Beschäftigungen gegen Langeweile bei Pflegebedürftigen

Menschen, die in ihrer Bewegung und Energie eingeschränkt sind und deshalb nicht so viel unternehmen können, sind schnell von Langeweile geplagt. Wer vor seiner chronischen Erkrankung kein Hobby hatte, mit dem er sich auch weiterhin beschäftigen kann, sollte sich deshalb unbedingt eine passende Aktivität suchen, die ihm Freude bereitet. Auch neue Interessen können mit Anleitung geweckt werden.

Wenn Ihr Angehöriger schon immer viele Interessen hatte, wird es ihm leichter fallen, sich trotz seiner Behinderung oder Erkrankung die Zeit zu vertreiben. Dennoch ist es meist schwer, sich von Hobbys zu trennen, weil die Fähigkeiten dafür nicht mehr ausreichen. An dieser Stelle ist Ihre Ermutigung gefragt. Erinnern Sie Ihren Angehörigen an die Interessen, mit denen er sich früher bereits beschäftigt hat und die er in der aktuellen Situation durchführen könnte, damit keine Langeweile aufkommt.

Neue Hobbys gegen Langeweile

Hat Ihr Angehöriger bisher keine Hobbys gehabt, bedarf es etwas mehr Geduld, um ihm eine passende Beschäftigung schmackhaft zu machen. Im Folgenden sehen Sie eine Liste mit Vorschlägen, die für einen Pflegebedürftigen ansprechend sein könnten. Bevor Sie ihm etwas empfehlen, überlegen Sie, ob er das jeweilige Hobby durchführen könnte, um ihm eine Enttäuschung zu ersparen.

Hobbys für pflegebedürftige Angehörige

  • Malen und Zeichnen, z. B. Aquarellieren, Skizzieren, Kolorieren, Collagen
  • Basteln mit Papier, z. B. Origami, Quilling, Pappmaché, Serviettentechnik
  • Schmuck herstellen aus Perlen, Papier, Filz
  • Arbeiten mit Fimo soft, z. B. Figuren, kleine Gebrauchsgegenstände
  • Handarbeiten wie Stricken, Häkeln, Sticken, Filzen

Vorhandene Feinmotorik beachten

Bei diesen Tätigkeiten müssten Sie einschätzen, wie gut die feinmotorischen Fähigkeiten Ihres Angehörigen sind. Andererseits können Sie auch den Erhalt der der Gelenkigkeit fördern. Möchte er eine dieser Tätigkeiten neu erlernen, sollten Sie ihm bei der Planung helfen, damit die Werke nicht zu kompliziert sind.

Möchte Ihr Angehöriger zum Beispiel zum ersten Mal malen, könnten Sie ihm zunächst ein Buch mit Ausmal-Motiven besorgen, die zurzeit im Trend liegen. Dazu finden Sie zahlreiche Angebote mit Motiven aus der Natur oder Fantasiefiguren, die auch zum Gestalten von eigenen Bildern anregen.

Beschäftigungen für Bettlägerige

Muss Ihr Angehöriger viel ausruhen, können Sie ihm die Tätigkeiten erleichtern, indem sie ein mobiles Betttischchen besorgen, auf dem er seine Utensilien ablegen kann. Hilfreich ist auch ein elektrisch verstellbarer Lattenrost, mit dem er sich selbst per Fernbedienung in Sitzposition bewegen kann.

Bewegung mit Musik anregen

Wenn Spaziergänge nicht mehr möglich sind, lässt sich auch zu Hause Bewegung in den Alltag einbauen. Animieren Sie Ihren Angehörigen mit Musik und bringen Sie ihn mit seinen Lieblingsstücken in Schwung. Auch auf dem Stuhl lassen sich Gymnastikübungen durchführen. Viele Menschen, die normalerweise einen Rollator benötigen, können mit Musik und einem Partner, der sie hält, tanzen.

Unterstützung durch Ergotherapie

Sollten Sie mit Ihren Bemühungen keinen Erfolg haben und zunächst keine passende Beschäftigung für Ihren Angehörigen finden, können Sie sich von einem Ergotherapeuten beraten lassen. Der Arzt kann eine Verordnung für Ergotherapie ausstellen, damit der Pflegebedürftige seine vorhandenen Fähigkeiten besser zu nutzen lernt. Das gilt nicht nur für alltägliche Aktivitäten, sondern auch für Hobbys.

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