlich rund 500 Artikel.
Reklamieren Sie mangelhaftes Spielzeug
Wenden Sie sich an Ihren Händler, wenn Sie Mängel bei einem Spielzeug entdecken. Mit Ihrem Protest sorgen Sie dafür, dass mangelhafte Ware aus den Regalen verschwindet.
Literatur:
Ausführliche Informationen finden Sie in dem kostenloser Faltblatt des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz: Verbrauchertipps des Monats – Sicheres Spielzeug. Sie bestellen ihn beim Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Kaiser-Friedrich-Straße 1, 55116 Mainz oder unter .