A, B, C, die Katze lief im Schnee – geben Sie Eltern Anregungen für Sprachspiele

Sprachspiele sind nicht nur für sprachauffällige Kinder geeignet. Sprachliche Ausdrucksfähigkeit ist für alle Kinder wichtig. Reime erfinden, Gedichte und Märchen vorlesen - oftmals fehlen Eltern Ideen, wie sie ihre Kinder zu Hause sprachlich fördern können. Versuchen Sie, die Eltern der Kinder für Sprachspiele zu begeistern. Denn Sprachspiele vermitteln Sprache, wie der Name ja schon sagt, spielerisch. Hier einige Beispiele.
Stellen Sie den sprachlichen Entwicklungsstand fest
Verwenden Sie Bewertungsbögen, mit denen Sie das Sprachvermögen der Kinder testen können. Verwenden Sie ausgewertete Bögen als Gesprächsgrundlage für Ihr nächstes Elterngespräch. Im Rahmen dieses Gesprächs informieren Sie die Eltern über den sprachlichen Entwicklungsstand des Kindes. Als Gesprächsgrundlage können Sie die Übersichtstabelle (siehe unten) kopieren und den Eltern als Anregung für Sprachspiele mitgeben.
Wichtiger Hinweis: Aufgrund des Beobachtungsbogens stellen Sie vielleicht einen erhöhten Förderbedarf des Kindes fest. In diesem Fall empfehlen Sie den Eltern zusätzlich zu den Tipps für Sprachspiele zu Hause auch einen Logopäden aufzusuchen.
Sprachspiele vermitteln: Laden Sie Eltern ein
Viele Eltern sind die Ideen aus der Übersichtstabelle unbekannt. Ein Sprach-Workshop an einem Vormittag oder Mittag bringt den Eltern in lockerer Runde das Thema Sprachspiele für zu Hause näher. Führen Sie regelmäßig einmal im Jahr für alle Eltern diesen Workshop durch, bei dem Sie die angegebenen Ideen praktisch mit den Eltern durchführen. Geben Sie den Eltern zusätzlich eine Liste mit, auf der Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiterinnen eine Auswahl an Sprachspielen zusammengetragen haben. Eltern sind oft dankbar, wenn Sie von Profis Tipps zu sinnvollen Spielen erhalten.

  • Praxis-Tipp
    Eltern scheuen sich manchmal, in einer reinen Erwachsenenrunde bei Sprachspielen mitzumachen. Laden Sie die Eltern zu Ihrem Sprachspiele-Workshop gemeinsam mit dem Kind ein. Dies nimmt Eltern die Scheu, sich zu beteiligen.
    Sprachspiele sind nicht nur für sprachauffällige Kinder geeignet. Sprachliche Ausdrucksfähigkeit ist für alle Kinder wichtig. Mit einem offenen Workshop für Interessierte fördern Sie die Kommunikationsfähigkeit und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für Ihre Elternarbeit.
  Altersentsprechender Standard Sprachspiele für zu Hause
3-4 Jahre
  • Frageverhalten "Wieso, weshalb, warum" entwickelt.
  • Laute wie r, s, sch, x, z, k sind korrekt vorhanden.
  • Längere und schwierige Worte werden fehlerfrei nachgesprochen.
  • Artikel werden richtig eingesetzt.
  • Die Satzlänge umfasst bis zu sechs Wörter.
  • Reime sind dem Kind ein Begriff und können selbst gefunden werden.
  • Tiermemory spielen, wobei das Kind zu jeder aufgedeckten Karte das Tiergeräusch nachahmt und das Tier benennt.
  • Eigene Bildergeschichten erfinden und illustrieren, eignet sich gut als Geschenk für Oma oder die Tante.
  • Dem Kind einfache Wörter vorsagen, auf die es ein Reimwort finden soll, so kann das 1. eigene lustige Gedicht entstehen.
4-5 Jahre
  • Laute wie ch, ng, nt, schp und fr werden korrekt ausgesprochen
  • Das Kind spricht mit Nebensätzen.
  • Präpositionen wie auf, unter, neben sind dem Kind geläufig.
  • Gegensätze wie heiß-kalt, groß-klein werden benannt.
  • Der Erwachsene beschreibt ein für das Kind verdecktes Bild. Anhand der Beschreibung errät das Kind die Abbildung.
  • Beim Tischdecken fordert der Erwachsene das Kind auf, zwei Gabeln neben den Teller zu legen, eine Schüssel in die Mitte des Tisches zu stellen usw.
  • Geschichten vorlesen und nacherzählen.
5-6 Jahre
  • Zeiten wie Zukunft und Vergangenheit werden sprachlich umgesetzt.
  • Oberbegriffe Farben, Fahrzeuge sind bekannt und können zugeordnet werden.
  • Das Kind kann seine Gefühle mit zutreffenden Worten beschreiben.
  • Aussprache und Grammatik stimmen.
  • Ein eigenes Daumenkino anfertigen und dazu das Kind eine Geschichte erzählen lassen.
  • Märchenkassette vorspielen, anschließend erzählt das Kind dem Erwachsenen den Inhalt.

Dem Kind eine regelmäßige Aufgabe geben, wie etwa alles Besteck oder alle Kleider wegräumen, dies fördert das Verständnis von Oberbegriffen.