Programmierer: Traumberuf oder Sklavenarbeit?

Ohne Programmierer läuft nichts mehr in unserem Computerzeitalter. Computer-Programmierer sind gefragter denn je. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das wirklich ein Traumberuf ist, oder zum Albtraum werden kann. Welche gesundheitlichen Konsequenzen haben Programmierer langfristig zu erwarten? Was der Arbeitsschutz dazu sagt, erfahren Sie hier.

Jeder Computer ist nur so schlau wie sein Programmierer, lautet ein bekanntes Sprichwort. Unsere Maschinen, Autos, Flugzeuge, Mobiltelefone, Computer, Notebooks, Tablets, Roboter, und deren Software werden immer komplexer und aufwändiger. Das bedeutet auch, dass ein ganzes Heer an Programmierer laufend an neuer Software, Weiterentwicklungen und Aktualisierungen für uns arbeitet.

Kennen Sie das?

Programmierer arbeiten dabei fast rund um die Uhr. Mit einem Acht-Stunden-Tag ist dabei nichts auszurichten. Wenn man wirklich ernsthaft an einer Software arbeiten will, darf das nicht zeitlich begrenzt werden. Programmierung ist schließlich geistige Arbeit, die anderen Regeln unterliegt. Oft hat man Geistesblitze mitten in der Nacht. Dann steht man auf und arbeitet am Computer weiter.

Dazu kommt noch ungesundes Essen, wie Snacks, Chips, Fertigpizza, Schokolade, Sandwiches und viel Kaffee. Nächte werden zur Arbeitszeit. Viele Programmierer leben in einem unregelmäßigen Tagesrhythmus. Als Programmierer kann man oft nicht von der Arbeit abschalten. Auch das Privatleben leidet darunter. Beziehungen, Familie und Privatleben sind mit dem Job als Programmierer oft nicht unter einen Hut zu bringen.

Wie sieht es am Arbeitsmarkt für Programmierer aus?

Programmierer sind in Europa sehr gefragt und hoch bezahlt. Was auf den ersten Blick wie ein großer Vorteil aussieht, hat aber langfristig keine Bedeutung mehr. Eben weil hierzulande Programmierer gut bezahlt sind, wird das spätestens dann zum Problem, wenn man dieselbe Leistung auch von einem Programmierer in Asien bekommen kann.

Tatsache ist, dass viele Programme bereits im Asiatischen Raum in Auftrag gegeben werden, weil dort die Arbeitskosten vielfach niedriger sind als in Europa. Das bedeutet psychische Belastung und eine zunehmende Konkurrenz aus dem Osten. Das wirkt sich negativ auf dem europäischen Arbeitsmarkt für Programmierer aus.

Mit diesen gesundheitlichen Risiken müssen Sie rechnen:

  • Lange Arbeitszeiten
  • Schichtarbeit
  • Ungesunde Ernährung
  • Unregelmäßige Arbeitszeit
  • Leistungsdruck
  • Burnout
  • Große Konkurrenz
  • Schlechte Körperhaltung
  • Rückenprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Augenprobleme
  • Kreislaufprobleme
  • Psychische Probleme
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Wie Sie Berufskrankheiten als Programmierer verhindern können

Achten Sie auf eine gute Körperhaltung. Das fängt schon mit dem richtigen Bürostuhl an. Außerdem ist es wichtig, den richtigen Abstand zum Bildschirm und zur Tastatur einzuhalten.

Bildschirmarbeitsplätze für Programmierer müssen blendfrei sein. Reflexionen und schlechte Beleuchtung sind zu vermeiden.

Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Fast-Food ist strikt zu vermeiden. Trinken Sie viel Flüssigkeit wie Wasser und ungezuckerte Säfte.

Augenprobleme können Sie durch eine Computerbrille und Arbeitspausen vermeiden.

Achten Sie auf ein ausgewogenes Privatleben. Dann sind Sie wesentlich kreativer.

Ihr Schlaf darf nicht zu kurz kommen. Stehen Sie nicht mitten in der Nacht auf, sondern arbeiten Sie erst wieder in der Früh weiter.

Ärgern Sie sich nicht über Misserfolge. Gehen Sie an die Frische Luft. Gönnen Sie sich Pausen.

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