Personalentwicklung im Gesundheitswesen: Soziotherapeut (Teil 3)

Seit Januar 2000 weist der Leistungskatalog des SGB V die Möglichkeit aus, Soziotherapie zu gewähren. Dieses Tätigkeitsfeld ist für Sozialpädagogen und Sozialarbeiter recht interessant, die ein Arbeitsfeld an der Schnittstelle zwischen Psychiatrie und Sozialarbeit anstreben.

Um den Besonderheiten psychisch Kranker Rechnung zu tragen, besteht seit Januar 2000 die Möglichkeit, dass ein Facharzt für Nervenheilkunde oder ein Psychater, Soziotherapie verordnet. Diese Tätigkeit eines Soziotherapeuten ist für Sozialpädagogen und Sozialarbeiter recht interessant, weil sich das Arbeitsfeld an der Schnittstelle zwischen Psychiatrie und Sozialarbeit bewegt.

Was ist Soziotherapie?
Seit dem 1.1. 2004 definiert der gemeinsame Bundesausschuss der Krankenkassen die Soziotherapie als Therapieform "für schwer psychisch Kranke, die häufig nicht in der Lage sind, Leistungen selbstständig in Anspruch zu nehmen, auf die sie gesetzlich Anspruch haben.Sie soll dem Patienten durch Motivationsarbeit und strukturiertem Trainingsprogramm helfen, psychosoziale Defizite abzubauen, der Patient soll in die Lage versetzt werden, die erforderliche Leistung zu akzeptieren und selbstständig in Anspruch zu nehmen."

Wo und wann wird Soziotherapie angewendet? 
Aus dieser breiten
Definition ergibt sich, dass lebenspraktische Kompetenz aufgebaut werden soll und dass Störungen der Kommunikationsfähigkeit behoben werden sollen.

Verschiedene praktizierende Soziotherapeuten geben dann als Tätigkeitsfelder:

  • Beratung in Konflikten und Krisensituationen
  • Stärkung der Eigenkompetenz (empowerment)
  • Aktivierung und Nutzung der Zusammenarbeit ärztlicher Versorgung mit verschiedenen Leistungsträgern (Care-Management)
  • Vermittlung von Ergotherapie
  • Systematische Aktivierung von Familien – und Bekanntschaftsnetzwerken

Welche Berufsgruppen können Soziotherapie erbringen?
Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, und psychiatrisch geschulte Fachkrankenschwestern/Pfleger gehören zur allgemeinen Zielgruppe. Sie müssen eine mindestens dreijährige psychiatrische Berufspraxis erworben haben.

Welche Zukunftsaussichten?
Meines Erachtens wird Soziotherapie nicht allein bei der Hilfe für schizophrene Patienten beschränkt; gerade auch durch den demografischen Wandel erweitert sich das Tätigkeitsfeld in der Gerontopsychiatrie, Leistungen werden also auch in der Altenversorgung stärker in Anspruch genommen werden müssen, da – auch als Folge des demografischen Wandels – breite und tiefe Familiennetze obsolet werden.