5 unverzichtbare Tipps, um Zecken zu entfernen

Im Sommer haben die kleinen Blutsauger Hochsaison. Ein Zeckenstich ist zwar meistens harmlos, manche Tiere können jedoch gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Lesen Sie hier, wie Sie Zecken rasch und sicher entfernen.

Warum eine umgehende Entfernung der Zecke wichtig ist

Wer eine Zecke an sich entdeckt, sollte das Tier möglichst rasch entfernen. Der Grund: Je länger die Blutmahlzeit andauert, desto größer ist die Gefahr, dass Erreger in die Wunde gelangen. Auch wenn die FSME-Viren unmittelbar nach dem Stich übertragen werden können, denn sie befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecke. Borreliose-Bakterien wandern dagegen vom Darm des Tiers über den Stechapparat in die Haut, dieser Vorgang dauert durchschnittlich 12 bis 24 Stunden. Da es gegen Borreliose keine Schutzimpfung gibt, ist es besonders wichtig, Zecken umgehend zu entfernen.

5 Tipps für eine erfolgreiche Zeckenentfernung

Dass Zecken mitunter fest in der Haut sitzen, hat zwei Gründe. Zum einen besitzt ihr Stechapparat feinste Widerhaken. Darüber hinaus produzieren die Tiere mit ihrem Speichel eine Art Klebstoff, durch den sie sich fest in der Haut des Wirts verankern. Mit den folgenden Tipps werden Sie die Tiere jedoch rasch und sicher los:

  1. Keine Hausmittel
  2. Profi-Hilfsmittel
  3. Mit den Fingern
  4. Langsam und kontrolliert
  5. Desinfizieren

1. Keine „Hausmittel“ verwenden!

Über die richtige Entfernung der Blutsauger kursieren zahlreiche Gerüchte. Eines davon ist die Verwendung von Hausmitteln wie Öl, Nagellack oder Klebstoff. Dadurch soll die Zecke erstickt werden, um sich anschließend leichter von der Haut zu lösen. Die Gefahr ist jedoch groß, dass die Zecke dabei ihren Darminhalt in die Einstichstelle übergibt. Dadurch können erst recht FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien übertragen werden.

2. Profi-Hilfsmittel: Zeckenzange, Zeckenkarte und Pinzette

Wer häufig im Freien ist, stattet sich am besten mit professionellen Instrumenten wie Zeckenzange oder Zeckenkarte aus – sie sind in der Apotheke erhältlich. Eine Zeckenkarte besitzt eine V-förmige Auslassung, die Sie flach an der Haut an das Tier heranführen, bis sich die Zecke direkt im Schlitz befindet. Nun entfernen Sie die Zecke vorsichtig durch eine Bewegung nach oben, die Karte fungiert dabei als Hebel. Bei Verwendung einer Zeckenzange ist es wichtig, dass Sie das Tier möglichst hautnah fassen, ohne den Körper zu quetschen. Anschließend ziehen Sie die Zecke gerade oder mit einer leichten Drehbewegung heraus. Mit einer Pinzette funktioniert es ganz ähnlich. Wichtig ist, dass die Pinzette spitze, gekrümmte Enden besitzt.

3. Zur Not geht es auch mit den Fingern

Sollten Sie keine Utensilien bei sich haben, können Sie Zecken auch mit den Fingern entfernen. Die Zecke dabei vorsichtig und hautnah mit den Nägeln von Daumen und Zeigefinger fassen. Mit leichten Lockerungsbewegungen lässt sich das Tier nun herausziehen.

4. Zecken langsam und kontrolliert entfernen

Die wichtigste Regel der Zeckenentfernung lautet: Die Zecke hautnah fassen, langsam und behutsam entfernen! Vermeiden Sie es, das Tier zu quetschen, denn dadurch können leichter Erreger wie FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien in die Einstichstelle gelangen. Geraten Sie nicht in Panik, wenn sich das Tier nicht beim ersten Versuch entfernen lässt.

Lockern Sie die Zecke vorsichtig mit sanft zupfenden Bewegungen. Ob Sie die Zecke gerade herausziehen oder leicht drehen, spielt keine Rolle. Sollten „Zeckenreste“ in der Einstichstelle zurückbleiben, ist das normalerweise nicht schlimm, der Körper stößt sie von selbst ab.

5. Einstichstelle danach desinfizieren

Desinfizieren Sie die Einstichstelle danach mit einem Haut-Desinfektionsmittel. FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien, die bereits in den Blutkreislauf gelangt sind, lassen sich so zwar nicht mehr abtöten. Manche Zecken übertragen jedoch auch harmlosere Erreger, die zu lokalen Hautreizungen oder – Entzündungen führen können.

Im Zweifelsfall zum Arzt

Die sogenannte Zecken-Schutzimpfung wirkt nur gegen FSME-Viren, gegen die Erreger der Borreliose gibt es keine Impfung. Sollten Sie einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich ringförmige Rötungen bemerken, dann gehen Sie in jedem Fall zum Arzt. Diese Symptome können ein Hinweis auf Borreliose sein.

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