So beugen Sie einem Burnout als pflegender Angehöriger vor

Pflegesituationen können einem schnell über den Kopf wachsen und ein Burnout verursachen. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Unterstützungsangebote, mit denen die Pflegeversicherung Ihres Angehörigen Sie entlastet, um einer Erschöpfung vorzubeugen.

Haben Sie sich für die häusliche Pflege Ihres Angehörigen entschieden, achten Sie darauf, sich nicht zu überfordern. Sorgen Sie rechtzeitig für ausreichend Unterstützung, damit Ihnen Zeit und Energie für Ihre eigenen Bedürfnisse bleiben. Die Pflegeversicherung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen zahlt der Pflegestufe entsprechend etliche Leistungen, die Sie entlasten sollen.

Burnout-Prävention: Hilfe durch ambulante Pflegedienste

Die tägliche Pflege daheim müssen Sie nicht allein bewältigen. Holen Sie sich Hilfe bei einem ambulanten Pflegedienst in Ihrer Nähe. Angebote finden Sie sowohl bei gemeinnützigen Vereinen wie den Maltesern, Johannitern oder beim Roten Kreuz als auch bei privaten Pflegediensten. Zudem gibt es Einzelpflegekräfte, die sich selbstständig gemacht haben und durch die Pflegekassen zugelassen sind. Schauen Sie sich mehrere Dienste gemeinsam mit Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen an, bevor Sie sich für einen entscheiden. 

Kurzzeitpflege bei Krankheit

Sollten Sie selbst erkranken oder eine Vorsorge- oder Reha Maßnahme in Anspruch nehmen müssen, wird Ihr Angehöriger währenddessen im Rahmen der Kurzzeitpflege in der gleichen stationären Einrichtung versorgt. Diese Leistung kann auch nach einem Krankenhausaufenthalt des Pflegebedürftigen genutzt werden, um ihn zu stabilisieren, bis Sie die Pflege daheim wieder übernehmen können. Pflegen Sie Ihr Kind, wird es während einer Kurzzeitpflege in einer kindgerechten Einrichtung versorgt.

Verhinderungspflege nutzen: Burnout vorbeugen mit Urlaub

Wenn Sie Ihren Angehörigen zu Hause pflegen, sollten Sie sich regelmäßig Urlaub gönnen. Während Sie sich erholen, wird der Pflegebedürftige im Rahmen der Verhinderungspflege zu Hause versorgt. Das gilt auch, wenn Sie vorübergehend erkranken. Die Verhinderungspflege erfolgt daheim und kann ab 2015 besser mit der Kurzzeitpflege kombiniert werden, zumal die Leistungsbeträge erhöht werden.

Tages- oder Nachtpflege als Ergänzung zur heimischen Pflege

Ist die alleinige Pflege zu Hause zu anstrengend geworden, weil Ihr Angehöriger zum Beispiel durch eine Demenzerkrankung sehr unruhig ist, müssen Sie keine schlaflosen Nächte dulden. Damit Sie tagsüber fit sind, können Sie den Pflegebedürftigen in eine Nachtpflege geben, wo er bis zum Morgen versorgt wird. Sie übernehmen ihn dann bereits fertig gewaschen und angekleidet.

Möchten Sie Ihren Angehörigen daheim versorgen, wollen aber Ihren Beruf nicht aufgeben, können Sie ihn in eine Tagespflege geben. Diese Variante ist jedoch nur sinnvoll, wenn Sie einen nicht zu umfangreichen Job haben, nur stundenweise arbeiten oder noch weitere Familienmitglieder für den Pflegebedürftigen mitsorgen können. Überschätzen Sie Ihre Kräfte nicht und planen Sie Ihre Termine großzügig, da immer etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen kann, zum Beispiel Arztbesuche, Krankheiten oder Organisatorisches.

Burnout vermeiden: Holen Sie sich ausreichend Hilfe

Sollten Sie aufgrund einer anspruchsvollen Pflegesituation nicht mit den genannten Angeboten auskommen, bitten Sie ehrenamtliche Helfer um Unterstützung. Diese können den Pflegebedürftigen beschäftigen, im Haushalt helfen oder Besorgungen machen. Erkundigen Sie sich bei Ihren gemeinnützigen Vereinen oder Pflegestützpunkten vor Ort, wo Sie ehrenamtliche Helfer finden können.

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