Bei Allergien stehen unter anderem diese 5 Therapieformen zur Verfügung:
1. Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung ist eine Therapieform, bei der die Extrakte der die Allergie auslösenden Stoffe in sich steigernder Dosierung unter die Haut injiziert werden. Dadurch werden Antikörper gebildet, wodurch nach und nach eine Immunisierung eintritt. Die Hyposensibilisierung kann bereits bei Kindern im Alter von sechs Jahren eingesetzt werden, wobei die Behandlungsdauer grundsätzlich drei Jahre beträgt. Anders als bei anderen Therapien werden die Behandlungskosten für die Hyposensibilisierung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
2. Antihistaminika
Antihistaminika sind Medikamente, die die allergische Reaktion des Körpers unterdrücken. Während ältere Präparate die negativen Wirkungen des körpereigenen Gewebehormons Histamin geblockt haben, besetzen moderne Substanzen gleichzeitig die Andockstellen für Histamin an den Körperzellen.
Antihistaminika gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen, zum Beispiel als Tabletten, Augentropfen, Nasentropfen, Salben und als Aerosole zum Inhalieren. Abhängig von der Dosierung und der Anwendungsweise sind Antihistaminika teilweise rezeptpflichtig und auch frei verkäuflich. Sie zeigen bei einer milden bis mittelschweren Allergie eine gute Wirkung, was auch für allergische Hautreaktionen wie Nesselausschläge mit Juckreiz gilt.
3. Akupunktur
Die Akupunktur ist ein Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die immer mehr Schulmediziner als ergänzende Therapieform oder als Alternative auch bei einer Allergie einsetzen. Nach der Theorie der TCM wird die Wirksamkeit der Akupunktur bei einer Allergie daraus abgeleitet, dass deren Ursache in der Schwäche des Milz-Bauchspeicheldrüsen-Systems begründet ist.
Das gilt zum Beispiel für Heuschnupfen, bei dem die Lebensenergie, das sogenannte Qi, in den oberen Atemwegen sehr stark ist, sodass es zu einer hyperaktiven Funktion der Nasenschleimhäute kommt. Mit Hilfe der Akupunkturnadeln, die auf den Leitbahnen des Qi platziert werden, wird die geschwächte Milz gestärkt, wodurch die Symptome der Allergie nachlassen.
Die Wirksamkeit der Akupunktur ist durch zahlreiche Studien erwiesen. Diese Therapieform kann je nach Intensität der Allergie als alleinige oder als ergänzende Therapiemaßnahme eingesetzt werden, wobei die Kosten meist selbst zu tragen sind.
4. Homöopathie
Die Homöopathie ist eine Therapieform, die nach dem Grundsatz handelt, „Ähnliches durch Ähnliches“ zu heilen. Dazu werden natürliche Grundsubstanzen, die bei einem Gesunden die Symptome des Kranken auslösen würden, in sehr starker Verdünnung, sogenannten Potenzierungen, verabreicht. Dies kann in Form von Tabletten, flüssig oder auch in Form von Globuli geschehen. Längst ist die Homöopathie wissenschaftlich nicht ausreichend erforscht und nur teilweise durch Studien belegt. Die Kosten müssen selbst getragen werden, fallen jedoch sehr gering aus.
5. Kortison
Eine weitere Therapieform ist die Behandlung mit Kortison. Kortison ist der Sammelbegriff für die Hormone, die in der Nebenniere gebildet werden. Es ist multifunktional und wird nicht nur bei der Behandlung einer Allergie eingesetzt. Es sind vor allem die älteren, hoch dosierten Präparate, die aufgrund ihrer zahlreichen und intensiven Nebenwirkungen in Verruf geraten sind. Auch wenn die heutigen Präparate niedriger dosiert sind, bleibt die Kritik trotz guter Wirkung nicht aus. Möglich ist zum Beispiel auch das Ausweichen auf kortisonhaltige Sprays, Inhaliermittel oder Salben, die niedriger dosiert sind.
Die beste Therapieform für Allergiker ist, allergieauslösende Stoffe zu meiden. Das ist problemlos bei einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel möglich. Bei anderen Allergien ist das allerdings nur begrenzt oder gar nicht möglich, sodass die Einleitung einer Therapie unerlässlich ist, um die allergischen Reaktionen zu begrenzen und zu reduzieren.
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