Gefahr und Belastung durch Asbest beim Dachdecken

Immer wieder müssen Häuser saniert werden, welche noch immer sehr stark mit Asbest belastet sind. Besonders Gebäude, welche vor 1990 gebaut wurden, sind betroffen. Sind Sie auch damit konfrontiert? Sind Sie damit beauftragt worden, ein solches Haus zu sanieren? Was Sie über Asbest beim Dachdecken wissen müssen, erfahren Sie hier.

Asbest steckt in vielen Details, wo man es nicht für möglich hält. Wenn Sie mit einem Haus, welches vor 1990 errichtet worden ist, Arbeiten durchführen müssen, ist es ratsam besonders auf der Hut zu sein. Schon allein das Dach birgt potentielle Gefahren durch Asbest. Früher hat man zum Beispiel Dachschindeln aus Asbestfasern hergestellt. Ein oft begangener Fehler ist es, diese vor dem Erneuern mit neuen Dachziegeln, einfach in den Hof zu werfen und dort in einen offenen Container zu werfen.

Das ist ein sehr großer Fehler! Wenn der asbesthaltige Dachziegel am Boden aufschlägt, zerbricht er und es werden sofort Asbestfasern frei und gelangen in die Luft. Die Luft verteilt die Asbestfasern in der gesamten Umgebung. Das bedeutet eine hochgradige Gefährdung für Menschen und Umwelt.

Asbest wird vor allem dann frei, wenn Teile zu Bruch gehen und die Fasern freigelegt werden. Aber auch durch die jahrelange Erosion können Asbestfasern in die Luft gelangen und die Umgebung belasten. Überlegen Sie mal, was es bedeutet in einer Altstadt zu wohnen, wo die meisten Häuser noch mit Asbestschindeln gedeckt sind.

Würden Sie einmal Ihre Heckensträucher näher untersuchen, wenn Ihr Nachbar ein altes Asbest-haltiges Hausdach hat, so würden Sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auf Ihrer Hecke Asbestfasern feststellen. Das kann man leicht durch ein Labor untersuchen lassen.

So schaffen Sie Abhilfe gegen das Freiwerden von Asbestfasern:

  • Lassen Sie alte Asbest-haltige Dächer nur durch eine auf Asbestsanierung spezialisierte Fachfirma sanieren.
  • Achten Sie darauf, dass keine Asbest-haltigen Bauteile zu Bruch kommen.
  • Entsorgen Sie Asbest-haltiges Material nur in dafür gekennzeichneten Behältern.
  • Behälter oder Container, in denen Asbest gelagert wird, müssen luftdicht geschlossen sein! Asbest gehört nicht in den Hausmüll und nicht in den Gewerbemüll!
  • Lassen Sie das Asbest-haltige Material durch ein Entsorgungsunternehmen abholen, das Sie vorher davon in Kenntnis gesetzt haben.

Wenn ein Asbest-haltiger Bauteil oder Dachziegel zu Bruch kommt, nützt es nicht, wenn Sie mit Wasser benässen. Das Wasser verdunstet wieder und das Bauteil oder die Bodenfläche werden wieder trocken. Somit ist wieder die Gefahr der Aufwirbelung gegeben. Absaugen und fachgerecht entsorgen, ohne die Fasern aufzuwirbeln, ist die einzige vernünftige Maßnahme.