9 Möglichkeiten für die Erhöhung der Bewerberanzahl für eine betriebliche Ausbildung

Aufgrund des demografischen Wandels geht die Anzahl an Schulabgängern kontinuierlich zurück. Für Unternehmen wird es deshalb immer schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Dies kann, wenn man als Unternehmen nicht reagiert, dazu führen, dass Ausbildungsstellen im Betrieb nicht besetzt werden können.

Die betriebliche Ausbildung wirkt einem Fachkräftemangel entgegen

Die demografische Struktur in Deutschland hat sich verändert. Der Anteil an jungen Menschen in der Bevölkerung nimmt ab. Dadurch sinkt die Anzahl an jungen Menschen, die eine betriebliche Ausbildung beginnen möchte. Für Unternehmen wird es deshalb immer schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden und so einen Fachkräftemangel zu verhindern.

Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, die sich anbieten, um die Attraktivität eines Unternehmens als Ausbildungsbetrieb zu erhöhen und die Anzahl der Bewerbungen von jungen Menschen zu steigern. Einige dieser Maßnahmen werden hier kurz vorgestellt.

Maßnahme Nr. 1: Meldung der Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit

Für viele junge Menschen ist die Berufsberatung der Agentur für Arbeit der erste Ansprechpartner bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Aus diesem Grund sollten Unternehmen ihre offenen Stellenangebote für einen Ausbildungsplatz unbedingt auf der Internetseite der Agentur für Arbeit inserieren. Bei diesem Inserat ist darauf zu achten, dass die Stellenanzeige möglichst frühzeitig veröffentlicht wird.

Viele Jugendliche bewerben sich bereits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Deshalb kann es sein, das besonders gut qualifizierte Jugendliche schon im Oktober oder November einen Ausbildungsvertrag für das kommende Lehrjahr abgeschlossen haben. Diese Jugendlichen sind dann an einer Ausbildung in einem anderen Unternehmen nicht mehr interessiert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein Unternehmen Jugendlichen schon frühzeitig ermöglicht, sich zu bewerben.

Maßnahme Nr. 2: Meldung der Ausbildungsstelle bei der IHK bzw. HWK

Neben der Agentur für Arbeit stellt die Industrie- und Handelskammer bzw. die Handwerkskammer einen wichtigen Ansprechpartner für Jugendliche bei der beruflichen Orientierung dar. Viele Jugendliche informieren sich bei diesen Kammern über die einzelnen Anforderungen an einen Bewerber sowie die Arbeitsinhalte der verschiedenen Berufsbilder.

Vielfach suchen die Jugendlichen in den Ausbildungsplatzbörsen dieser Kammern nach freien Ausbildungsplätzen. Aus diesem Grund sollten Unternehmen freie Ausbildungsplätze bei der Industrie und Handelskammer bzw. bei der Handwerkskammer melden und einer Veröffentlichung der Stellenanzeige zustimmen.

Maßnahme Nr. 3: Veröffentlichung des Stellenangebots für eine Ausbildungsstelle im Internet

Inzwischen gewinnt das Internet bei der Stellensuche mehr und mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund sollten Unternehmen offene Stellen für eine Ausbildung im Internet veröffentlichen. Dabei bietet sich die Veröffentlichung sowohl auf der Internetseite des Unternehmens als auch in diversen Jobportalen an. In der Regel ist eine solche Veröffentlichung von Stellen in Jobportalen kostenlos und deshalb eine gute Ergänzung zu den anderen Möglichkeiten der Stellenanzeige.

Maßnahme Nr. 4: Veröffentlichung des Stellenangebots für eine Ausbildungsstelle in einer lokalen Zeitung

Neben dem Internet nutzen viele Jugendliche den Stellenmarkt in einer lokalen bzw. regionalen Zeitung bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz. Aus diesem Grund sollte man als Unternehmen freie Stellenangebote in der Zeitung veröffentlichen.

Die Veröffentlichung eines Stellenangebots in der Zeitung ist in der Regel mit einem finanziellen Einsatz verbunden. Zumeist ist dieser jedoch überschaubar. Deshalb eignet sich die Veröffentlichung eines freien Stellenangebots für eine Ausbildungsstelle auch für kleinere Unternehmen.

Maßnahme Nr. 5: Tag der offenen Tür

In vielen Fällen bieten Unternehmen zahlreiche Ausbildungen an. In Industrie- und Handwerksbetrieben werden vielfach nicht nur Ausbildungsplätzen im technischen, sondern auch im kaufmännischen Bereich angeboten.

So werden zum Beispiel in einem Autohaus nicht nur Kfz-Mechatroniker, sondern auch Bürokaufleute oder Kaufleute für Bürokommunikation ausgebildet. Oftmals ist dies jedoch nicht bekannt. Aus diesem Grund sollten Unternehmen regelmäßig einen Tag der offenen Tür durchführen und bei dieser Gelegenheit über die Möglichkeiten der betrieblichen Ausbildung im Unternehmen informieren.

Maßnahme Nr. 6: Kooperation mit Schulen

Durch die Veranstaltung des Tags der offenen Tür haben Unternehmen die Möglichkeit, Jugendliche auf ihr Ausbildungsangebot aufmerksam zu machen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ein Unternehmen den Jugendlichen bekannt ist. Vielfach ist dies jedoch nicht der Fall.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich für ein Unternehmen, mit Schulen zu kooperieren. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein Unternehmen sein Ausbildungsplatzangebot in einer Schule vorstellt und den Schülern zum Beispiel Schulpraktika oder Ferienjobs anbietet.

Durch solche Maßnahmen können sich der potenzielle Auszubildende sowie das Unternehmen besser kennenlernen. Das Unternehmen kann überprüfen, ob der Jugendliche den eigenen Ansprüchen genügt. Der Jugendliche kann gleichzeitig feststellen, ob ihm eine Ausbildung in diesem Beruf bzw. in diesem Unternehmen zusagen würde.

Maßnahme Nr. 7: Teilnahme an Messen

In vielen Regionen finden in regelmäßigen Abständen Gewerbetage und Messen statt. Bei solchen Veranstaltungen haben Unternehmen nicht nur die Möglichkeit Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Vielmehr besteht auch die Chance, dass sich ein Unternehmen bei dieser Gelegenheit als Ausbildungsbetrieb präsentiert und die Möglichkeiten der betrieblichen Ausbildung im Unternehmen aufzeigt. Eine solche Vorstellung kann zum Beispiel durch die Auszubildenden erfolgen.

Maßnahme Nr. 8: Teilnahme an Ausbildungsbörsen

Neben allgemeinen Messen gibt es teilweise auch spezielle Angebote, die sich direkt an Jugendliche richten. So wird in einigen Städten zum Beispiel in regelmäßigen Abständen eine Karrieremesse oder einer Ausbildungsbörse durchgeführt.

Im Rahmen einer solchen Veranstaltung informieren verschiedene Unternehmen über ihre Ausbildungsangebote. Aus diesem Grund nehmen viele Jugendliche an solchen Veranstaltungen teil. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, bei solchen Veranstaltungen präsent zu sein.

Maßnahme Nr. 9: Bekanntheit eines Unternehmens als Ausbildungsbetrieb durch die eigenen Mitarbeiter und Auszubildenden

Zufriedene Mitarbeiter und Auszubildende sind eine gute Empfehlung für ein Unternehmen als Ausbildungsbetrieb. Aus diesem Grund sollte ein Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Jugendlichen für eine Ausbildungsstelle die eigenen Mitarbeiter und Auszubildenden miteinbeziehen.

So ist es zum Beispiel sinnvoll die Belegschaft über freie Ausbildungsstellen zu informieren und dazu aufzufordern, das Stellenangebot im Bekanntenkreis publik zu machen. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, nähere Informationen zum Angebot schriftlich festzuhalten und zum Beispiel in der Mitarbeiterzeitung zu veröffentlichen.