Manager und Burnout

Die Bertelsmann-Stiftung hat in Zusammenarbeit mit der Firma sciencetransfer eine aufschlussreiche Studie veröffentlicht, nach der sich zwei von drei Managern als ausgebrannt bezeichnen. Dabei lassen das Tätigkeitsfeld und die Arbeitsumgebung nur wenig Raum zur Erholung.

Zwei von drei Managern fühlen sich "ausgebrannt". Dabei sollten doch gerade Manager und Führungskräfte ihre Vorbildfunktion für ihre Mitarbeiter wahrnehmen. Aktive Gesundheitsförderung und alternsgerechte Arbeitsplätze werden in den nächsten Jahren immer mehr zum Markenzeichen fortschrittlicher Betriebe.

Die Ergebnisse der Bertelsmann-Stiftung in Kooperation mit der Befragungsfirma sciencetransfer ermutigen nicht dazu, optimistisch in Richtung "gesunde Betriebe" zu schauen.

In einer Online-Befragung im ersten Halbjahr 2009 nahmen 749 Manager teil. Basis der Befragung war eine Burnoutskala, die zwischen persönlichem Burnout, arbeitsbezogenem Burnout und klientenbezogenem Burnout differenzierte. Damit wurden der allgemeine Grad des Burnout, der Grad an psychischer und physischer Erschöpfung, den eine Person spezifisch auf die eigene Arbeit zurückführt und der Anteil der Belastungen, durch die Menschen, mit denen die Manager beruflich im Arbeitsprozess zu tun haben, beschrieben. 

Die Ergebnisse der Managerbefragung zum Burnout  im Überblick   

  • Jeder Zweite gibt hohe und erhöhte Belastungswerte im Zusammenhang mit der Arbeit an, jeder Dritte hohe persönliche Belastungswerte.
  • 50% der Manager beschreiben ihre Erholungsmöglichkeiten im Arbeitsumfeld als schlecht. Erholung findet dann hauptsächlich am Wochenende statt.
  • Unabhängig von sozio-demografischen Unterschieden zeigt sich ein bedenkliches gemeinsames Auftreten hoher Burnout-Werte und schlechter Erholungsqualität.
  • Es muss unterschieden werden zwischen Erholungsmöglichkeiten und Erholungsqualität. Viele hoch belastete Mitarbeiter haben eine reduzierte Erholungsfähigkeit, da ihnen das Abschalten schwer fällt. 

Konsequenzen der Managerbefragung in der Organisations- und Personalentwicklung
An dieser Studie zeigt sich meines Erachtens das Dilemma und Paradoxon, dass Manager und Führungskräfte selbst nicht in der Lage sind, ihr eigenes Arbeitsumfeld zu optimieren. Sie sind selbst auf "Impulse von außen" angewiesen.

Die Personalentwicklung muss die Probleme erkennen und geeignete Begleitung durch Coaching in Erwägung ziehen. Die Fremdreflexion kann zu einer Besinnung und zu einer Erprobung anderer Verhaltensweisen führen, die Burnout verhindern und die Gesundheit fördern.