Arbeitsschutz: So entgehen Sie der Armutsfalle

Bei vielen Menschen reicht ein Job nicht mehr aus, um finanziell über die Runden zu kommen. Deshalb arbeiten diese in zwei bis drei Jobs pro Tag, um nicht in die Armutsfalle zu geraten. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheitszustand. Grund genug, sich mit diesem Thema auch im Bereich Arbeitsschutz zu beschäftigen.

Viele Menschen von der Mittelschicht geraten durch verschiedene Lebensumstände in die Armut. Dieser Umstand führt unweigerlich auch zu verminderter Gesundheit. Durch Krankheit ist man nicht mehr arbeitsfähig und das führt wieder zur Krankheit. So beginnt der Teufelskreis für viele Menschen.

In Deutschland sind 16 Millionen Menschen von Armut betroffen. In Österreich sind es über Fünfhunderttausend, wobei über eine Million Menschen akut armutsgefährdet sind. Bereits über dreihunderttausend Erwerbstätige in Deutschland sind trotz Vollzeitbeschäftigung arm. Dreißig Prozent davon sind an- und ungelernte Arbeiter. Auch Freiberufler sind oft sehr arm.

Diese Zahlen sind alarmierend. Und es wird in den kommenden Jahren
noch schlimmer, da der Trend immer mehr zu einer größeren Kluft zwischen
Arm und Reich geht. Auch die rasante Teuerung im Bereich der
Lebensmittel, der Wohnungs- und Energiekosten trägt zur Armut bei.
Sozialexperten sind sich einig, dass die Politik dieses Problem nicht
ausreichend wahrnimmt.

Das Grundproblem liegt darin, dass armutsgefährdete Personen mehr als
einen Job nachgehen müssen, damit sie über die Runden kommen. Am
meisten betroffen davon sind alleinerziehende Mütter. Neben den zwei bis
drei Jobs am Tag, muss noch die Familie versorgt werden. Das bedeutet
für fast alle Betroffene einen Arbeitstag von bis zu sechszehn bis
achtzehn Stunden.

Gesundheitliche Folgen:

  • Durch Mehrarbeit zunehmende Erschöpfungszustände
  • Anfälligkeit für Krankheiten durch verminderte Abwehrkräfte
  • Seelische Krankheiten
  • Unaufmerksamkeit aufgrund Schlafmangels
  • Arbeitsunfälle

Was Sie persönlich gegen die Armutsfalle tun können:

  1. Nehmen Sie keine unsicheren Jobs an. So könnten Sie als gut ausgebildeter, passabel verdienender Mensch bald arbeitslos sein.
  2. Arbeiten Sie nicht bis zur Erschöpfung. Sie brauchen Erholungspausen und Regenerationsphasen, um gesund zu bleiben.
  3. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Arbeitgeber gemäß dem für Ihre Branche üblichen Tarifvertrag bezahlt.
  4. Nehmen Sie nur Jobs an, in denen Sie angemessen bezahlt werden.
  5. Optimieren Sie Ihre Einkaufsgewohnheiten
  6. Organisieren Sie Nachbarschaftshilfe in Ihrer Umgebung
  7. Informieren Sie sich über Unterstützungsmöglichkeiten

Was Sie als Arbeitgeber gegen die Armutsfalle tun können:

  • Zahlen Sie angemessene Gehälter
  • Unterstützen Sie erkrankte Mitarbeiter
  • Geben Sie den betroffenen Mitarbeitern die Möglichkeit, auch von Zuhause aus arbeiten zu können
  • Gründen Sie einen Sozialfond für bedürftige Mitarbeiter
  • Richten Sie einen Betriebskindergarten ein
  • Führen Sie verschiedene Förderprogramme für Mitarbeiter ein
  • Bieten Sie kostenlose Schulungen für berufliche und private Themen
  • Gewährleisten Sie die Mobilität zum Beispiel mit einem Transferbus vom Wohnort bis zu Ihrem Unternehmen oder organisieren Sie Mitfahrgemeinschaften
  • Tragen Sie dem Ernährungsbewusstsein Ihrer Mitarbeiter Rechnung
  • Achten Sie auf den Arbeitsschutz, damit Ihre Mitarbeiter gesund bleiben
  • Bieten Sie die Möglichkeit einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle und Gesundheitscheck

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