Zum anderen spielt auch das Freizeitverhalten von Kindern eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Kurzsichtigkeit.
Kurzsichtige können Gegenstände in der Nähe gut sehen, aber Dinge in der Ferne nur unscharf erkennen – Schuld daran sind zu lange Augäpfel. Besonders kritisch ist die Wachstumsphase zwischen dem sechsten und 18. Lebensjahr – zwar können Sie Kurzsichtigkeit beim Kind nicht verhindern, aber dennoch mit diesen vier Tipps prophylaktisch einwirken. Wie wichtig das ist, betonen Augenärzte immer wieder – eine starke Kurzsichtigkeit ist nämlich ein Risiko: Sie begünstigt das Entstehen von anderen Erkrankungen wie Grauer oder Grüner Star, Netzhautablösung oder später altersbedingte Makuladegeneration.
1. Draußen spielen
Tageslicht kann Kurzsichtigkeit beim Kind vorbeugen: Das Längenwachstum des kindlichen Augapfels wird durch helles Licht gehemmt. Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang mit dem Botenstoff Dopamin. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die seltener draußen spielten, eine größere Länge der Augäpfel und somit eine höhere Kurzsichtigkeit aufwiesen.
Als ideal gilt unter Forschern ein täglicher Aufenthalt im Freien von mindestens zwei Stunden. Um die Dauer der draußen verbrachten Zeit zu steigern, empfehlen sich beispielsweise der Fußweg zur Schule, ein Aufenthalt auf dem Spielplatz oder der Wochenendausflug ins Grüne. Outdoor-Aktivitäten sind außerdem nicht nur gut für die Augen, sondern fördern die gesamte Entwicklung.
2. Pausen auf dem Schulhof verbringen
Ganztagsschulen, verkürzte Schulzeit auf 12 Jahre, steigendes Lernpensum – Kinder verbringen heute mehr Zeit im Klassenraum als jemals zuvor. Umso wichtiger sind die Pausen – und zwar am besten auf dem Schulhof. Kinder und Lehrer sollten angehalten werden, Schulpausen nicht im Klassenzimmer abzuwarten, sondern bei jeder Gelegenheit ins Freie zu gehen.
Selbst bei schlechtem Wetter und in den Wintermonaten ist das Tageslicht viel stärker als die künstliche Beleuchtung in der Schule und wirkt der Kurzsichtigkeit beim Kind entgegen. Studien zeigen übrigens, dass die Kurzsichtigkeit mit dem Ausbildungsstand steigt: Probanden, die länger die Schulbank gedrückt hatten, waren häufiger kurzsichtig. Animieren Sie Ihr Kind also unbedingt zur Hofpause!
3. Nutzung von Smartphone und TV einschränken
Kurzsichtigkeit beim Kind tritt in Südostasien deutlich häufiger auf als bei uns. Hierbei spielen zwei Gründe eine Rolle: Zum einen sind chinesische und südkoreanische Kinder schon früh angehalten, sehr viel zu lernen. Anstatt draußen zu spielen, verbringen sie viel Zeit über ihren Schulhelften.
Zum anderen ist der Gebrauch von Smartphones, Tablets und Fernsehen deutlich intensiver als hierzulande – schon Kleinkinder sind stundenlang mit der Unterhaltungselektronik beschäftigt, und zwar typischerweise drinnen. Wer das Sehvermögen schonen möchte, kann also den Gebrauch von Smartphones & Co. guten Gewissens einschränken – und so Zeit schaffen für die Beschäftigung mit Skateboards, Fahrrädern oder Bällen.
4. Untersuchung beim Augenarzt
Fehlsichtigkeit können Augenärzte schon früh feststellen. Das Zusammenwirken von Augen und Gehirn entwickelt sich vor allem in den ersten Lebensjahren – dann ist es besonders wichtig, Sehstörungen rechtzeitig zu korrigieren.
Um das Sehvermögen optimal zu fördern und Kurzsichtigkeit beim Kind vorzubeugen, ist es unerlässlich, dass beide Augen einwandfreie Sinneseindrücke liefern. Deshalb sind Untersuchungen beim Augenarzt angeraten: am besten vor dem dritten und noch einmal vor dem sechsten Geburtstag.
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