Mit der Altersstrukturanalyse dem demographischen Wandel begegnen

Irgendwo muss man anfangen. Diese Erkenntnis trifft vor allem dann zu, wenn die Themen groß und fast übermächtig erscheinen. Die Personaler vieler Unternehmen mögen sich abgeschreckt fühlen, wenn sie (wieder einmal) das Stichwort "demographischer Wandel" hören. Sie wissen, dass sie betroffen sind oder sein werden, aber dass sie keine gesicherten Kenntnisse darüber haben, welche Auswirkungen dieses Phänomen auf ihre Organisation hat.

Analyse der Ist-Situation
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Vor dem Einleiten von Maßnahmen ist die Analyse der Ist-Situation wichtig. Viele Faktoren fließen in diese Analyse ein. Ein wichtiger Faktor ist die Betrachtung der Altersstruktur des im Unternehmen beschäftigten Personals. Diese geht weit über eine einfache Berechnung des Durchschnittsalters hinaus.

Altersstrukturanalyse
Die Altersstrukturanalyse liefert genaue und nach verschiedenen Kriterien differenzierte Informationen über die Verteilung nach Altersgruppen. Schreibt man diese Informationen in die Zukunft fort, erhält man Informationen über mögliche Engpässe und kann daraus Handlungen ableiten.

Eine gute Altersstrukturanalyse zeichnet sich durch einige Kriterien aus:

  • Sie wird unterstützt durch weitere Analysen der Beschäftigtenstruktur, wie z. B. einer Aufgliederung nach Tätigkeiten oder Qualifikationen, so dass ein aussagekräftiges Gesamtbild entsteht.
  • Die Analyse sollte auf der gleichen Datenbasis basieren, wie andere Personalstatistiken, um durch ein konsistentes Bild eine möglichst große Akzeptanz zu erzeugen.
  • Nicht immer stehen für die Analysen fertige Tools im Personaldatensystem zur Verfügung. Zu diesem Zweck ist es legitim, eigene Anwendungen zu erstellen und einzusetzen. Dies kann beispielsweise unter Microsoft Excel oder Access erfolgen. Wichtig ist jedoch, dass die hierfür benötigen Daten in diese Anwendungen importiert und nicht manuell eingegeben werden.

Maßnahmen nach der Altersstrukturanalyse
Die Analyse der derzeitigen Altersstruktur ist nicht zu verwechseln mit den Maßnahmen, die dann erfolgen müssen. Für diese gelten ebenfalls einige Regeln, deren Anwendung erfolgsentscheidend ist:

  • Maßnahmen zur Beeinflussung der Altersstruktur sollen der Personalplanung und damit der Unternehmensplanung dienen und sind nicht isoliert durchzuführen.
  • Bevor neue Maßnahmen eingeleitet werden, ist das bestehende Portfolio an Personalinstrumenten daraufhin zu prüfen, ob es bereits optimal angewendet wird oder ob weiteres Potenzial vorhanden ist, das ohne wesentlichen Zusatzaufwand genutzt werden kann.
  • Zu den möglichen Aktivitäten zählen nicht nur Maßnahmen, um die Personalstruktur zu verändern, möglich ist auch eine positive Einflussnahme auf die Arbeitsbedingungen, so dass z. B. älteren Arbeitnehmern die Arbeit im Unternehmen erleichtert wird und diese länger leistungsbereit und leistungsfähig zur Verfügung stehen.

Die Altersstrukturanalyse und die aus ihr abgeleiteten personalwirtschaftlichen Maßnahmen sind nur ein Bestandteil der Ausrichtung des Unternehmens auf die demographische Entwicklung. Genaue Kenntnis der Strukturen bildet jedoch die unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung der anstehenden Herausforderungen.