Schutz für Vielflieger, Berufspilot und Flugbegleiter

Welches Risiko haben Vielflieger, Berufspilot und Flugbegleiter und wie schützt man sie bei der Arbeit? Ausgenommen von statistisch gesehen extrem unwahrscheinlichen Flugzeugabstürzen gibt es eine ganze Reihe von zusätzlichen Risiken während eines Fluges, die es zu unterbinden gilt.

Für viele berufstätige Menschen ist ein Flug im Flugzeug ein fast alltägliches Ereignis. Oft verlangt es der Job, dass man möglichst schnell von A nach B kommt. Sei es innerhalb von Europa oder auf einen anderen Kontinent.

Man checkt ein, genießt den Flug und schon ist man an einem ganz anderen Ort. Doch gibt es Menschen, die jeden Tag in einem Flugzeug verbringen. Das sind die Crew-Mitglieder, wie Berufspilot und Flugbegleiter.

Kaum jemand denkt daran, dass dieses Berufsbild auch ein erhöhtes Risiko mit sich bringt. Dabei geht es nicht um einen möglichen Flugzeugabsturz. Es ist statistisch erwiesen, dass das Risiko eines Flugzeugabsturzes extrem gering ist. Im Berufsalltag von Vielflieger, Berufspilot und Flugbegleiter gibt es noch weitere Risiken, die es zu minimieren gilt. 

Risiko für Vielflieger: Kosmische Strahlung
In der Erdatmosphäre ist die kosmische Strahlung höher als am Boden. In der Reiseflughöhe sind daher Vielflieger, Berufspilot und Flugbegleiter einer höheren Einwirkung der Kosmischen Strahlung ausgesetzt.

Grundsätzlich besteht nach derzeitigem Kenntnisstand kein Grund, aufgrund der höheren Strahlung vom Fliegen abzuraten. Berufspilot und Flugbegleiter sind jedoch einer Strahlenbelastung von mehr als 5 Millisievert ausgesetzt. Mit diesem Wert zählt man schon zu den sogenannten strahlenexponierten Personen, wie z. B. Mitarbeiter in einem Kernkraftwerk oder Röntgeneinrichtungen.

Lösung: An der Universität Siegen und am GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit wurde ein Programm mit dem Namen EPCARD entwickelt. Mit diesem Programm ist es möglich, auf verschiedenen Flugrouten die Dosis der auf Berufspiloten und Flugbegleiter einwirkenden kosmischen Strahlung zu berechnen.

So sind Fluggesellschaften in der Lage, die Dienstpläne des Flugpersonals entsprechend zu planen. Damit kann man die Strahlenbelastung der Mitarbeiter so gering wie möglich halten.

Erhöhtes Krebsrisiko für Berufspilot und Flugbegleiter?
Einer Analyse des Instituts für Arbeitsmedizin an der Universität Köln zufolge, haben Schichtarbeiter, Berufspilot und Flugbegleiter ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Das Brustkrebsrisiko ist um 70% beim Flugpersonal höher. Das Risiko für Prostatakrebs ist um 40% höher. Das ergab die Auswertung von insgesamt 30 Studien aus aller Welt. 

Worin liegen die Ursachen? Der Hauptgrund dürften die Lichtverhältnisse sein. Besonders das Licht ist ein wichtiger "Zeitgeber" für den menschlichen Körper. Es beeinflusst die Produktion des Dunkelheitshormons Melatonin. Auch die unterschiedlichen Zeiten der Nahrungsaufnahme spielt eine wesentliche Rolle. Zudem kommt noch die höhere Strahlenbelastung während des Fluges.

Berufspilot und Flugbegleiter sind Schichtarbeiter
Die Arbeitszeit von Berufspilot und Flugbegleiter ist ein wesentlicher Faktor für ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Sie ähnelt der Arbeitszeit eines Schichtarbeiters. Unregelmäßige Arbeitszeiten, Arbeit in der Nacht, unterschiedliche Zeitzonen und eine lange Arbeitszeit auf Langstrecken sind keine Seltenheit. 

Lösung: Bei Langstreckenflügen wird daher mit 2 Besatzungen geflogen. Währen die eine Besatzung arbeitet, ruht sich die andere aus. In großen Verkehrsflugzeugen gibt es Ruhezonen, die sogenannte Crew Rest Area, wo sich die Berufspiloten und die Flugbegleiter ausruhen können, während die andere Crew ihren Dienst versieht. 

Das Risiko "Fluzeugabsturz" für Vielflieger, Berufspilot und Flugbegleiter
Wenn Sie die weltweit sehr hohen und kontinuierlich zunehmenden Flugaufkommen betrachten, sind Flugzeugabstürze ein sehr geringes Risiko. Allein im Passagierbereich sind über 2 Milliarden Menschen im Jahr mit dem Flugzeug unterwegs. Pro Jahr sterben weltweit ca. 500 Menschen an Flugzeugabstürzen. Das ist eine extrem niedrige Zahl, gemessen an der Anzahl von Verkehrsunfällen allein in Deutschland. 

Zusammenfassung:
Ihr Risiko, als Vielflieger bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen, ist verschwindend gering.

Aber vor allem die Berufsgruppe des Berufspiloten und Flugbegleiter ist einem höheren Strahlenrisiko ausgesetzt, als andere Arbeitnehmer. Dazu kommen noch die unregelmäßige Arbeitszeit, die unterschiedlichen Zeitzonen und die Schichtarbeit.

Diesen Risiken können Sie vorbeugen, indem Sie die Einteilung von Arbeitszeit und Flugrouten nach den Gesichtspunkten von Arbeitsschutz und Strahlendosis optimal einteilen.