Ursachen für Konflikte im Team erkennen und nutzen

Wenn die Teamleitung das Zusammenspiel möglicher Ursachen für Konflikte im Team erkennt, kann es mehrere Handlungen für die Zusammenarbeit eines Teams ableiten. Die Faktoren, die einen Teamkonflikt verursachen, sind beweglich und veränderbar. Ein Konflikt gehört zum Leben. Das gilt auch für Konflikte im Team.

Teamprobleme und Teamkonflikte erwachsen daraus, ob und wie sich die Teamleitung sich seiner annimmt. Deshalb ist es für die Teamleitung wichtig, dass sie ihre Teamstruktur für die Zusammenarbeit hin und wieder reflektiert. Ruhe bei der Analyse von Teamkonflikten bewahrt vor voreiligen Handlungen, die die Lage wenig für die Zusammenarbeit verbessern.

Externe und neutrale Unterstützung hilft meistens zu mehr Klarheit und Distanz bei der Analyse. Die Teamleitung ist dafür verantwortlich, ob ein Konflikt gelöst wird, da er auch für die Teamergebnisse verantwortlich ist. Das ist Grund genug, die Lösung des Konflikts bewusst anzugehen. Das Konfliktniveau bestimmt die Strategie zur Lösung und zur Veränderung.

Die innere Einstellung zu einem Konflikt

Wie das Denken über ein Konflikt im Allgemeinen ist, prägt das Verhalten in Konfliktsituationen. Angst ist ein Gefühl, dass die Verhaltensflexibilität einschränkt. Deshalb ist es sinnvoller, an der Furcht vor einem Konflikt zu arbeiten, als voreilig ein Verhaltensrezept zu studieren, wie ein Teamkonflikt auf die Schnelle gelöst wird.

Die vergangenen Erfahrungen im Zusammenhang mit einem Konflikt prägen, wie das Denken heute über ein Konflikt ist, welches Gefühl in einer Konfliktsituation entsteht und welches Verhalten bei der Konfliktbearbeitung gewählt wird. Die innere Einstellung zu einem Konflikt prägt das Konfliktverhalten. So ist eine positive innere Einstellung zu einem Konflikt die Voraussetzung, um alle verfügbaren Ressourcen zu aktivieren.

Ein Konflikt im Arbeitsalltag ist mit dem menschlichen Leben und dem Arbeitsgeschehen untrennbar verbunden, weil Menschen mit unterschiedlichen Wahrnehmungen, Zielen, Stimmungen und Informationen aufeinander treffen.

Konflikte hat es zu allen Zeiten, in jedem Unternehmen und in jedem Team gegeben. Sie existieren unabhängig von der Wirtschaftslage, dem Entwicklungsstand eines Unternehmens oder eines Teams. Je größer und schneller Veränderungen sich vollziehen, desto stärker sind Impulse und Spannungen, denen Organisationen ausgesetzt sind. Es ist töricht, diese Zusammenhänge zu leugnen.

Der produktive Beitrag von einem Konflikt

Ein Teamkonflikt ist produktiv nutzbar, wenn kompetent gesteuerte Konflikthandlungen zu Lernprozessen, Innovation, positiver Anpassung und Veränderung führen. Dann erfüllt ein Konflikt die folgenden positiven Funktionen für die Zusammenarbeit:

  • Sie weisen auf Probleme in der Zusammenarbeit.
  • Sie verlangen nach Umorientierung und Lösung zur Veränderung.
  • Sie regen Interesse an.
  • Sie sind die Wurzel zur Veränderung.
  • Sie festigen ein Team und fördern eine bessere Zusammenarbeit.
  • Sie ermöglichen Selbsterkenntnis.
  • Sie verhindern Stagnation im Team.

Die Bewertung und die Assoziation zum Thema Konflikt bewusst werden zu lassen und zu hinterfragen, ist der Schritt zur Veränderung, deren Ziel eine optimistische Haltung gegenüber einem Konflikt ist.

Besonders als Teamleitung ist es wichtig, sich bewusst zu sein, welche Tragweite die innere Haltung zu einem Konflikt hat, weil diese Haltung sich auf die Teammitglieder überträgt. Wird der produktive Beitrag von einem Konflikt von der Teamleitung erkannt, wird ein Teamkonflikt sachlich und produktiv bearbeitet und bei Mitarbeitern der Gedanke etabliert, dass inhaltliche Auseinandersetzungen die Chance zur Veränderung ist. Das öffnet neue Perspektiven für die Zusammenarbeit.

Bildnachweis: Antonioguillem / stock.adobe.com