Der bei uns bekannte Champignon wird zum Anrichten verschiedener Speisen weltweit in fast allen Küchen dieser Erde verwandt. Dabei gehört er botanisch der Pilzgruppe der Agaricaceae an und wird in Deutschland auch Egerling oder Angerling genannt. Die lateinisch-korrekte medizinische Bezeichnung lautet Agaricus bisporus oder Agaricus brunnescens Peck. Im englischen Sprachraum bezeichnet man ihn als White Button Mushroom.
Entdeckung und Inhaltsstoffe
Dieser Speise- und Vitalpilz benötigt zum Gedeihen keine Lichtquelle wie Sonne oder künstlich-elektrisches Licht. Er wurde Mitte des 17. Jahrhundert (1650) von französischen Bauern auf Mist- und Komposthaufen entdeckt. Er wurde zu dieser Zeit auch als „Fleisch der kleinen und armen Menschen“ bekannt und geschätzt. Die Kultivierung und Zucht dieses Speise- und Vitalpilzes wird bis heute vorangetrieben, wobei es erhebliche Abweichungen der Inhaltsstoffe geben kann. So schwanken der Proteingehalt und der Anteil an Kohlenhydraten erheblich. So liegt der Proteingehalt bei ca. 35 bis 42 %. Die wichtigen Inhaltsstoffe sind:
- 10 essentielle Aminosäuren, von denen 8 Aminosäuren wichtig sind
- Polysaccharide (Vielfachzucker), die tumorhemmend sowie Immunsystem stabilisierend und aufbauend sind
- Konjungierte Linolsäuren (CLA) zur Ankurbelung des Stoffwechsels, Fettverbrennung und dadurch eine verbesserte Stoffwechsellage bei Diabetes mellitus Typ II und gegen Arteriosklerose eigesetzt werden kann
- Folsäure
- Kompletter Vitamin-B-Komplex
- Panthothensäure
- Vitamin A, C, D, sowie E und K
- Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Calcium und einen geringen Anteil an Natrium
- Beta-Carotin
Wie man erkennen kann hat dieser Pilz, den viele nur aus der Küche kennen, wesentlich mehr zu bieten. Allerdings ist auch zu beachten, dass der Champignon im frischen Zustand das krebserregende Agaricin enthält, welches auch durch Kochen nicht vollständig verloren geht. Wiederum enthalten getrocknete Champignons diese Substanz nicht mehr.
Sein gesundheitlicher Nutzen
Durch seine wertvollen Biovitalstoffe kann er bei regelmäßigem Verzehr (getrocknet) die Darmflora physiologisch verbessern und somit gegen Krankheitserreger wie Helicobacter pylori oder Clostridien eingesetzt werden.
Prophylaktisch, also vorbeugend, kann er gegen Foetor ex ore (Halitosis = Mundgeruch) verwendet werden, da er mit seinen Substanzen das durch Nahrungsaufnahme und im Darm verdaute Chymus (Speisebrei) entstehende Skatol, Indol und auch Methan direkt im Darm neutralisieren kann.
In wissenschaftlichen Studien konnte auch bewiesen werden, dass die Biovitalstoffe dieses Speise- und Vitalpilzes die Nieren-Filter-Funktion positiv beeinflussen kann.
So wird das Funktionsgewebe der Nieren bei einer bestehenden Nierenschwäche vor der Vernichtung geschützt bzw. der Untergang des Nierenfunktionsgewebes wesentlich verzögert, sodass eine Blutwäsche durch Dialyse zeitlich verzögert werden kann. Des Weiteren wurde festgestellt, dass mit der Einnahme oder dem Verzehr dieses Pilzes einer Leberverfettung entgegen gewirkt werden kann.
Die konjungierte Linolsäure (CLA), welche auch eine wichtige Substanz dieses Pilzes ist, konnte in verschiedenen Tierversuchen verschiedene Krebszellen hemmen und die Funktion es Immunsystems steigern. Hierbei wird die körpereigene Produktion der dendritischen Zellen und das TNF-alpha sowie TNF-gamma angekurbelt. Durch die dendritischen Zellen werden krankmachende Erreger (Pathogene) und Antigene (für allergische Reaktionen) eliminiert und die T-Zellen aktiviert.
Insbesondere bei hormonabhängigen benignen (gutartigen) und auch malignen (bösartigen) Tumoren, wie beim Mamma- und auch Prostata-Karzinom, konnten gute Resultate erzielt werden. So konnte durch die Einnahme als Trocken-Pulver-Kapsel oder Trocken-Extrakt-Kapsel eine Hemmung des Enzyms Aromastase, welches für die Östrogenbildung benötigt wird, beobachtet werden.
Gleiches gilt für das Steroid Enzym 5-alpha Reduktase, welches für die Verstoffwechselung (Umwandlung) des Testosterons in das aktive Dehydrotestosteron im männlichen Organismus benötigt wird. Durch die Hemmung dieses Enzym wird die Bildung des malignen Prostata-Ca. verhindert.
Mit seinen wertvollen Biovital-Substanzen kann der Champignon im getrockneten Zustand gegen folgende Erkrankungen prophylaktisch und auch im Erkrankungszustand eingesetzt werden:
- unterstützend und schützend für das Nierengewebe, Hyperurikämie (zu viel Harnstoff im Blut)
- Tumorerkrankungen, wie Brust-, Prostata- und auch Darm-Krebs (speziell Dickdarm-Krebs)
- Metabolisches Syndrom
- Magen-Darm-Erkrankungen und Hemmung von Intoxikationen (also Entgiftung)
- Dyspeptische Beschwerden wie Magendruck, Aufstoßen, Blähungen
- Leberzellschützend und fettausschleusend (gut auch bei Diäten bzw. Gewichtsreduzierungen)
- Bronchitis und Erkrankung der oberen Atemwege (trockener Husten oder mit viel Schleim)
- Asthma bronchiale
- harnsäureabbauend, also gegen Gicht
- Diabetes mellitus Typ II
- Abgeschlagenheit mit Energiemangel bis hin zum Burn-out-Syndrom.
Fazit
Wie man erkennen kann, ist der „einfache“ Champignon für mehr als nur zum Verzehr geeignet. Er wird bereits in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) seit Jahrhunderten erfolgreich in der Prophylaxe als auch bei Erkrankungen eingesetzt.
Die genaue Dosierung und ob Pulver- oder Extrakt-Kapseln für Ihren speziellen Fall besser sind, muss der behandelnde Mykotherapeut nach genauer klinischer Untersuchung verordnen. Der Vitalpilz wird praxismäßig für Menschen und auch Tiere erfolgreich eingesetzt. Spezielle fachkundige Heilpraktiker und auch Tierheipraktiker geben Ihnen gerne nähere Auskunft.
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