Führungsstil und Glaubwürdigkeit

Je glaubwürdiger Sie sind, desto einfacher gelingt es Ihnen, Mitarbeiter zu guten Leistungen zu motivieren und auch unbequeme Anweisungen durchzusetzen. Deshalb sollten Sie gezielt daran arbeiten, Ihre Glaubwürdigkeit zu steigern.

Führungsstil 1: Konsequent handeln

Mitarbeiter erwarten, dass Sie Ihre Verpflichtungen einhalten und aussagen und Handeln in Übereinstimmung miteinander stehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie Ansichten oder Pläne nicht ändern dürfen. Aber es heißt, dass sie sich an bestehende Pflichten erinnern und notwendige Änderungen begründen.

Das gilt in kleinen Dingen wie Terminabsprachen genauso wie im konsequenten Vermitteln von Leitbildern. So handeln viele Führungskräfte inkonsequent, weil sie von den Mitarbeitern Teamarbeit fordern, Entscheidungen aber ohne Rücksprache mit dem Team treffen.

Führungsstil 2: Berechenbar sein

Als Führungskraft tragen Sie wesentlich zum Erfolg Ihrer Mitarbeiter bei. Unberechenbare Führungskräfte erzeugen Angst und verursachen Unglaubwürdigkeit, weil niemand weiß, ob morgen noch das gilt, was Sie heute verkünden. Achten Sie auf eine klare Führungspolitik, gerade auch bei Sanktionen.

Ein bestimmtes Fehlverhalten (beispielsweise unpünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz) darf nicht an einem Tag zu einem scharfen Verweis, am anderen Tag zu einem milden Lächeln führen.

Führungsstil 3: Offen kommunizieren

Wenn Mitarbeiter gezwungen sind, immer wieder nachzuprüfen, ob die Dinge wirklich so liegen, wie Sie sie darstellen, sind Sie unglaubwürdig. Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter auf das verlassen können, was Sie sagen. Nur dann bieten Sie die Orientierung, die Ihre Mitarbeiter von Ihnen erwarten. Dies schließt aber auch ein, zuzugeben, wenn Sie sich einer Sache nicht sicher sind und noch eine Experten-Meinung einholen müssen.

Führungsstil 4: Authentisch sein

Als Führungskraft wirken Sie auf Ihre Mitarbeiter auch als Mensch, der sich freut, ärgert, motiviert oder frustriert ist. Ein ständiges Verstellen wirkt auf Ihre Mitarbeiter unecht. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern gelegentlich auch Ihre Gefühle.

Tipp: Wie alle Mitarbeiter haben natürlich auch Sie eigene Interessen (Beförderung, größeres Büro etc.), die Sie verfolgen. Wenn das offensichtlich ist, sollten Sie das nicht leugnen und diese Interessen auch realisieren. Ein anderes Verhalten würde Ihren Mitarbeitern unglaubwürdig erscheinen.

8 Tipps, wie Sie Ihren Führungsstil durch mehr Glaubwürdigkeit optimieren

  1. Sie können es nicht allen recht machen – versuchen Sie es, werden Sie scheitern und Ihre Glaubwürdigkeit beschädigt.
  2. Enttäuschen Sie so wenig wie möglich die Erwartungen Ihrer Mitarbeiter – bittet man Sie um Hilfe, sollten Sie Ihr Möglichstes tun.
  3. Vermeiden Sie Populismus und prüfen Sie bei Entscheidungen, ob Sie sie auch langfristig durchhalten können. Jede Entscheidung, die Sie zurücknehmen müssen, kratzt an Ihrer Glaubwürdigkeit.
  4. Tragen Sie Konflikte aus. Wenn Sie ihnen ausweichen, weiß niemand, woran er bei Ihnen ist.
  5. Geben Sie Fehler offen zu – nur dann können Sie unumstößlich über die Fehler Ihrer Mitarbeiter sprechen. Üben Sie in diesem Zusammenhang durchaus auch einmal Selbstkritik, umso glaubwürdiger wird im umgekehrten Fall die Kritik an Ihren Mitarbeitern.
  6. Sie müssen nicht alles kommunizieren, was Sie wissen. Aber wenn Sie etwas sagen, sollten Sie ehrlich sein. Erweisen sich Ihre Aussagen dennoch als falsch, weil Sie es nicht besser wussten, klären Sie das auf.
  7. Verlangen Sie nichts, was Sie nicht selbst bereit sind zu leisten. Denn: Warum sollen Mitarbeiter Überstunden leisten oder morgens pünktlich sein, wenn Sie selbst nicht als Vorbild vorausgehen?
  8. Wechseln Sie nicht allzu häufig die Ziele, die Sie Ihrem Team kommunizieren. Suchen Sie sich deshalb aus der Vielzahl von Zielen, die Sie verfolgen (etwa Neukundengewinnung, Kostensenkung, Abläufe beschleunigen) eines als Hauptziel heraus, das Sie propagieren und Ihrem Team als Leitbild vermitteln. Die anderen Ziele haben sich diesem Leitbild unterzuordnen

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