Teamentwicklung steuern und Konflikte vermeiden

Menschen sind neu zu einem Team zusammengekommen, Mitarbeiter in ein anderes Team versetzt worden. Neue Kollegen suchen ihren Platz im Team. Nachdem man sich vorsichtig beschnuppert und orientiert hat, kann es in der Teamentwicklung stürmisch werden. Das Storming ist die Phase, in der Positionen und Rollen im Team geklärt werden. Wenn Führungskräfte hier nicht steuern, zerbrechen viele Teams.

Die Teammitglieder suchen in dieser Phase nach ihrem eigenen Platz im Team: Wer ist mir hier sympathisch und wer nicht? Wo stehe ich in der Gruppe? Wie vertrauenswürdig ist das Team für mich? Wo kann ich offen sein, wo nicht? In offenen, häufiger aber in verdeckten Konflikten kämpfen die Teammitglieder um ihre Position im Team.

Konflikte bei der Teamentwicklung

Die Teamzusammensetzung löst oft Konflikte aus. Und umgekehrt: Über Konflikte und Machtkämpfe wird die Teamkonstellation geklärt. Koalitionen von Teammitgliedern und Untergrüppchen bilden sich ebenso wie die soziale Rangordnung im Team. Wer ist das Alpha-Tier neben dem Teamleiter und wer der „Looser“ im Team? Doch: Nur so ist es möglich, dass jeder einzelne sein persönliches Profil im Team entwickelt.

Auch wenn Führungskräfte jetzt langsam hektisch werden, weil effektive inhaltliche Arbeit noch nicht möglich sind. Jetzt muss erst auf der Beziehungsebene geklärt werden, wie das Team laufen lernen kann.

Mit Kritik umgehen können

Führungskräfte bleiben in dieser Phase oft nicht „ungeschoren“: Kritische Fragen an und (rüpelhafte) Angriffe auf die Leitungsfunktion stehen auf der Tagesordnung. Führungskräfte werden von den Teammitgliedern auf Durchsetzungsvermögen und Sachkompetenz getestet. Außerdem probieren die Teammitglieder oft aus, ob die vereinbarten Regeln wirklich gelten oder ob man sie umgehen kann.

Die Versuche, die Gruppe zu strukturieren, können für Führungskräfte mühsam sein. Die Gruppendynamik stellt die Sachaufgaben immer noch deutlich in den Hintergrund.

Das ist für Führungskräfte wichtig

  • Einander Feedback geben und miteinander reden ist jetzt für das Team lebensnotwendig. Hier geht es nicht um nette Kommunikationsspielchen, sondern darum, drohende Explosionen rechtzeitig vorherzusehen und klären zu können.
  • Nur ein klares und sofortiges Ansprechen von Störungen, die die Zusammenarbeit im Team behindern, beugt vor, dass Konflikte in den Untergrund abgleiten und von dort das Klima vergiften.
  • Sorgen Sie als Führungskraft im Team immer wieder für Struktur und Orientierung: regelmäßige Teamsitzungen, Informationsfluss in alle Richtungen und Erfahrungsaustausch fördern die gegenseitige Unterstützung und das allmähliche Zusammenwachsen.
  • Führungskräfte haben eine wesentliche Rolle bei der Integration aller Mitglieder im Team. Deshalb braucht es Neutralität und Objektivität. Wer sich in „Beziehungskisten“ mit einzelnen Teammitgliedern verliert, der wird es schwer haben, auf Dauer von allen im Team Akzeptanz als Leitung zu bekommen.
  • Nur wer eigene Erfolge sieht, hat die Motivation, sich trotz aller Hindernisse weiter zu engagieren.

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