Online-Kurs zum Thema Demenz für Angehörige

Ein E-Learning-Kurs soll Angehörigen von Demenzkranken helfen, die Krankheit und das Verhalten des Betroffenen besser zu verstehen. Er bietet viele Informationen, Anregungen und Hilfe zur Selbsthilfe in schwierigen Situationen an.

Wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt, ist dies zunächst für alle ein Schock. Bevor die Diagnose gestellt wird, zeigt der Betroffene bereits auffällige Verhaltensweisen, auf die viele Angehörige gereizt und ungeduldig reagieren. Da sich die Symptome zunehmend verstärken und weitere Probleme dazukommen, sollten Sie sich frühzeitig mit der Krankheit beschäftigen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat daher einen Kurs zusammengestellt, in dem Sie schrittweise lernen können, was es bedeutet, an Demenz zu erkranken und wie Sie damit umgehen sollten. Den E-Learning-Kurs Demenz können Sie im Informationsportal des Bundesfamilienministeriums finden.

Demenzkurs enthält sieben Module

Der Kurs beinhaltet sieben Module mit vielen Informationen und Fallbeispielen, die Angehörigen von Demenzerkrankten erklärt, was sie erwartet. Im ersten Modul wird beschrieben, was man eigentlich unter Demenz versteht. Dazu lernen Sie zunächst die verschiedenen Gehirnregionen und ihre Funktionen kennen. Auch der Zellabbau im Gehirn und die daraus resultierenden Störungen werden dargestellt.

Ursachen, Formen der Demenz, wie eine Diagnose gestellt wird und warum möglichst früh Untersuchungen stattfinden sollten, erfahren Sie ebenfalls im ersten Teil des Kurses. Möglichkeiten der Vererbung werden ebenfalls besprochen. Am Ende jedes Moduls können Sie an einem kleinen Quiz teilnehmen und entscheiden, ob sie den Kurs chronologisch verfolgen wollen oder zu bestimmten Themen mehr wissen möchten. Diese sind entsprechend verlinkt, sodass Sie nicht suchen müssen.

Was bedeutet die Diagnose Demenz?

Im zweiten Modul lernen Sie, wie es nach der Diagnose weitergeht, die sehr unterschiedliche Reaktionen auslösen kann. Auf jeden Fall bringt sie Klarheit in die Situation, sodass sich alle Beteiligten besser darauf einstellen können. Der Alltag ändert sich nicht nur für den Demenzkranken, sondern auch für alle Angehörigen oder Mitbewohner.

Daher erhalten Sie viele praktische Tipps, wie die Betroffenen behandelt werden möchten, da für sie alles schwieriger und langsamer wird. Sie brauchen immer mehr Unterstützung bei sämtlichen Aktivitäten des Alltags. Zu Beginn der Demenz ist es auch wichtig, festzulegen, welche Vorsorgemaßnahmen der Erkrankte sich wünscht, wenn er später selbst keine Entscheidungen mehr treffen kann.

Strategien für den Alltag, wenn das Gedächtnis nachlässt

Anschließend geht es darum, wie unterschiedlich Lang- und Kurzzeitgedächtnis funktionieren, dass die Gefühle jedoch bleiben und in einigen Situationen verstärkt werden. Ausnahme ist die Frontotemporale Demenz. Sie erfahren hilfreiche Strategien, damit Ihr Angehöriger sich besser fühlt, auch wenn einige Vorgänge nicht mehr so gut klappen. Wichtig sind regelmäßige Auszeiten für Sie und den Kranken.

Wann Sie professionelle Unterstützung benötigen

Im vierten Modul geht es um die Belastung durch die Pflege. Sie bekommen Tipps, wie Sie eine Überlastung vermeiden, Ruhephasen einbauen, sich selbst etwas Gutes gönnen und nicht den Kontakt zu ihrem Freundeskreis verlieren. Außerdem sollten Sie rechtzeitig für professionelle Unterstützung sorgen.

Kommunikation und schwierige Situationen meistern

Das nächste Kapitel dreht sich um die Sprache und wie Sie mit einem Demenzkranken kommunizieren können, wenn er sich nicht mehr mit Worten ausdrücken kann. Spezielle Strategien bekommen Sie auch hier wieder für Erkrankte der FTD, bei denen alles anders abläuft.

Das sechste Modul gibt Ihnen Anregungen für schwierige Situationen, die sich mit zunehmender Krankheit häufen können. Dabei muss zunächst das Problem erkannt werden, um eine Lösung finden zu können. Häufig basieren die Ursachen vieler Probleme auf Missverständnissen oder auf der Nichtbeachtung von Bedürfnissen.

Etliche Demenzkranke brauchen reichlich Bewegung, um sich wohl zu fühlen. Schwierig kann es auch im Krankenhaus werden, wenn Ihr Angehöriger einige Zeit stationär behandelt werden muss, da sich das Personal meist nicht mit Demenz auskennt.

Aktivitäten, Kontakte und Interessen pflegen

Im siebten und letzten Modul gibt es viele Vorschläge für Aktivitäten, die für den Demenzkranken geeignet sind und die ihm Spaß machen, sowie Ideen für gemeinsame Beschäftigungen. Was der Betroffene früher gern unternommen oder genossen hat, weckt auch trotz der Erkrankung noch sein Interesse, vor allem wenn es die Gefühlsebene anspricht.

Auch Reisen sind bis zu einem gewissen Stadium durchaus möglich. Später können Sie gemeinsam anhand von Fotos, Bildbänden oder Filmen ferne Länder besuchen. Optimal wäre die Integration in Vereine oder Gruppen, an denen der Demenzkranke früher teilgenommen hat. Schließlich bekommen Sie Informationen, wo Sie sich Hilfe holen und sich aussprechen können, z. B. am Alzheimer Telefon (030 / 259 37 95 14).