Harninkontinenz: Die Dranginkontinenz

Harninkontinenz tritt in drei Hauptformen auf. Je nachdem, ob es sich um eine Belastungs-, Drang- oder Überlaufkontinenz handelt, kann die Inkontinenz besser oder schlechter behandelt werden. Heilung ist teilweise, Linderung meist möglich.

Harninkontinenz: Die Dranginkontinenz
Bei der Dranginkontinenz kann der Harndrang nicht mehr bis zum Erreichen der Toilette unterdrückt werden. Die Blasenmuskulatur ist gestört und wird aktiv, obwohl diese eigentlich noch nicht vollständig gefüllt ist. So kommt es zu einem vorzeitigen Zusammenziehen der Blasenmuskulatur und einer Entleerung der Blase.

Die Ursachen für diese Form der Harninkontinenz liegen in einer Störung der Nervenbahnen. Daher tritt sie bei neurologischen Erkrankungen wie einer Demenz im fortgeschrittenen Stadium recht häufig auf. Trotz intakter Schließmuskulatur kann der Harndrang nicht mehr kontrolliert werden.

Bei einer Dranginkontinenz kommt es zu einem ungewöhnlich häufig auftretenden starken Harndrang, der einen unkontrollierten Urinabgang zur Folge hat. Bis zu fünfmal pro Stunde fühlen Betroffene einen starken Harndrang.

Behandlungsmöglichkeiten der Dranginkontinenz
Mit einem Blasentraining kann wieder ein normales Füllvolumen der Harnblase erreicht werden. Auch vermittelt dieses Training dem Betroffenen wieder ein besseres Gefühl für seine Blase. Es kann allerdings nur bei orientierten Personen eingesetzt werden.

Ist die Harninkontinenz Nebenerscheinung einer Demenzerkrankung, kann über ein Toilettentraining die Inkontinenz vermindert werden. Dabei wird der Patient aufgefordert, täglich zu festgelegten Zeiten die Toilette aufzusuchen.

Vorübergehende Dranginkontinenz
Eine Dranginkontinenz kann auch durch eine Blasenerkrankung wie eine Blasenentzündung ausgelöst werden. Die Harnblase wird als vollständig gefüllt empfunden, obwohl dies nicht der Fall ist. Eine vorübergehende Dranginkontinenz verschwindet in der Regel wieder nachdem die Blasenentzündung ausgeheilt ist.