Mit Demenzkranken entspannt Weihnachten feiern

Feierlichkeiten, die Erinnerungen an frühere Zeiten beinhalten, sind für viele Demenzkranke sehr wertvoll, da das Langzeitgedächtnis noch am besten funktioniert. Weihnachten ist ein Fest, das sehr von Gefühlen bestimmt ist, daher spricht es Demenzkranke besonders gut an. Passen Sie den Advent und die Weihnachtstage an die Bedürfnisse Ihres Angehörigen an.

Bereits im Advent können Sie Ihren Angehörigen auf Weihnachten vorbereiten. Lassen Sie ihn an Basteleien sowie Plätzchenbacken teilhaben und mithelfen, so gut es geht. Überlegen Sie im Voraus, was der Demenzkranke früher gern mochte und vermeiden Sie Rituale oder Dinge, an die er schlechte Erinnerungen hat. Nehmen Sie sich jeweils viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten, damit Ihr Angehöriger und Sie selbst diese in Ruhe genießen können.

Den Weihnachtsbaum demenzgerecht schmücken

Ein Weihnachtsbaum gehört in vielen Haushalten zum Fest dazu. Vielleicht haben Sie sogar noch Baumschmuck von früher, die Ihr Angehöriger geliebt hat. Wenn er nicht mehr in der Lage ist, mit zu helfen, legen Sie ihm immer wieder einmal eine Weihnachtskugel oder anderen Schmuck in die Hand, damit er sie fühlen und betrachten kann. Ist dies aufgrund eines lebhaften Temperaments oder einer fortgeschrittenen Demenz zu gefährlich, weil Sie fürchten, dass er die Glaskugeln fallen lässt oder sie zerdrückt, geben Sie ihm einen anderen Gegenstand zum Betasten, zum Beispiel einen Teddybären.

Ist ihr demenzkranker Angehöriger unruhig, sodass ein geschmückter Baum zur Gefahr für ihn werden könnte, müssen Sie dennoch nicht darauf verzichten. Wählen Sie einen Baum mit weichen Nadeln und verwenden Sie elektrische Kerzen ohne Kabel, damit der Demenzkranke sich nicht verbrennen kann. Diese können sie per Fernbedienung ein und ausschalten. Befestigen Sie den Baum zusätzlich mit Schnüren, damit er nicht so leicht umfallen kann.

Statt Glas können sie unempfindliche Plastikkugeln aufhängen, die es heute in vielen Designs gibt. So kann Ihr Angehöriger den Duft des Nadelbaums genießen, ohne sich zu verletzen. Schalten Sie weitere Lichtquellen im Raum an, damit keine zu dunklen Schatten produziert werden, die den Demenzkranken ängstigen könnten.

Mit Demenzkranken Weihnachten in kleiner Runde feiern

Feiern Sie im Familienkreis, denken Sie daran, dass eine zu große Runde für einen Demenzkranken zu verwirrend sein kann. Aufgrund seiner hirnorganischen Schäden kann er lebhafte Ereignisse mit lauten Gesprächen und Lachen nicht mehr verarbeiten, daher könnten zu viele Aktivitäten Angst bereiten. Damit Sie trotzdem alle gemeinsam feiern können, tun Sie dies in Schichten: Treffen Sie sich jeweils nur in kleinen Kreisen verteilt an den Weihnachtstagen.

Den Advent genießen: Düfte, Musik und bunte Farben

Mochte Ihr Angehöriger früher gerne Trubel, können Sie ihn auch mit zu einem Weihnachtsmarkt nehmen. Zu voll sollte es dennoch nicht sein. Gehen Sie lieber an einem Wochentag los und genießen Sie zusammen die bunten Buden, Düfte und Musik. Auch zu Hause können Sie gemeinsam Weihnachtslieder singen oder eine CD abspielen, wenn Sie selbst nicht singen mögen. Bei allen Unternehmungen sollten Sie immer daran denken, sich selbst nicht zu überfordern. Stellen Sie lieber eine Aktivität zurück, als alles in einen Tag zu pressen.

Geschenke für Demenzkranke zu Weihnachten

Willkommen sind alle Geschenke, die eine angenehme Erinnerung wachrufen. Stellen Sie ein stabiles Fotoalbum mit alten Bildern zusammen, das Sie gemeinsam betrachten können. Bilder oder Kalender mit heiteren Motiven können das Pflegezimmer verschönern. Hängen Sie sie so auf, dass Ihr Angehöriger sie vom Bett aus betrachten kann. Weitere Ideen sind Nesteldecken oder Kissen mit Strukturen, die der Demenzkranke befühlen kann. Weiche Stoffpuppen, Teddybären und andere Figuren, an denen sich der Beschenkte nicht verletzen kann, kommen ebenfalls in Frage.

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