Das sagen die Verbände zur „Gesetzesinitiative Fachkraftquote“

Die Fachkraftquote hat bei den Pflegeverbänden zu heftigen Diskussionen und Kritik geführt. Denn die Fachkraftquote ist Teil eines Maßnahmenpakets, das die Landesregierung von Baden-Württemberg unter dem Stichwort "Bürokratieabbau" eingebracht hat. Die Fachkraftquote in der Heimpersonalversorgung soll demnach von 50% auf ein Drittel reduziert werden.
Auswirkungen des Maßnahmenpakets:
Die Auswirkungen dieser Forderungen bei der Fachkraftquote seien für die Betreuung und Pflege sehr hinderlich – sei doch schon jetzt kaum genug qualifiziertes Personal vorhanden. Auch in Verbindung mit der Einführung der DRGs kommen andere Anforderungen auf die Einrichtungen zu.
So befürchten die Pflegeverbände, dass
  • es um Einsparungen und nicht um fachliche Argumentation geht;
  • die Betreuungs- und Versorgungsqualität abnimmt;
  • behandlungspflegerische Maßnahmen von Pflegehilfskräften durchgeführt werden;
  • die Pflegefachkraft durch Anleiten, Beaufsichtigen und Kontrollieren von angelernten Pflegepersonen noch weniger Zeit für die pflegerische Versorgung der Bewohner hat und
  • eine drastische Reduzierung von Ausbildungsplätzen folgt.
Klares "Ja" zu einer flexibleren Regelung der Fachkraftquote:
Was jedoch nach Ansicht verschiedener Experten ausgebaut werden sollte, ist eine flexible Anpassung der Fachkraftquote an den Versorgungsaufwand der zu betreuenden Bewohner. D.h.: Steigt die Pflegebedürftigkeit, steigt auch die Anzahl der Fachkräfte in der Einrichtung.
Dies ist jedoch auch schon unter den jetzigen gesetzlichen Vorgaben möglich. So gibt es in der "Verordnung über die personelle Ausstattung für Heime" laut § 5 Absatz 2 HeimPersV die Möglichkeit, eine Über- und Unterschreitung der 50%-Fachkraftquote bei der zuständigen Heimaufsicht zu beantragen. Dies wird von den Einrichtungen jedoch kaum genutzt und macht den Einsatz bzw. die Einstellung von Pflegekräften starr und unbeweglich.
Fazit:
Eine generelle Absenkung der Fachkraftquote hat unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgungs- und Betreuungsqualität und würde letztlich zu Lasten der in der Einrichtung lebenden Bewohner gehen. Eine flexible Gestaltung der Fachkraftquote würde jedoch eine optimale Möglichkeit der Personalanpassung für die Einrichtungen bieten.