Geeignete Wohnformen für Senioren-Singles

Etwa 40 Prozent der Senioren in Deutschland leben allein. Ausgesucht haben sich diese Situation die wenigsten. Viele von ihnen sind verwitwet, leben getrennt oder sind geschieden. Nur etwa 5 Prozent der Senioren sind ledig. Doch nicht jeder möchte seinen Lebensabend allein verbringen, zumal viele Menschen mit zunehmendem Alter Hilfe benötigen oder sogar Pflege brauchen.

Heute ist es zwar einfacher geworden, einen neuen Partner zu finden, doch nicht jeder möchte gern eine neue Beziehung eingehen. Trotzdem müssen Sie als Senior nicht allein leben. Es gibt viele neue Wohnkonzepte, in denen Sie Ihren persönlichen Rückzugsort beibehalten, bei Bedarf jedoch Gesellschaft haben, Unterstützung und sogar Pflege beanspruchen können.

Optimal für Singles sind Senioren-WGs

Wohngemeinschaften für Senioren können unterschiedliche Konzepte haben. Eine Möglichkeit ist eine große Wohnung,  die Sie sich mit mehreren Personen teilen und in der jeder sein Zimmer hat. Außerdem gibt es meistens einen Gemeinschaftsraum und eine Küche, wo Sie sich treffen und Zeit miteinander verbringen können. Ob Sie auch außerhäusliche Aktivitäten gemeinsam unternehmen wollen, bleibt Ihnen überlassen.  

Mehr Platz in einer Senioren-WG bietet ein großes Haus, in dem jeder Senior seine eigene kleine Wohnung besitzt. Gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten im Alltag sind jedoch vorgesehen, damit nicht jeder allein vor sich hin leben muss. Je nach räumlichen Gegebenheiten können Sie sich in einem festgelegten Gemeinschaftsraum treffen oder abwechselnd in Ihren Wohnungen.

Falls jemand von Ihnen pflegebedürftig wird, sind Sie nicht nur auf einen ambulanten Pflegedienst angewiesen, sondern haben zusätzliche Unterstützung und Gesellschaft durch die anderen Mitbewohner. Benötigen mehrere Bewohner pflegerische Hilfe, können Sie sich für denselben Pflegedienst entscheiden, um Anfahrtskosten zu sparen.

In Mehrgenerationenhäusern ist keiner allein

Als Senior profitieren Sie auch von sogenannten Mehrgenerationenhäusern. Dabei handelt es sich um Wohnanlagen, die Gemeinschaftsräume und Garteneinrichtungen haben, die ein Treffen der Bewohner fördern. Jeder Mieter oder Eigentümer hat seine eigene Wohnung. Dennoch ist es erwünscht, dass sich jeder in die Gemeinschaft einbringt.

Dabei sind nicht nur gemeinschaftliche Aktionen im Vordergrund wie zum Beispiel ein gemeinsames Grillfest oder andere Festivitäten. Hier soll vor allem das alltägliche Leben erleichtert werden, in dem sich die Bewohner gegenseitig helfen. Falls ein älterer Mitbewohner nicht mehr so schwer tragen kann, können jüngere Mieter z. B. beim Einkaufen helfen.

Senioren können wiederum junge Eltern beim Kinderhüten entlasten oder Schulkindern bei den Hausaufgaben helfen. Auch bei kleineren Reparaturen können Sie sich je nach Geschick gegenseitig unterstützen. Mehrgenerationenhäuser sind praktisch die moderne Form der früheren Großfamilie mit dem Vorteil, dass jeder seinen persönlichen Rückzugsort hat und individueller leben kann, ohne zu vereinsamen. 

Betreutes Wohnen beinhaltet verschiedene Services

Wenn Sie nicht unbedingt auf räumliche Nähe zu anderen Menschen bestehen, weil Sie einen großen Verwandten- oder Freundeskreis haben, ist für Sie vielleicht eher Betreutes Wohnen geeignet. Das sind Wohnungen, die die Möglichkeit bieten, spontan Hilfe zu engagieren, wenn Sie erkranken. Außerdem beinhalten sie ein Notrufsystem und einen Hausmeisterservice, der unter anderem für die Treppenhausreinigung und den Winterdienst zuständig ist.

Zudem haben Sie die Wahl, einen Betreuungsvertrag abzuschließen. Neben einer Grundpauschale können Sie nach Bedarf Zusatzleistungen wählen. Doch Vorsicht: Bevor Sie einen Mietvertrag abschließen, erkundigen Sie sich, ob die Wohnung gefördert wird oder nicht. Nur bei frei finanzierten Wohnungen sind die Mietverträge nicht zwingend an Betreuungsverträge gekoppelt. Bei gekoppelten Miet- und Betreuungsverträgen müssten Sie die Wohnung wechseln, wenn Sie den Betreuungsvertrag kündigen.