Mitarbeiterbefragung: Wissen, wie’s richtig geht

„Schon wieder eine Mitarbeiterbefragung – so eine Zeitverschwendung! Die interessiert doch sonst nicht, was wir denken!“ Teilen Sie diese Auffassung? Dann haben Sie wahrscheinlich noch keine effektive Mitarbeiterbefragung mitgemacht.

Zugegebenermaßen sind manche Mitarbeiterbefragungen nicht mehr als eine Pflichtübung des Managements und führen zu keinen sichtbaren Veränderungen. Dabei kann ein Unternehmen aus einer Befragung der Mitarbeiter viele wichtige Antworten gewinnen, z. B. in Bezug auf darauf, wie es mit der Führungskompetenz bestellt ist oder wie zufrieden die Mitarbeiter sind.

Ob eine Mitarbeiterbefragung erfolgreich ist, also Sinn macht, hängt von einer guten Vorbereitung und der Bereitschaft des Unternehmens ab, Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen. Eine Mitarbeiterbefragung ist im Idealfall immer ein Instrument, das Veränderungsprozesse im Unternehmen einleitet.

Typische Anlässe für Mitarbeiterbefragungen sind geplante Kostensenkungen, Reorganisations- und Umstrukturierungsprozesse, Prozessoptimierung, Qualitätssicherung, Programme zur Steigerung der Mitarbeiterqualität und –zufriedenheit, Vermittlung der Unternehmensvision.

Damit eine Mitarbeiterbefragung zu den gewünschten Resultaten führt, sollten Sie in 4 Schritten vorgehen:

1. Vorbereitung: Formulieren Sie möglichst konkret die Ziele und die Zielgruppe Ihrer Mitarbeiterbefragung. Neben dem Führungsteam sollte auch die Arbeitnehmervertretung in diesen Prozess eingebunden werden.

Je nach Anlass der Mitarbeiterbefragung werden sich unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte herausbilden. Beispiele:
o Beurteilung der Führungsqualitäten leitender Mitarbeiter

o Einschätzung der Wettbewerbssituation seitens der Mitarbeiter

o Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrer Karriere-Entwicklung

Haben Sie keine Angst, auch heiße Eisen anzufassen. Das steigert die Glaubwürdigkeit Ihrer Mitarbeiterbefragung und fördert den Veränderungsprozess.

2. Information: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter vorab über die Ziele, den Zeitrahmen und den Ablauf der Mitarbeiterbefragung. Kommunizieren Sie auch, wie die anonym eingegangenen Ergebnisse ausgewertet werden.

3. Durchführung: Bewährt haben sich Multiple-Choice-Antwortmöglichkeiten. Jeweils zum Ende eines Themas sollten die Befragten die Gelegenheit haben, ausführlicher und mit eigenen Worten zu antworten (offene Fragen). Der Fragebogen sollte klar formuliert sein und nicht mehr als 2–3 Seiten umfassen.

4. Nachbereitung: Lassen Sie jeder Befragung Taten folgen. Beantworten Sie bei der Nachbereitung die folgenden Fragen: Wie viele Mitarbeiter haben sich beteiligt? Wo treten Schwachpunkte zu Tage? In welchen Bereichen gibt es auf breiter Ebene Zustimmung?

Wenn Mitarbeiterbefragungen effektiv geplant sind, liefern sie auch brauchbare Ergebnisse, die Ihr Unternehmen voranbringen und zu konkreten Konsequenzen führen. Das ist der Garant dafür, dass Mitarbeiter den Wert einer solchen Befragung zu schätzen wissen und nicht als bloße Zeitverschwendung empfinden.