Achillessehnenbeschwerden beim Laufen – Was tun?

Achillessehnenbeschwerden sind vielen Läufern nur allzu gut bekannt. Sie sind oft das Resultat einer zu großen Belastungssteigerung im Training. Doch wie wird man sie wieder los, und wie kann man den Beschwerden vorbeugen?

Ein gelegentliches leichtes Ziehen in der Achillessehne ist im Grunde harmlos. Es zeigt an, dass der Körper in einer ungewohnten Weise gefordert wurde. Problematisch ist jedoch, dass sich Sehnen nicht so schnell anpassen wie Muskeln. Das bedeutet, dass die Beschwerden über Wochen und Monate anhalten können, wenn Sie immer weiter trainieren und Ihren Körper nicht zur Ruhe kommen lassen.

Der Fachbegriff für die Beschwerden an der Achillessehne heißt Achillodynie. Etwa jeder vierte Sportler war schon einmal davon betroffen. Die Schmerzen treten vor allem am Ansatz der Achillessehne am Fersenbein auf. Reduziert man die Belastung nicht, riskiert man, dass die akuten Schmerzen chronisch werden. Das gilt es um jeden Preis zu vermeiden.

Beste Vorbeugung: Laufpensum behutsam steigern

Vor allem Laufanfänger, aber auch Jogger, die ihr Pensum in kurzer Zeit massiv erhöht haben, klagen häufig über Achillessehnenbeschwerden beim Laufen bzw. in den ersten Stunden nach dem Training. Aber auch Jogger, die vom Fersenlauf auf den Mittelfuß- oder Vorfußlauf umstellen, haben hin und wieder Schmerzen im Bereich der Achillessehne.

Deswegen sollten Sie Ihr Pensum immer nur sehr behutsam steigern. Das ist der beste Schutz vor Überlastungen und Fehlbelastungen. Beim ersten Anzeichen der Beschwerden kann schon ein zusätzlicher trainingsfreier Tag ausreichen. Bei der Umstellung des Laufstils sollten Sie nicht vom kompletten Fersen- auf den kompletten Vorfußlauf wechseln. Sehen Sie lieber zu, dass Sie beispielsweise in einem 10-Kilometer-Lauf im Wechsel einen Kilometer zuerst auf der Ferse aufsetzen und dann einen Kilometer über den Vorfuß abrollen.

Dehnen der Wadenmuskulatur hilft

An jedem trainingsfreien Tag sowie nach lockeren Läufen (nach denen die Achillessehne nicht zwickt!) sollten Sie außerdem die Wadenmuskulatur und die Achillessehne dehnen. Besonders gut eignet sich hierfür das Dehnen auf einer Treppenstufe.

Stellen Sie sich mit beiden Füßen barfuß auf eine Stufe, die Ferse hängt in der Luft. Stützen Sie sich nach Möglichkeit am Geländer ab. Heben Sie Ihren Körper nun aus den Zehenspitzen heraus an, halten Sie die Position für drei Sekunden und lassen Sie die Ferse dann so weit ab, dass diese die Linie der Treppenstufe unterschreitet. Sie spüren nun ein Ziehen in der Wadenmuskulatur und am Achillessehnenansatz. Halten Sie diese Position für 10 bis 15 Sekunden. Wichtig: Lassen Sie nur so weit ab, dass Sie ein leichtes Ziehen verspüren. Schmerzen soll es nicht.

Wiederholen Sie diese Dehnübung über Wochen und Monate regelmäßig. Im Verbund mit einer behutsamen Steigerung des Trainingspensums sollten Sie Ihre Probleme in den Griff bekommen. Funktioniert das jedoch nicht, sollten Sie jedoch einen (Sport-)Arzt konsultieren.

Salben oder Einlagen?

Ein Arzt dürfte Ihnen zunächst entzündungshemmende Salben und Tabletten gegen die Beschwerden verschreiben. Doch Ihnen muss klar sein, dass diese Medikamente nur die Symptome, aber nicht die Ursachen behandeln können. Sind die Beschwerden "nur" die Folge einer zu hohen Belastung, kann diese Therapie helfen. Doch wenn Sie beispielsweise eine Fehlstellung aufweisen, welche die Achillessehne stark belastet, werden die Beschwerden früher oder später wieder auftreten.

Ein weiterer Besuch beim Arzt steht dann auf dem Programm. Gut möglich, dass Sie dann an einen Orthopäden oder Orthopädie-Schuhmacher verwiesen werden. Stellen die fest, dass die Beschwerden von einer Fehlbelastung herrühren, kann eine individuell angepasste orthopädische Einlage die Lösung sein.