3 Tipps zur Pflege von natürlich ergrautem Haar

Es ist längst nicht mehr notwendig, graue Haare zu verstecken. Graues Haar gilt als hip, als Zeichen von Erfahrung und Wissen, als Zeichen selbstbewusster Frauen. Genauso gilt ein gepflegtes Äußeres jedoch vor allem in Businesskreisen als Muss, weshalb die Haarpracht zwar bei weitem nicht versteckt, aber gepflegt werden muss. Bei der Pflege grauer Haare gilt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.

1. Graue Haare: Vorsicht beim Kaschieren

Graue Haare entstehen, wenn der Körper keine Pigmente mehr herstellt. Die Haare verlieren dann langsam ihre Farbe, bis sie grau oder ganz weiß sind. Manche Menschen ergrauen bereits mit Mitte Zwanzig, andere erst mit Anfang Siebzig. Genauso unterschiedlich ist es, wie man ergraut. Bei vielen Leuten sprießen auf dem ganzen Kopf verteilt immer mehr graue Haare, bei anderen färben sich erst Stirn- oder Nackenpartie grau.

Wenn Sie graue Haare kaschieren möchten, weil Sie sich noch zu jung für graue Strähnen fühlen, ist etwas Vorsicht geboten. Die gleiche Haarfarbe zu nutzen, die die Haare einst hatten, kann komisch aussehen. Das liegt daran, dass sich auch die Farbe der Haut mit dem Alter verändert. Der ehemals natürliche Farbton kann dann auf einmal künstlich wirken.

In der Übergangsphase hilft es, viele Strähnen setzen zu lassen. Das wirkt natürlicher und lebendiger. Sind die Haare komplett ergraut, lohnt sich der Besuch bei einem guten Friseur, der die passende Haarfarbe mischen kann.

2. Die Extraportion Sonnenschutz

Über Sonnenschutz für die Haare denken die Wenigsten nach. Dass die Kopfhaut geschützt werden muss, ist ja noch klar, aber die Haare? Tatsächlich sind es die Pigmente in den Haaren, die Sonneneinstrahlung in Wärme verwandeln und das Haar so schützen. Fehlen die Pigmente dann, dringt die Sonne direkt in die Haare ein und beschädigen die Keratinverbindungen, die den Haaren ihre Beschaffenheit verleihen.

Sind die Keratinverbindungen beschädigt, werden die Haare rau und strohig, laden sich leicht statisch auf und glänzen nicht mehr. Durch die pigmentlosen Haare dringt die Sonne zudem leichter an die Kopfhaut. Kopf und Kopfhaut brauchen also spätestens jetzt Schutz, auch wenn Sonne vorher kein großes Problem war.

Am besten eignet sich eine Kopfbedeckung wie eine Mütze (beim Wandern) oder ein Strohhut (am Strand). Eine Alternative, um zumindest die Haare zu schützen, sind spezielle Shampoos oder Sprays, die UV-Filter enthalten. Nach langem Sonneneinfluss freuen sich auch graue Haare über eine Haarkur.

3. Silbershampoos gegen den Gelbstich

Im krassen Gegensatz zu gepflegten Haaren steht ein Gelbstich im Haar. Der sieht meistens ungepflegt aus und kann zum Beispiel durch häufiges Rauchen oder Make-Up-Reste entstehen. Nicht immer lässt sich die Verfärbung mit häufigem Haarewaschen entfernen, zumal zu aggressive Shampoos für graue Haare nicht gut geeignet sind. Besser eignen sich da Shampoos, die lilafarbene Pigmente enthalten. Der Lilastich neutralisiert das Gelbliche optisch.

Auch wer keinen Gelbstich hat, kann mit einem solchen Shampoo die Haare etwas frischer wirken lassen. Solche Shampoos, die auch als Silberhaarshampoos verkauft werden, sind zudem meistens speziell auf empfindliches, graues Haar angepasst und eignen sich gut zur Pflege.

Besonderheiten bei grauem Haar

Forscher haben inzwischen nachgewiesen, dass sich die Haarstruktur im Alter ändert. Pigmentlose Haare werden dicker und wachsen schneller. Wer seine Haare also färben möchte, muss damit rechnen, schnell einen Ansatz zu bekommen. Wer mit grauen Haaren eine spezielle Frisur haben möchte, muss beachten, dass die Haare durch die Dicke nun etwas störrischer sind.

Durch die Veränderung der Haarstruktur glänzen die Haare zudem oft nicht mehr so wie vorher. Dagegen hilft nur sehr intensive Pflege. Da im Alter auch oft die Haut trockener wird, lässt sich eine Haarwäsche auf jeden zweiten oder dritten Tag herauszögern. Wer sich damit sauberer fühlt, kann die Haare auch schlicht beim Duschen mit Wasser ausspülen, anstatt jeden Tag Shampoo zu verwenden.

Gut geeignet für graues Haar und oft auch trockene Kopfhaut sind Shampoos mit milden Tensiden. Solche findet man in fast allen Naturkosmetikshampoos. Wer Kopfhaut und Haaren etwas Gutes tun möchte, kann auch eine Ölkur (zum Beispiel mit Kokosöl) machen.

Dazu massieren Sie das Öl in die Kopfhaut ein und lassen es über Nacht einwirken. Am Morgen mit einem milden Shampoo auswaschen. Eventuell muss man zwei Haarwäschen machen, bis die Rückstände beseitigt sind.

Wer regelmäßig Haarspray nutzt, kann zudem ein- bis zweimal im Monat eine Haarwäsche mit einem speziellen Peelingshampoo machen. Das löst Stylingrückstände aus den Haaren, reinigt aber auch recht aggressiv, sodass danach eine gute Pflege angeraten ist. So lässt sich allerdings ein eventueller Gelbstich reduzieren, sodass die grauen Haare wieder mit Freude getragen werden können.

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