Die Geburtsstadt der amerikanischen Autoindustrie im Mittleren Westen und einstiges Zugpferd der amerikanischen Wirtschaft ist keine Touristendestination wie New York, Chicago oder San Francisco. Wer nach Detroit fliegt, tut dies meistens aus geschäftlichen Gründen. Touristen kommen heute in erster Linie, um sich die Ruinenkultur der wirtschaftlich ums Überleben kämpfenden Stadt, durch die sie sich auf tausenden von Fotos auf Internetseiten geklickt haben, persönlich anzuschauen.
Eine Ruinenkultur, die es in keiner amerikanischen Großstadt in diesem Ausmaß gibt und die zu einem beliebten Motiv professioneller Fotografen geworden ist. Dennoch hat Detroit mehr zu bieten als die Ruinen ehemaliger Fabriken, Bürogebäude und Villen. Wenn Sie während Ihrer Geschäftsreise nach Detroit einen freien Samstag zur Verfügung haben, sollten Sie sich unbedingt Diego Riveras Wandgemälde und diverse Ausstellungen im Detroit Institute of Arts anschauen, über den Eastern Market schlendern und im Roma Café zu Abend essen.
Detroit Institute of Arts (DIA)
Das 1883 gegründete Detroit Institute of Arts in der Woodward Avenue ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen der USA. Die mehr als 65.000 Exponate umfassen die amerikanische Kunst- und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert sowie Exponate europäischer Kunst wie Gauguin, Matisse, van Gogh, Modersohn-Becker, Kandinsky und Munch, um nur einige wenige zu nennen. Was ich mir immer wieder anschaue, wenn ich im DIA bin, ist das monumentale Wandgemälde "Detroit Industry" von Diego Rivera, das sich auf 27 Bildfenstern um den zentralen Innenhof gruppiert. Das Fresko gilt als eines der wichtigsten Werke Riveras.
Adresse: 5200 Woodward Avenue, Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag 10-16 Uhr, Freitag 10-22 Uhr, Samstag und Sonntag 10-17 Uhr. Montag und Dienstag geschlossen.
Eastern Market – der Detroiter Naschmarkt
Samstag ist Markttag in Detroit. Schon um fünf Uhr in der Früh strömen die ersten Besucher über den Markt. Mit einer Größe von 17 Hektar ist der Eastern Market im Nordosten der Stadt der größte historische Marktdistrikt der USA. Er ist die amerikanische Version des Wiener Naschmarktes, jedoch weitaus größer.
Auf dem 1891 als Farmer’s Market gegründeten Wochenmarkt verkaufen Farmer aus der Umgebung Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Gewürze, Backwaren, Wein und vieles mehr. Die Produkte stammen nicht nur aus Michigan und dem benachbarten Ohio, sondern auch aus dem von Detroit nur durch eine Brücke getrennten Ontario. Rings um den Markt liegen viele kleine, sehr gemütliche Kneipen und Restaurants.
Der Markt ist samstags von 5 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen und den Anfahrtsweg finden Sie auf der Homepage des Eastern Markets.
Roma Café – das älteste italienische Restaurant Detroits
Das kleine Restaurant, das 1888 von italienischen Einwanderern eröffnet wurde, befindet sich auf dem Gelände des Eastern Markets. Die Küche ist italienisch-amerikanisch, das heißt die Pasta-Portionen sind doppelt so groß wie in Italien. Das Interieur erinnert an die 1920er Jahre, als Mitglieder der kriminellen Purple Gang dort zu Abend aßen. Für viele Detroiter ist das Roma Café das beste italienische Restaurant der Stadt.
Adresse: 3401 Riopelle (siehe Anfahrtsskizze auf der Homepage des Restaurants). Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 22:30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 Uhr bis Mitternacht.