Fehlzeiten reduzieren durch größere Wertschätzung der Mitarbeiter

Fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann sind heute gefährdet, im Laufe ihres Berufslebens psychisch zu erkranken. Arbeitsbedingte psychische Erkrankungen umfassen verschiedene Krankheitsbilder. Zu den wichtigsten gehören im Arbeits- und Berufsumfeld verursachte Depressionen, Reaktionen auf schwere Belastungen sowie Angst- und Versagensstörungen. Wie Sie Fehlzeiten bei Mitarbeitern reduzieren, lesen Sie hier.

Eine einfache Maßnahme hilft, das zu verhindern: Wertschätzende Mitarbeiterführung. Wertschätzung ist eine psychosoziale Ressource, die es zu etablieren und zu fördern gilt. Denn Gesundheit ist neben Motivation und Arbeitszufriedenheit die Grundlage für die Arbeitsfähigkeit. Wertschätzung ist gesundheitsfördernd, steigert die Belastbarkeit und damit die Produktivität. Und sie verhindert die inneren Kündigungen.

Wertschätzung setzt eine entsprechende Unternehmenskultur voraus, in der z. B. ältere Arbeitnehmer, Migrationshintergrund oder verschiedene Beschäftigungsverhältnisse nicht als problematisch wahrgenommen werden. Alle Mitarbeiter/-innen werden gleich behandelt, sind gleichgestellt bei betrieblichen Angeboten und haben die gleichen Chancen in der beruflichen Entwicklung.  Mitarbeiter wollen heute Anerkennung für ihre Leistung, sinnvolle, interessante Tätigkeiten, als Persönlichkeit wahrgenommen werden und ein gutes, angemessenes Einkommen.

Starten Sie ein Wertschätzungstraining

Wenn Sie eine Wertschätzungskultur im Unternehmen etablieren wollen, starten Sie mit einfachen Wertschätzungstrainings. Wertschätzungstrainings sind Instrumente der Personal- und Organisationsentwicklung. Das Ziel eines Wertschätzungstrainings muss zunächst die
Sensibilisierung der  Führungskräfte für das Thema Wertschätzung sein.
Führungskräfte sind die Treiber und Vorbilder einer betrieblich gelebten
Wertschätzungskultur.

Sieben Regeln für ein internes Training:

  1. Klären Sie zunächst, wie der Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ist und wie die Mitarbeiter miteinander umgehen.
  2. Stellen Sie sicher, dass Lob und Anerkennung in Ihrem Unternehmen keine Fremdwörter sind. Beides muss in einem ausgewogenen Verhältnis zu den erbrachten Leistungen stehen. Falsches Lob oder unzureichende Anerkennung machen krank.
  3. Lassen Sie Ihre Führungskräfte einmal in die Rolle des Mitarbeiters schlüpfen und dabei über deren eigene Rolle reflektieren. Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln können Führungskräfte wertvolle Erkenntnisse gewinnen.
  4. Führen Sie Mitarbeitergespräche und bei jeder Führungskraft einen Mitarbeiterkalender ein. Neben den täglichen Gesprächen aus aktuellem Anlass ist es erforderlich, sich über generelle Themen wie die Festlegung längerfristiger Ziele, Planung der beruflichen Entwicklung oder Verbesserung der Zusammenarbeit auszutauschen.
  5. Erstellen Sie Feedbackregeln. Ein offener und effektiver
    Feedback-Austausch ist nicht nur Grundlage für effektive
    Mitarbeitergespräche, sondern auch für die gesamte Kommunikation im
    Unternehmen. Feedbackregeln sollten gemeinsam erarbeitet werden.
  6. Erstellen Sie zusammen mit Führungskräften und Mitarbeitern einen "Wertschätzungsvertrag" bzw. eine Charta der Wertschätzung. Das
    könnte z. B. ein Plakat sein mit dem Inhalt: "In unserem Unternehmen
    wird Wertschätzung gelebt. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
    erfahren Anerkennung für ihr Engagement und ihre Arbeit. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von der Geschäftsführung
    unterstützt und gefördert, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    unterstützen und fördern sich gegenseitig."
  7. Starten Sie im Unternehmen eine Kampagne zum Thema Wertschätzung.