Abtreibung und ihre Folgen

In Deutschland werden jährlich knapp 110.000 Abtreibungen durchgeführt. Viele betroffene Frauen, die sich zu diesem Schritt entscheiden, trauern viele Wochen um ihr ungeborenes Kind und werden depressiv. Eine Abtreibung stellt für Frauen niemals eine leichte Entscheidung dar. Manche leiden sogar ihr Leben lang unter den Folgen dieses Entschlusses.

Der richtige Umgang mit der Abtreibung

In manchen Fällen ist die plötzliche Angst vor der großen Verantwortung oder davor, dass das Geld nicht ausreichen würde, um ein Kind zu erziehen, derart groß, dass Frauen eine Abtreibung vornehmen. Manch werdende Mutter reagiert auch auf die Nachricht, dass ihr noch ungeborenes Kind eventuelle Fehlbildungen haben könnte, mit dem Entschluss zu einer Abtreibung.

Eine Vielzahl der Frauen kann in wenigen Tagen oder auch Wochen ihre Entscheidung verarbeiten. Bei manchen Frauen, die eine Abtreibung vorgenommen haben, verschwindet diese Trauer jedoch nicht. Sie bekommen Ängste und Depressionen, leiden unter Schlafstörungen und bekommen Sehnsucht nach dem Kind, das sie nicht zur Welt gebracht haben.

Gedanken darüber, was aus dem Kind geworden wäre und wie es wohl ausgesehen hätte, quälen sie. Rückgängig machen können Sie Ihre Entscheidung zur Abtreibung nicht. Allerdings können Sie lernen, mit Ihrer Entscheidung zu leben.  

Abtreibung und psychische Störung

Es kommt vor, dass Frauen nach einer Abtreibung enorme psychische Probleme bekommen, sodass sie sogar an Selbstmord denken. Gehäuft treten Depressionen, Schlafstörungen oder Schuldgefühle auf. Diese werden in der Medizin unter dem Begriff Post-Abortion-Syndrom (PAS) zusammengefasst.

Jedoch wird das PAS unter den Medizinern nicht allgemein als psychische Störung anerkannt. Bei rund 90 Prozent aller Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen, erwarten die Mediziner keine großen psychischen Probleme.

Die genannten 90 Prozent sind nach ihrer Abtreibung selbstverständlich auch traurig, aber nach einigen Wochen ist die Trauer vorüber. Wenn diese Trauer über die Abtreibung nicht wieder verschwinden will, wird es problematisch. Frauen neigen dazu, ihre Abtreibung zunächst zu unterschätzen. 

Grund der Abtreibung entscheidet über Ausmaß Ihres Leidens

Abhängig vom Grund der Abtreibung ist der Grad, wie sehr Sie unter der Abtreibung leiden. Fand seitens Ihres Partners oder der Familie kein Druck statt und konnten Sie sich frei für die Abtreibung entscheiden, ist die Gefahr, psychische Probleme zu bekommen, eher gering. Fand hingegen ein Drang seitens Ihres Partners statt oder bestand die Möglichkeit, dass Ihr Kind schwer behindert zur Welt kommen könnte, treten vermehrt psychische Probleme bei einer Abtreibung auf.

Gerade jene Frauen, die relativ spät eine Abtreibung vornehmen, machen sich nach diesem Schritt die größten Vorwürfe. Frauen, die frühzeitig eine Abtreibung erleben, leiden dagegen weniger. Eine späte Abtreibung ist in Deutschland nur dann erlaubt, wenn wichtige medizinische Gründe für die Abtreibung vorliegen.

Unterschätzen Sie die Folgen einer Abtreibung nicht

In diesen schwierigen Fällen hat die Frau das Kind meistens bereits angenommen. Durch diese medizinischen Gründe verliert sie es mittels Abtreibung jedoch wieder. Dies führt zu erheblichen psychischen Problemen. Das Gefühl, Ihr eigenes Kind getötet zu haben, lässt die von einer unfreiwilligen Abtreibung betroffenen Frauen nicht mehr los.

Entscheiden Sie sich daher nur dann für eine Abtreibung, wenn Sie sicher sind, dass Sie damit glücklicher sind als wenn Sie das Kind zur Welt bringen würden und sich darum kümmern müssten.

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