Fußball WM 2010 in Südafrika: Sicherheit im Zuschauerbereich

Am 11. Juni 2010 ist der Beginn der Fifa Fußball WM in Südafrika. Beim Eröffnungsspiel zur WM 2010 werden rund 94.700 Fans aus allen Ländern der Welt im Johannesburger Soccer City Stadion erwartet. Damit sich die Fans sicher fühlen können, sind zahlreiche Maßnahmen und ein hoher Standard im Zuschauerbereich erforderlich.

Neben den Vorkehrungen gegen Terroristen und Hooligans, wie sie bereits bei der letzten WM in Deutschland getroffen wurden, gibt es bei der Fußball WM 2010 in Südafrika noch ein anderes Risiko:

Die Angst der Zuschauer vor der hohen Kriminalitätsrate im Gastgeberland Südafrika. Das Land leidet unter bis zu 50 Morden pro Tag. Außerdem hatte die Fifa 2004 anlässlich der Qualifikationsspiele in Afrika teilweise schwerwiegende Verstöße gegen ihre Sicherheitsrichtlinien festgestellt.

Heutzutage muß ein Fußball-Stadion strenge Auflagen und einen hohen Standard erfüllen. Einerseits soll die Sicherheit der Fußballspieler, der Zuschauer und des Personals und andererseits ein geordneter und gefahrloser Ablauf der jeweiligen Veranstaltung gewährleistet werden.

In technischer Hinsicht gilt in erster Linie der hohe Standard und die Vorschriften zur Sicherheit im Zuschauerbereich, dem Aufbau des Stadioninnenraumes, der Größe und Aufteilung Zuschauerbereiche, sowie der Kontrolle der technischen Einrichtungen.

Für den Zuschauerbereich im Fußball-Stadion wurden folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Einlass der Zuschauer
    Bei der letzten EM 2008 haben sich moderne Einlass-Schleusenanlagen in allen österreichischen Austragungsstadien und bei diversen Länderspielen im Anschluss an die Euro bewährt. Diese kommen auch bei der Fußball WM 2010 in Südafrika zum Einsatz. Die sogenannten Vereinzelungsanlagen ermöglichen eine zügige und dennoch intensive Kontrolle der Stadionbesucher. Die Vorkontrollen vor den Stadien erhöhen die Sicherheit im Stadion und beschleunigen die Abfertigung der Fans für den Zuschauerbereich.
  • Stolpersicherheit
    In Einzelfällen kommt es vor, dass in einigen Stadien im Zuschauerbereich die Tritttiefe nicht ausreichend ist. Zusätzlich sind die steilen Tribünen mit zusätzlichen Handläufen zu verbessern.
  • Der Staudruck bei Flucht und Evakuierung
    Die schnelle Entfluchtung vom Stadion nach außen ist zu gewährleisten. Vor einigen Jahren noch wurde die Flucht in den Innenraum empfohlen.
    Diese Empfehlung entstand nach den tragischen Unglücken von Brüssel (1985) und Sheffield (1989), als auf Stehplatzrängen Menschen gegen Zäune und Absperrungen gedrängt wurden.
    In den modernen Stadien gibt es bei internationalen Spielen keine Stehplätze mehr und auch keine Zäune zum Innenraum. Moderne, durch unabhängige Gutachter unterstützte Konzepte empfehlen eindeutig die Entfluchtung nach außen.
  • Stadioninnenraum
    Hier werden vor allem bei der WM 2010 in Südafrika aber auch bei anderen Veranstaltungen im Stadion vorrangig Sicherheitseinrichtungen zum Schutz der Spieler und Personal berücksichtigt. Das betrifft die Festlegung von Sturzgräben und Zaunanlagen zwischen Spielfeldbegrenzung und Werbebande, sowie die Einrichtung von Zufahrtswegen auf das Spielfeld für Rettungspersonal.
  • Unerlaubte Gegenstände
    Zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der anderen Zuschauer im Zuschauerbereich ist es nicht erlaubt, ins Stadion bestimmte Gegenstände als Besucher mitzunehmen. Das sind z. B. pyrotechnische Gegenstände und Gegenstände mit waffenartiger Wirkung (Dartpfeile, Regenschirme mit Holz- oder Metallspitze, etc.). Erlaubt sind hingegen Gegenstdände des persönlichen Bedarfs, Fotoapparate, Knirpse, Handy, Schlüssel, etc.