Erfolgreich führen: Mehr Eigenverantwortung für Mitarbeiter

Wie kann eine Führungskraft im Unternehmen die Arbeit der Mitarbeiter so gestalten, damit diese ihre Aufgaben gerne und engagiert erledigen? Die Handlungsmöglichkeiten der Führungskraft liegen in der persönlichen Begeisterung der Mitarbeiter sowie in der sachlichen Aufgabengestaltung.

"Nur wer Spaß an der Arbeit hat, kann auf Dauer Gutes leisten" (Felix von Cube).  Schon unsere Vorfahren mussten täglich zwanzig bis dreißig Kilometer laufen, um Nahrung zu beschaffen und Früchte zu sammeln.

FLOW

Betrachten wir in der heutigen Zeit Leistungssportler und Berufstätige, die voll in ihrer Tätigkeit aufgehen, dann erscheint der Zusammenhang zwischen Anstrengung und Zufriedenheit gar nicht abwegig. Bereits Mihaly Czikszentmihalyi bezeichnete diesen besonders dynamischen Zustand des sogenannten Aufgehens in der Tätigkeit als FLOW.

Ein Flow entsteht, wenn ein Arbeitnehmer sich von seiner Neugier, seinem Interesse an schwierigen oder neuartigen Anforderungen leiten lässt und etaphorisch gesprochen "eins" wird mit seiner Aufgabe.

Haben wir das Neue gefunden, verwandeln wir Unbekanntes in Bekanntes und Unsicherheit in Sicherheit. Der Neugiertrieb ist also nichts anderes als ein Sicherheitstrieb. Wir erleben Anstrengung dann mit Zufriedenheit oder Lust, wenn wir die gewählte Herausforderung bestehen und dabei unsere Kompetenz erleben.

Was bedeutet das für die Mitarbeiterführung? Als Erstes einmal sollte das Arbeitsumfeld bzw. der Arbeitsplatz so gestaltet werden, dass der Mitarbeiter permanent einen FLOW erlebt. Das heißt, dass er sich ausgehend von einer sicheren Basis immer wieder neuen und anspruchsvollen Aufgaben – also seinen Herausforderungen – stellen kann. Er braucht somit gewisse Freiräume für ein eigenverantwortliches Handeln.

Eigenverantwortliches Handeln im Unternehmen

Erst durch dieses eigenverantwortliche Handeln wird im Unternehmen eine ganzheitliche Prozessoptimierung möglich, welche die Qualität der Produkte und / oder Dienstleistungen, die Termine der Erbringung bzw. Bereitstellung der Leistung und die Arbeitseffzienz der Mitarbeiter im Unternehmen einschließt.

Wenn Mitarbeiter selbst die Mittel und Wege zur Bewältigung ihrer Aufgaben wählen können, dann gewinnen sie Kontrolle über ihre Arbeitssituation und bauen somit berufliche Kompetenzen auf. Dies gilt auch besonders für Mitarbeiter, die Dienstleistungen erbringen, denn sie sind bei ihrer Tätigkeit auf das Vertrauen ihres Vorgesetzten angewiesen und benötigen einen eigenständigen Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum: In dem Moment, in dem ein Mitarbeiter einen Kunden betreut, ist er vollkommen auf sich gestellt und der Kontrolle seines Vorgesetzten entzogen.

Durch Autonomie mehr Verantwortungsgefühl für die eigene Arbeit

Wenn z. B. ein Kundenberater dann einen nur geringen Entscheidungsspielraum hat und ständig die Zustimmung seines Vorgesetzten einholen muss, wird er beim Kunden deutlich an Ansehen und Akzeptanz verlieren. Bürokratische Strukturen und eine starke Betonung des Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnisses wirken hier an dieser Stelle kontraproduktiv. Wird dem Mitarbeiter dagegen ein gewisses Maß an Autonomie zugestanden, dann wächst bei ihm das Verantwortungsgefühl für die eigene Arbeit.

Ansätze zur Vergrößerung des Handlungs- und Entscheidungsspielraums sind die Partizipation, Delegation und die Entscheidungsdezentralisation.