Schutzkleidung gegen Hitze: Was Sie beachten müssen

Schutzkleidung soll uns unter anderem auch gegen Hitze schützen. Besonders bei Arbeiten unter großer Hitzeeinwirkung und Hitzestrahlung ist es notwendig, eine entsprechende Schutzkleidung zu tragen. Seien Sie sehr sorgfältig in der Auswahl des richtigen Hitzeschutzes! Was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie hier.

Grundlage für die richtige Wahl der Schutzkleidung gegen Hitze ist die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung. Dabei müssen die auftretenden Belastungen akribisch genau ermittelt werden.

Messen Sie zunächst die auftretende Temperatur am betroffenen Arbeitsplatz, sowie die Strahlungswärme. Sie können dabei von der jeweiligen Berufsgenossenschaft unterstützt werden. Danach können Sie die erforderlichen Bestandteile der Schutzkleidung auswählen. Achten Sie dabei besonders auf CE-Kennzeichnung, Hersteller, Größenangabe und Datenschild mit den codierten Leistungsangaben.

Die codierten Leistungsangaben finden Sie in der DIN ISO 11612 "Schutzkleidung- Kleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen".

Hier ein kleiner Überblick über die Leistungsangaben

Codebuchstabe A:          Begrenzte Flammenausbreitung
Codebuchstabe B:          konvektive Hitze, Leistungsstufe 1 bis 3
Codebuchstabe C:          Strahlungshitze, Leistungsstufe 1 bis 4
Codebuchstabe D:          flüssige Aluminiumspritzer, Leistungsstufe 1 bis 3
Codebuchstabe E:          flüssige Eisenspritzer, Leistungsstufe 1 bis 3
Codebuchstabe F:          Kontaktwärme, Leistungsstufe 1 bis 3

Zusätzlich könnte sich noch die Anforderung gegen Nässe und schlechtes Wetter ergeben, welche in der DIN EN 343 geregelt ist.

Vermeiden Sie folgende Fehler bei Ihrer Hitzeschutzkleidung

  • Außen liegende unabgedeckte Taschen
  • Außen liegende nach oben weisende Überlappnähte
  • Sichtbare Metallbestandteile, die nach Innen freiliegen
  • Aufschläge an Ärmeln und Hosen
  • Komplizierte Verschlüsse
  • Aufgenähte Label und Reflexstreifen

Sämtliche Taschen müssen abgedeckt sein, damit sich die Laschen zum Beispiel beim Bücken nicht aufstellen. Bei außenliegenden Taschen können Metallspritzer hängenbleiben und sich so durch das Material brennen. Achten Sie darauf, dass die Nähte immer flach sind und nach unten weisen.

Wenn Druckknöpfe außen sind und nach innen auch freiliegen, so bilden sie eine Wärmebrücke und können zu schweren Verbrennungen auf Ihrer Haut führen. An den Aufschlägen können sich heiße Spritzer und sogar Schmelzen sammeln und müssen somit vermieden werden.

Zusammenfassung

Nach der Gefährdungsbeurteilung ist es wichtig, nach den oben angeführten Kriterien Ihre Schutzkleidung gegen Hitze auszuwählen. Anschließend ist ein Praxistest durch Ihre Mitarbeiter unumgänglich. Nur so können Sie die geeignete Schutzkleidung ermitteln. Sie muss sich auch in der Praxis in Punkto Tragekomfort und Hitzeschutz bewähren.