8 Handlungsempfehlungen bei einem Atherom

Atherome, die auch als Grützbeutel oder Grießknoten bezeichnet werden, sind gutartige Geschwülste unter der Haut. Ursache der Schwellung ist eine verstopfte oder entzündete Talgdrüse. Das Atherom kann durch seine Größe Schmerzen verursachen oder sich entzünden.

In diesem Artikel erfahren Sie 8 hilfreiche Tipps, wie Sie sich bei einem Atherom verhalten sollten und wie Sie zu einer schnellen Abheilung beitragen können.

1. Das Atherom klar abgrenzen

Die verschiedenen Hautschichten sind von unzähligen Drüsen, Zellarten und anderen kleinen Gefäßen durchzogen – und jede einzelne davon kann sich entzünden oder sonstige Probleme verursachen. Ein Atherom hingegen ist ein klar definiertes Phänomen, das man auch als Grützbeutel bezeichnet.

Ein Grützbeutel ist eine gutartig, langsam wachsende Zyste im Unterhautgewebe. Sie geht aus einer Talgdrüse hervor, deren Abflusskanal verstopft ist. Gefüllt ist sie mit Talg, abgestorbenen Hautschuppen und kleinen Härchen. Sie ist in der Regel kleiner als ein Daumennagel und macht sich durch ein Spannungsgefühl unter der Haut bemerkbar.

2. Die Schwellung an den richtigen Stellen suchen

Talgdrüsen sind immer an eine Haarwurzel gekoppelt. Da das Atherom eine entzündete oder verstopfte Talgdrüse als Grundlage hat, tritt die Hautschwellung auch nur im behaarten Bereich des Körpers auf. Daher fällt die kleine Beule meist auch nur beim Haare waschen oder der allgemeinen Körperpflege auf.

Am häufigsten sind die Talgknoten am Haaransatz im Nacken, unter dem Haupthaar, im Gesicht oder im Intimbereich – also überall da, wo Haare sprießen. Sehr selten finden sich die Zysten im Bauchbereich oder am Rücken. Verwechseln Sie die geschwollenen Stellen daher nicht mit normalen Pickeln oder Furunkeln.

3. Das Atherom niemals selbst öffnen

Der vermutlich wichtigste Hinweis: Versuchen Sie niemals, das Atherom selbst zu öffnen. Gerade die Ähnlichkeit der Talgzysten zu den bekannten Pickeln und das Druckgefühl in der Schwellung lassen den Griff zur Nadel verführerisch erscheinen. Damit verschlimmern Sie aber meist nur die Schmerzen.

Außerdem muss die Zyste, in der sich der Talg sammelt, komplett entfernt werden – und dies kann nur der Chirurg. Wenn die Talgkapsel nicht herausgeschält wird, sammelt sich immer wieder Talg in der kleinen Körperhöhle und die Symptome werden niemals vollständig verschwinden. Der Arzt kann hingegen die Ursache beseitigen.

4. Vorsicht vor Entzündungen

In den meisten Fällen verursacht eine Zyste unter der Haut kaum Beschwerden. Nur bei einer ungünstigen Position oder einer besonders hohen Wachstumsrate können die Grützbeutel Schmerzen verursachen oder zu einem kosmetischen Problem werden. Anders sieht es aus, wenn sich die Talgkapsel entzündet und es zu Eiterbildung kommt. Ist der Hautknoten stark gerötet oder wächst dieser über die Größe einer Haselnuss hinweg, ist dies ein eindeutiges Symptom für eine Entzündung.

Da sich in der Zyste abgestorbene Hautschuppen und Talg vermengen, bildet sich ein idealer Nährboden für Bakterien, die durch die Hautporen oder eigene Öffnungsversuche eindringen können. Bei einer Entzündung schwillt die Stelle weiter an und verursacht schmerzhafte Hautspannungen. Ein Gang zum Arzt ist dann unumgänglich.

5. Ursachen für das Atherom richtig zuordnen

Ein Atherom hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun – schließlich entsteht die Schwellung durch einen verstopften Talgkanal unter der Haut. Bis heute ist nicht genau geklärt, was genau die Grießknoten verursacht. Fest steht nur, dass Menschen mit fettiger Haut eher zu Grießknoten neigen.

Ein weiterer Risikofaktor scheint die genetische Veranlagung zu sein, weil die Hautknoten vererbt werden können. Auch eine Fehlentwicklung der Haut im Mutterleib kommt als Ursache infrage. Insgesamt scheinen verschiedene Faktoren bei der Entwicklung der Krankheit zusammen zukommen.

6. Keinen Ekel vor dem Atherom aufkommen lassen

Bereits die Beschreibung und der Name der Grützbeutel erscheinen nicht wirklich angenehm. Trotzdem sollten Sie sich vor den Talgzysten nicht ekeln. Halten Sie sich vor Augen, dass die Zysten unter der Haut eine genetische Ursache und nichts mit Dreck und Schmutz zu tun haben.

7. Die Schwellung nicht ignorieren

Auch wenn die meisten Atherome keine Schmerzen verursachen und früher oder später von alleine wieder verschwinden, sollten Sie die Grützbeutel nicht ignorieren. Besonders dann, wenn die Zysten wehtun oder immer größer werden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bei einem Grützbeutel ist der Abflusskanal einer Talgdrüse verstopft und das Hautfett kann nicht abgeführt werden. Trotzdem produziert der Körper weiter den lebenswichtigen Talg für die Haut. Dadurch wächst die Zyste kontinuierlich, bis sich die Verstopfung von selbst löst. Sobald die Schwellung größer ist als eine Haselnuss, ist eine Entfernung angebracht.

8. Keine Angst vor der Behandlung eines Atheroms

Die einzige und dabei nachhaltige Behandlungsoption bei einem Atherom ist die chirurgische Entfernung. Dazu ritzt der Arzt die Hautschwellung an und lässt den Eiter abfließen, bevor er die verkapselte Zyste dann komplett herausschält. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung und dauert nur selten länger als 20 Minuten. Manche Ärzte schaffen es sogar, die Zyste zu entfernen, ohne sie zu öffnen – dann geht der kleine Eingriff noch schneller vonstatten.

Bei einem bereits entzündeten Talgbeutel raten viele Ärzte zu einer Antibiotikatherapie. Sie müssen trotzdem keine Angst vor der Behandlung haben – die Stelle ist lokal betäubt und in der Regel heilt der kleine Schnitt ohne Narben aus.

Fazit

Eine verstopfte Talgdrüse kann so gut wie überall am Körper auftauchen. Sie verursacht zwar keine Schmerzen, kann aber trotzdem unangenehm werden. Wichtig ist vor allem, dass Sie niemals versuchen, die Talgdrüse selbst anzustechen. Sonst heilt das Atherom noch langsamer aus und kann sich sogar entzünden – und ist die Haut erst einmal entzündet, ist ein Gang zum Arzt ein Muss!