Abfahrt, Carving, Tiefschnee: Worauf kommt es beim Kauf der Ski an? (Teil 1)

Jeder Hersteller bietet eine große Auswahl unterschiedlicher Ski an. Die Palette reicht vom Allround- über den Fun- bis zum Tiefschneecarver. Lesen Sie hier, worauf die Sie beim Kaufen oder beim Leihen achten sollten.

Die Grenzen sind zwar fließend, aber es gibt trotzdem Unterschiede: Die Latten unterscheiden sich in fünf Punkten: die Taillierung, der Flex, die Torsion, die Länge und die Form der Ski. Lernen Sie die Unterschiede näher kennen und erfahren, warum diese Merkmale beim Fahren eine große Rolle spielen.

1. Merkmal der Ski: Die Taillierung
Über die Taillierung wurde in den letzten Jahren viel gesprochen. Schließlich hat diese Form der Ski die Fahrweise und Herstellung beinahe revolutioniert. Die modernen Ski haben kurz unterhalb der Schaufel ihre größte Breite, verschmälern sich in der Mitte und laufen in Richtung Skienden wieder etwas auseinander. Diese Form erleichtert das Kurvenfahren deutlich und macht Carven erst möglich.

Vereinfacht kann man sagen: je taillierter der Ski, desto enger ist der Kurvenradius. Einen engen Radius zu fahren, erfordert aber einen hohen Kraftaufwand und viel Übung. Deshalb sollten Anfänger zu Beginn keinen sehr stark taillierten Ski  verwenden.

2. Merkmal der Ski: Der Flex
Unter Flex versteht man die Biegsamkeit der Ski um die Querachse. Ein weicher Flex, also eine große Biegsamkeit der Ski, erleichtert das Kurvenfahren. Wenn der Ski insbesondere an der Schaufel zu hart ist, kann der Ski weniger leicht Schnee fassen. Dadurch wird das Carven erschwert. Allerdings leidet die Laufruhe, wenn der Ski "weich“ ist, also sich leicht biegen lässt.

3. Merkmal der Ski: Die Torsion
Während der Flex die Biegsamkeit um die Querachse beschreibt, definiert die Torsion die Biegsamkeit des Skis um die Längsachse. Je weicher die Torsion, desto einfacher lässt sich der Ski in sich "verdrehen“. Diese Eigenschaft spielt beim Carven eine große Rolle. Ist der Ski hart und lässt er sich nicht leicht verwinden, greifen Schaufel und Skiende den Schnee gleich stark und man kommt besser auf die Kante.

Damit lässt sich eine Kurve besser carven. Allerdings verzeiht ein Ski mit weicher Torsionsstärke Fahrfehler besser, weil die Kanten den Schnee nicht so stark greifen. Für Anfänger ist ein Ski mit weicher Torsionsstärke darum besser geeignet.

4. Merkmal der Ski: Die Skilänge
Die Länge der Ski spielt eine große Rolle beim Skifahren. Denn je länger ein Ski ist, desto ruhiger liegt er auch bei höheren Geschwindigkeiten auf der Piste. Kürzere Ski fangen bei höheren Geschwindigkeiten schnell an zu flattern. Das heißt, dass sie nicht mehr so einfach kontrolliert werden können und auch durch kleinere Bodenunebenheiten schnell aus der Fahrtrichtung geworfen werden.

Allerdings lassen sich längere Skier nur mit mehr Kraftaufwand drehen. Anfänger sollten daher eher auf kürzere Skier zurückgreifen. Beim Carven spielt die Skilänge keine so große Rolle wie beim Wedeln oder bei Kurzschwüngen.

5. Merkmal der Ski: Die Form
Für die unterschiedlichen Techniken ist die Form der Ski ebenfalls entscheidend. Freeride- oder Tiefschneeski sind deutlich breiter als "normale“ Pistenski. Um in einem Funpark in der Halfpipe oder mit anderen Hindernissen Spaß zu haben, gibt es spezielle Ski. Diese so genannten Twintips sind an beiden Enden stark nach oben gebogen. Dadurch kann man mit ihnen einfacher rückwärts fahren, was für einige Tricks notwendig ist.

Für Carver gibt es Ski, die asymmetrisch gebaut sind. Die Taillierung ist auf der Außenkante anders als auf der Innenkante. Dadurch soll das Carven erleichtert werden.

Aufgrund dieser Unterschiede im Aufbau der Ski, haben sich mehrere grundlegende Skitypen entwickelt, die wir hier vorstellen möchten. Die Grenzen zwischen den Ski sind wie erwähnt dabei oft fließend und natürlich kann man mit Freerideskiern auch auf der Piste fahren.

Um einen besseren Überblick zu bekommen und sich beim Kauf der Ski nicht so schwer zu tun, unterscheiden wir zwischen zehn verschiedenen grundlegenden Skitypen, die wir Ihnen in Teil 2 und 3 vorstellen. Allerdings gibt es noch weitere Unterkategorien für jeden Fahrtyp und jeden Geldbeutel.